Neue Studie schlägt Verdreifachung der empfohlenen Vitamin-D-Menge vor

Kann man wirklich zu viel Vitamin D zu sich nehmen? Einige Forscher halten die derzeitigen Empfehlungen für Vitamin D für unzureichend, um Mangelerscheinungen und Krankheiten vorzubeugen.
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Foto: areeya_ann/iStock
Von 16. Februar 2024

Einer neuen Studie zufolge reicht die derzeit empfohlene Tagesdosis von 600 bis 800 internationalen Einheiten (IE) Vitamin D bei Weitem nicht aus, um einem Vitamin-D-Mangel in der erwachsenen Bevölkerung vorzubeugen oder ihn zu beheben.

Stattdessen schlägt ein europäisches Forscherteam vor, die empfohlene Tagesdosis auf 2.000 IE zu erhöhen, um das Risiko bestimmter Erkrankungen des Bewegungsapparates wie Rachitis oder Osteomalazie (Knochenerweichung) oder auch anderer Erkrankungen wie Krebs zu bekämpfen.

Die neue empfohlene Tagesdosis an Vitamin D zielt darauf ab, eine Serumkonzentration zwischen mindestens 50 Nanomol pro Liter (nmol/l) und 75 nmol/l zu erreichen. Der Studie zufolge liegen bis zu 18 Prozent der Menschen weltweit unter 25 nmol/l und fast die Hälfte der Weltbevölkerung liegt unter 50 nmol/l. Nach Angaben der Cleveland Clinic in Ohio leidet weltweit etwa eine Milliarde Menschen an Vitamin-D-Mangel.

Auch in Deutschland ist Vitamin-D-Mangel ein verbreitetes Gesundheitsproblem, insbesondere in den Wintermonaten, wenn die Sonneneinstrahlung, die für die Synthese von Vitamin D in der Haut notwendig ist, nicht ausreicht. Laut Schätzungen, sind bis zu 60 Prozent der Bevölkerung hierzulande mit Vitamin D unterversorgt.

Zu den häufigen Symptomen eines Vitamin-D-Mangels gehören Muskelschwäche, Knochenschmerzen und Gelenkverformungen. Bei Erwachsenen kann der Mangel zu Müdigkeit, Muskelschmerzen oder -krämpfen und Stimmungsschwankungen wie Depressionen führen. Ein Mangel kann auch ohne erkennbare Symptome auftreten.

Weitere Studie empfiehlt höhere Dosis

Die Wissenschaftler wissen zwar seit Jahren um die Vorteile von Vitamin D und die Risiken, die mit einem Mangel verbunden sind, aber der Wissensstand darüber, wie viel Vitamin D ausreicht, um einen Mangel beim Menschen zu verhindern, war lückenhaft.

Ein Großteil der bisherigen Forschung deutet darauf hin, dass zu viel Vitamin D im Körper zu einer Hyperkalzämie führen kann. Eine Hyperkalzämie liegt vor, wenn der Kalziumspiegel im Blut zu hoch ist, was Probleme wie Knochenkrankheiten und Nierensteine verursachen und die Funktionen von Herz und Gehirn beeinträchtigen kann.

In der neuen Studie wird jedoch darauf hingewiesen, dass Probleme wie Autoimmunerkrankungen, Entzündungen, Fettleibigkeit und andere Krankheiten die Vitamin-D-Aufnahme beeinträchtigen können, sodass ein Patient möglicherweise eine höhere Dosis benötigt, um seinen Mindestbedarf zu decken. Wenn die derzeitige empfohlene Tagesdosis strikt eingehalten wird, so die Studie, riskieren die Patienten die Entstehung von Krankheiten wie Osteoarthritis, Osteoporose oder Rachitis.

„Ärzte, die sich strikt an die ernährungsspezifischen Vitamin-D-Richtlinien halten, versorgen ihre Patienten daher möglicherweise nicht ausreichend mit Vitamin-D-Präparaten, wenn sie sich immer an konservative Dosierungsschemata halten, die nicht mehr als 800 IE (20 Mikrogramm) Vitamin D pro Tag vorsehen“, schreiben die Forscher.

Die Gruppe schlägt vor, einen Vitamin-D-Mangel entweder mit einer Dosis von 2.000 IE als Standarddosis zu behandeln oder eine maßgeschneiderte Dosierung entsprechend den Bedürfnissen und Besonderheiten des Patienten mit einem Dosierungsbereich von 800 bis 2.000 IE.

„Ein solcher Ansatz könnte auch den Anforderungen der Ärzte besser gerecht werden“, fügten sie hinzu. Viele Ärzte hätten erklärt, dass konservative Dosen von 800 IE pro Tag nicht ausreichten, um den angestrebten Serum-Vitamin-D-Spiegel zu erreichen. Stattdessen, hätten sie daher gelegentlich mit „viel höheren und potenziell schädlichen Dosen“ von mindestens 4.000 IE gearbeitet.

Es gibt immer mehr Forschungsergebnisse, die für höhere Dosen nahe 2.000 IE sprechen. In zwei bemerkenswerten Studien mit 25.871 älteren amerikanischen Männern und Frauen wurden die Teilnehmer angewiesen, bis zu fünf Jahre lang 2.000 IE an Vitamin D einzunehmen. Während der Studie wurden keine Anzeichen von Toxizität festgestellt.

Vitamin D hilft dem Körper bei der Aufnahme von Kalzium, das wiederum zum Aufbau starker Knochen beiträgt. Vitamin D spielt auch eine Rolle für das Nerven-, Muskel- und Immunsystem des Körpers. Der Mensch nimmt Vitamin D in der Regel über die Haut, über die Nahrung und über Nahrungsergänzungsmittel auf. Der Körper bildet das Vitamin auf natürliche Weise durch Sonneneinstrahlung. Weitere Vitamin-D-Quellen sind Fisch, Käse, Pilze, Eigelb und einige angereicherte Lebensmittel wie Milch und Frühstücksmüslis.

Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker. Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel: „New Study Suggests Tripling Recommended Amount of Vitamin D “. (deutsche Bearbeitung jw)

Anm. d. Red.: Dieser Artikel wurde am 18. Februar 2024 aktualisiert.



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