Fit werden ohne Verletzungen – eine Fitnesstrainerin gibt Tipps dazu
Schnell abnehmen bis zum Sommer – wer so denkt, läuft Gefahr, sich zu verletzen. Das meint die ganzheitliche Fitnesstrainerin Tysan Lerner. Ihr zufolge sollte man beim Abnehmen langfristig denken. In einem vorherigen Artikel ging sie darauf ein, wie wichtig Emotionen, Stressmanagement, Atmung und Körpergefühl sind, um Gewicht zu verlieren und fit zu werden.
In diesem Artikel spricht sie darüber, wie man am besten mit dem Abnehmen beginnt. Ihr zufolge sollte man insbesondere auf seine Ernährung achten. Doch auch Bewegung sei wichtig, denn sie kann den Aufbau von fettfreier Muskelmasse fördern und so den Stoffwechsel verbessern, sagte Lerner.
Die fünf Elemente der Fitness
Wer allerdings diese wertvollen Muskeln aufbauen möchte, brauche Zeit und eine nachhaltige Strategie. Denn allzu oft stürzen sich Menschen in schweißtreibende Trainingsroutinen, lange bevor ihr Körper bereit sei, diese zu bewältigen, so die Fitnesstrainerin. „Sie verletzen sich […] und denken: ‚Dafür bin ich zu alt.‘ Und das nur, weil sie die Grundlagen ausgelassen haben“, meint Lerner.
Gemeinsam mit ihrem Mann betreibt die Fitnesstrainerin die Fitnessplattform Tyzen Fit und vereint hierbei die Bereiche Ernährung, Fitness und funktionelle Medizin miteinander.
Außerdem entwickelte das Ehepaar ein Fitnessprogramm, das sich an Menschen jeglicher Fitnessniveaus richtet und Verletzungen vorbeugen soll. Die beiden nennen es die fünf Elemente der Fitness und lehnen sich dabei an die Fünf-Elemente-Lehre der traditionellen chinesischen Medizin.
1. Haltung
Bei diesem Element geht es darum, falsch ausgerichtete Körperteile zu korrigieren. Das umfasst unter anderem eine schlechte Körperhaltung, Fußfehlstellungen, verspannte Schultern oder einen Beckenschiefstand.
„Wir arbeiten daran, verspannte Muskeln zu lockern, die Durchblutung zu fördern, Brust, Schultern und Nacken zu öffnen. Auch zeigen wir, wie man seine Haltung verbessern kann“, erklärt Lerner.
2. Stabilität
Stabilität sei nicht gleich Steifheit, so die Fitnesstrainerin. Um wahre Stabilität zu verstehen, könne man sich einen Baum vorstellen. „Wenn ein Baum zu steif ist, wird er vom Wind einfach umgeworfen. Ein gesunder Baum hat diese Nachgiebigkeit. Genauso verhält es sich mit der Stabilität.“
Bei diesem Element soll die stabilisierende Tiefenmuskulatur in und um Gelenke, Wirbelsäule, Becken und Füße aktiviert werden.
3. Kraft
Wer einen richtig ausgerichteten und stabilen Körper hat, sei bereit, Gewichte zu heben und mit dem Aufbau größerer Muskeln anzufangen, erklärt Lerner. Es sei zwar verlockend, sofort mit dem Krafttraining zu beginnen. Doch die Fitnesstrainerin warnt davor, dass ein zu früher Einstieg in dieses Element ohne die Unterstützung der stabilisierenden Muskeln zu Gelenkschäden führen kann.
4. Koordination
„Was ist, wenn Sie tanzen gehen wollen oder ein Enkelkind zu Besuch kommt, um zu spielen?“, fragt Lerner. Die Koordination ist das nächste Element, das man trainieren müsse, um die neue Kraft und Stabilität zu nutzen. Auf diese Weise könne man sich selbstbewusst in komplizierteren, anspruchsvolleren Mustern bewegen.
5. Explosivkraft
Das letzte Element ist die Steigerung der Kraft, was „im Wesentlichen Schnelligkeit“ sei, so Lerner. Doch aufgepasst: Ein zu hohes Tempo beim Training kann zum Beispiel die Haltung beeinträchtigen. Das Ziel bestehe also darin, all diese Elemente zu beachten und im Gleichgewicht zu halten.
„Es hilft Menschen, stärker zu werden, als sie es sich jemals hätten vorstellen können“, ist sich die Fitnesstrainerin sicher.
Jeden auch noch so kleinen Erfolg feiern
Training mache zwar den Körper fit. Doch nur, wenn man eine positive Einstellung habe, könne man langfristig seinen Fitnessplan durchhalten, ergänzt Lerner.
„Wir müssen damit aufhören, uns selbst fertigzumachen, denn genau das stört uns. Man beginnt, sich hoffnungslos zu fühlen, und dann fällt es einem schwer, dabeizubleiben“, sagt sie.
Statt nur auf Misserfolge zu achten, sollte man das feiern, was man schon erreicht habe. Also nicht darauf schauen, dass die Oberschenkel immer noch nicht so schlank sind, wie man es gerne hätte. Stattdessen sollte man sich sagen: „Ich habe heute meine Beine trainiert, das heißt, ich bin heute ein bisschen stärker geworden“, rät der Fitnesscoach.
Lerners Tagesablauf
Um zu erklären, was sie damit meint, erzählte Lerner, wie ihr Tag abläuft. Ihr Tag beginnt mit Meditation. Sie praktiziert Falun Gong – eine uralte chinesische spirituelle Disziplin, die auf den Grundsätzen von Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht beruht. Diese umfasst langsame, meditative Übungen und eine sitzende Meditation. „Sie erhebt unsere Herzen und unseren Geist. Sie ist für meine ganze Familie sehr wundervoll“, erzählt die Fitnesstrainerin.
Nachdem ihre Kinder zur Schule gegangen sind und bevor sie zur Arbeit müssen, machen Lerner und ihr Mann einen drei Kilometer langen Spaziergang im Freien. „Wir möchten sichergehen, dass wir Sonnenlicht und frische Luft bekommen. Außerdem ist Gehen sehr heilsam für den Körper.“
Ein paar Abende in der Woche trainiert Lerner ihre Gelenke, um sie gesund und beweglich zu halten. Sie möchte genug Stabilität haben, um ihr neues Hobby auszuüben – den klassischen chinesischen Tanz.
Bewegung, die Freude und Anmut bringt
Sie empfiehlt dringend, sich ein Hobby zuzulegen. „Ich wusste gar nicht, wie sehr ich mich nach etwas sehnte, das so viel Spaß macht“, sagt sie. Als ehemalige professionelle Balletttänzerin sei sie unter Druck gestanden, dünn zu sein und gute Leistungen zu erbringen. Diesen Druck habe sie bei ihrem Hobby nicht; sie mache es aus reinem Vergnügen.
„Mein Körper fühlt sich dabei erstaunlich gut an“, führt sie aus. „Chinesischer Tanz macht einen so viel beweglicher und flexibler, und doch braucht man dafür viel Kraft und Koordination. Und für mich als Frau vermitteln alle Tänze die innere Qualität der traditionellen Frau des alten Chinas. Sie ist stark und anmutig und doch weich und sanft.“ Dieser Tanz verändere sie vom Inneren her. „Ich liebe es“, meint sie.
Man könnte sich einen Fitnesstrainer vorstellen, der ein aufreibendes Trainingsprogramm absolviert. Doch Lerner sucht nach Bewegung, die ihr Freude und Anmut beschert. Sie ermutigt ihre Kunden, das Gleiche zu tun.
„Die Übungen, die ich im Fitnessstudio mache, dienen dazu, das zu unterstützen, was ich in meinem Leben tun möchte. Ich möchte tanzen. Ich will mich nicht verletzen“, so die Fitnesstrainerin abschließend.
Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „Why You’re Thinking About Weight Loss the Wrong Way“. (redaktionelle Bearbeitung as)
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