Weiter Aufwind für Laborthese: Für US-Ministerium und Geheimdienst die wahrscheinlichste Erklärung
Die COVID-19-Pandemie ist kurz nach Weihnachten 2022 vom die Bundesregierung an exponierter Stelle beratenden Virologen Christian Drosten für beendet erklärt worden. Während der Lockdowns, Grundrechtseinschränkungen und Impfkampagnen wurden Fachleute, die sich mit dem Ursprung von COVID-19 befassten und einen Laborunfall in Wuhan für die wahrscheinlichste Möglichkeit hielten, vielfach von Politik, Medien und auch von Wissenschaftskollegen diffamiert und diskreditiert.
Als der Hamburger Professor Roland Wiesendanger Anfang 2021 die Laborthese als mutmaßlichen Ursprung des Virus ermittelte, wurde er dafür medial scharf kritisiert. Nach einem Interview Anfang 2022 verklagte ihn Prof. Drosten. Letzterer nannte Wiesendanger einen „Extremcharakter“ und warf den Interviewern „suggestive Fragen“ vor; der Prozess endete unentschieden.
Der Cicero twitterte damals zum Interview:
„Vieles spricht dafür, dass das #Coronavirus in einem Labor entstanden ist. E-Mails des amerikanischen Chef-Immunologen #Anthony Fauci zeigen, dass die Laborherkunft gezielt vertuscht werden sollte. An dieser Vertuschungsaktion war auch @c_drosten beteiligt.“
Seitdem ist ein weiteres Jahr vergangen. Gestern, am 26. Februar 2023, titelte die „Washington Post“: „Lab Leak Most Likely Origin of COVID-19 Pandemic, Energy Department Now Says” (Laborleck wahrscheinlicher Ursprung der COVID-19-Pandemie, sagt jetzt das Energieministerium).
Dort heißt es, das US-Energieministerium sei zu dem Schluss gekommen, dass die COVID-Pandemie höchstwahrscheinlich auf ein Laborleck zurückzuführen ist, wie aus einem geheimen Geheimdienstbericht hervorginge, der kürzlich dem Weißen Haus und wichtigen Mitgliedern des Kongresses vorgelegt worden sei.
Dokumentiert sei die Neupositionierung, wie das Virus entstanden ist, so die Zeitung, „in einer Aktualisierung eines Dokuments aus dem Jahr 2021 aus dem Büro des Direktors des Nationalen Geheimdienstes, Avril Haines“.
Prof. Roland Wiesendanger kommentiert die neuesten Erkenntnisse
Epoch Times fragt Prof. Wiesendanger am gestrigen Sonntag, ob ihn diese Nachricht nach zwei Jahren der Diffamierungen und Diskreditierungen gegen ihn und seine wissenschaftlichen Ergebnisse mit Genugtuung erfüllt. Seine Antwort:
„Wie das ‚Wall Street Journal‘ heute berichtete, ist nun auch das U.S. Department of Energy – ebenso wie zuvor das FBI – zu der Erkenntnis gelangt, dass die COVID-19-Pandemie höchstwahrscheinlich durch einen Laborunfall in einem virologischen Institut der Stadt Wuhan in China ausgelöst wurde. Der dringend notwendige Aufarbeitungsprozess bezüglich der Ursache der Pandemie schreitet damit in den USA weiter voran, begleitet durch zahlreiche Anhörungen zu diesem Thema vor dem US-Kongress in den vergangenen Wochen. Die US-amerikanischen National Institutes of Health hatten zuvor über Jahre extrem risikoreiche ‚Gain-of-Function‘-Forschungsexperimente nach Wuhan ausgelagert und mit US-amerikanischen Steuergeldern gefördert. Diese hochgefährlichen Experimente müssen weltweit gestoppt werden; hierfür sind Änderungen nationaler Gesetze als auch neue internationale Abkommen dringend erforderlich.“
Wiesendanger hatte Drosten vor Gericht aufgefordert, zu erklären, auf welcher Grundlage er ursprünglich die Labortheorie habe ausschließen und eine Zoonose annehmen können. Tatsächlich war der Virologe und spätere Berater der Bundesregierung Mitunterzeichner eines Artikels vom 19. Februar 2020 in der weltweit renommierten Fachzeitschrift „TheLancet“, wo die Laborthese, also die Behauptung, Corona hätte keinen natürlichen Ursprung, als „Verschwörungstheorie“ gebrandmarkt wurde.
Das Hamburger Oberlandesgericht (OLG) zitiert in seinem Urteil die Kernaussage des von Drosten gezeichneten Artikels in „The Lancet“ so (hier übersetzt):
Wir stehen zusammen und verurteilen auf das Schärfste Verschwörungstheorien, die besagen, dass COVID-19 keinen natürlichen Ursprung hat.“
Kurz zur Erinnerung, worum Christian Drosten hier eigentlich streitet: Nämlich lediglich darum, dass Wiesendanger nicht sagen soll, er, Drosten, hätte die Öffentlichkeit „gezielt getäuscht“. Wiesendanger hätte demnach nur sagen dürfen, Drosten habe sich geirrt.
Schon Mitte 2022 hatte der Genetiker und Lehrstuhlinhaber Günther Theißen in einem Gastkommentar für „ntv“ unter der Schlagzeile „Nehmt endlich die Laborthese ernst!“ zusammengefasst, inwieweit die Aufarbeitung der Entstehungsgeschichte von Corona bisher im Argen liegt:
„Statt laut und klar dazu aufzurufen, einen möglichen Laborunfall nach allen Regeln der Wissenschaft rigoros zu untersuchen und die organisatorischen Voraussetzungen dafür zu schaffen, verständigten sich führende Corona-Forscher rasch darauf, dass die COVID-19-Pandemie nur auf einer natürlichen Zoonose beruhen kann, bei der ein in der Natur existierendes Virus ohne absichtliches Zutun des Menschen auf den Menschen überspringt. Eindeutige Beweise dafür konnten sie nicht vorlegen und können es bis heute nicht. Dessen ungeachtet lancierten sie Artikel in renommierten wissenschaftlichen Fachzeitschriften wie „The Lancet“ und „Nature Reviews Medicine“, die den Eindruck erweckten, als sei die Entstehung von SARS-CoV-2 durch natürliche Zoonose eine erwiesene Tatsache.“
Ein Gericht wühlt tief in der Bedeutung von Sprache
Das hanseatische OLG versuchte sich in seiner Urteilsbegründung „Drosten gegen Wiesendanger“ explizit in komplexer Linguistik:
,lrren‘ bedeutet in diesem Gegeneinandersetzen eine Aussage tätigen, die unrichtig ist, von der der Äußernde aber nicht weiß, dass sie unrichtig ist, während ,Täuschen‘ als expliziten Gegenbegriff dazu von dem Rezipienten aufgefasst wird als eine Aussage tätigen, die unrichtig ist und von der der Äußernde auch weiß, dass sie – Seite 1 von 13 – unrichtig ist, mithin als eine Lüge.“
Die „Welt“ schrieb am 4. Februar 2022:
„Eine Expertengruppe der Weltgesundheitsorganisation (WHO) war in einem Bericht zur Herkunft des Coronavirus zu dem Schluss gekommen, die Theorie, das Virus könne mit einem Labor-Vorfall zu tun haben und sei somit künstlichen Ursprungs, sei ‚extrem unwahrscheinlich‘.“
Christian Drosten hatte später unter anderem damit argumentiert, der Artikel in „The Lancet“ mit besagter Verschwörungstheorie-Passage hätte dazu gedient, die in den Laboren tätigen Wissenschaftler vor Angriffen zu schützen.
Das US-Energieministerium hält jetzt die Laborthese für die wahrscheinlichste Erklärung. Dabei stützt sich das Ministerium auf einen als geheim eingestuften Bericht der Geheimdienste, der dem Weißen Haus und wichtigen Mitgliedern des Kongresses vorgelegt worden sei, wie das „Wall Street Journal“ am vergangenen Sonntag berichtet hatte.
Das Ministerium führe ein eigenes Büro für Nachrichtendienste und Spionageabwehr, schreibt der „Spiegel“, „das zur Gemeinschaft der US-Geheimdienste gehört. Diese gehen dem Ursprung des Coronavirus nach.“
Der „Focus“ rudert etwas zurück und schreibt nunmehr, dass es allerdings weiterhin einige Behörden und Dienste in den USA gebe, die einen natürlichen Ursprung für am wahrscheinlichsten halten.
Warum ist die Beantwortung dieser Frage für viele so wichtig? Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) führte jetzt eine moralische Komponente in die Debatte ein. WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus sagte vergangene Woche, es sei „von moralischer Wichtigkeit zu verstehen, wie es dazu kam, dass wir unsere Liebsten verloren haben.“
Aber wer haftet für die Billionen Euro Schäden weltweit?
Ein Laborunfall muss allerdings noch viel mehr einschneidende rechtliche und Haftungsfolgen nach sich ziehen. Prof. Wiesendanger hatte bereits im September 2022 gemeinsam mit einer Reihe renommierter internationaler Wissenschaftler einen Aufruf zur Etablierung einer internationalen Aufsichtsbehörde zur Regulierung und Kontrolle von Forschung an gefährlichen Krankheitserregern mit weltweitem Pandemiepotenzial veröffentlicht.
Prof. Wiesendanger schreibt dazu:
Die internationale Regulierung dieser Art von Forschung ist gerade im Licht neuer Erkenntnisse über den Ursprung der gegenwärtigen Pandemie höchst dringend und geht jeden Menschen auf unserem Planeten an, da Pandemien weder lokal begrenzt sind, noch sich durch nachträgliche Maßnahmen eingrenzen lassen.“
Ebenfalls im September 2022 erklärte Wiesendanger:
Die jüngsten Anhörungen vor einem US-Senatsausschuss haben nochmals eindrucksvoll die Vielzahl und die Klarheit der Indizien für einen Laborunfall in Wuhan im Sommer 2019 zusammengefasst. Dr. Steven Quay hat gar Belege für ‚Gain-of-Function‘-Experimente an Nipah-Viren in Wuhan vorgelegt – dies sind Viren mit einer Sterblichkeitsrate von über 50 Prozent!“
Von herausragender Bedeutung ist hier die Rolle des US-Amerikaners Anthony Fauci, dem leitenden medizinischen Berater des US-Präsidenten. Er hatte gleich zu Beginn der Pandemie führende internationale Wissenschaftler in einer Telefonkonferenz versammelt, an der auch Christian Drosten teilgenommen haben soll. Dort sollen die Teilnehmer auf einen natürlichen Ursprung des Virus eingeschworen worden sein. Bald im Anschluss an die Telefonschaltung kam es zur besagten Veröffentlichung in „The Lancet“, wo die Laborthese als „Verschwörungstheorie“ bezeichnet wurde.
Von besonderer Brisanz sind hier mögliche finanzielle Verbindungen zwischen einem von Fauci geleiteten Forschungszentrum und dem Institut für Virologie in Wuhan, wie das „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (RND) bereits Anfang 2022 recherchierte. Dort heißt es – einen Brief der Republikaner James Comer und Jim Jordan an US-Gesundheitsminister Xavier Becerra zitierend –, dass Anthony Fauci bereits im Januar 2020 von der Möglichkeit eines COVID-19-Ausbruchs aus dem Labor in Wuhan gewusst habe und darüber informiert war, dass das Virus eventuell genetisch manipuliert worden sei.
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