773.000 Neugeborene
Zahl der Geburten 2020 leicht gesunken – deutlicher Anstieg im Dezember
"Das Geburten-Geschehen im Gesamtjahr 2020 wurde offenbar nicht von der Corona-Pandemie beeinträchtigt", teilte das Statistische Bundesamt mit. Ein Blick auf die Zahlen zeigt dennoch, dass Paare im Frühjahr 2020 offensichtlich mehr Zeit miteinander verbracht haben als in den Vorjahren.

Eltern mit ihrem Neugeborenen.
Foto: iStock
Im Jahr 2020 sind in Deutschland rund 773.000 Kinder zur Welt gekommen. Das waren etwa 5.000 Geburten weniger als im Vorjahr (-0,6 Prozent), teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Montag in einer Pressemitteilung mit.
Damit setze sich der Rückgang fort, der nach dem letzten starken Anstieg der Geburtenzahlen im Jahr 2016 eingesetzt hatte. Der Jahrgang 2020 gehöre, so das Statistische Bundesamt weiter, „trotzdem zu den fünf stärksten Geburtsjahrgängen der letzten beiden Jahrzehnte (seit 1999).“
Weiter heißt es in der Pressemitteilung: „Das Geburtengeschehen im Gesamtjahr 2020 wurde offenbar nicht von der Corona-Pandemie beeinträchtigt.“ Ein Blick auf die Geburtenzahlen und ihre Entwicklung zeigt dennoch, dass Paare im Frühjahr 2020 offensichtlich mehr Zeit miteinander verbracht haben als in den Vorjahren. Ob sich dieser Trend fortsetzt, werden erst die Zahlen aus 2021 zeigen.

Geburtenzahlen der letzten Jahre nach Monaten. Im Dezember zeigt sich, dass Paare im Frühjahr 2020 offensichtlich mehr Zeit miteinander verbracht haben als in den Vorjahren.
Foto: ts/Epoch Times, Daten: Genesis online
Negatives Bevölkerungswachstum in Deutschland
Im Gegensatz zu den Geburten stieg die Zahl der Sterbefälle im Corona-Jahr deutlich an. Mit rund 986.000 wurden etwa 46.000 Sterbefälle mehr registriert als im Jahr zuvor. Das entspricht einem Anstieg um fünf Prozent. Ein Teil dieses Anstiegs ist auf kalendarische sowie demografische Aspekte zurückzuführen: 2020 war ein Schaltjahr, sodass sich allein durch den zusätzlichen Tag ein Anstieg um etwa 3.000 Sterbefälle gegenüber dem Vorjahr ergibt.
Werden außerdem der bisherige Trend zu einer steigenden Lebenserwartung und die bislang absehbaren Verschiebungen in der Altersstruktur der Bevölkerung berücksichtigt, wäre ein Anstieg der Sterbefälle um etwa ein bis zwei Prozent für das Jahr 2020 zu erwarten gewesen, so die Statistiker. Da heißt, jedes Jahr sind etwa 10.000 bis 20.000 Sterbefälle mehr als im Vorjahr zu erwarten. Der oft herangezogene Bezugswert, der Durchschnitt der Sterbefälle der letzten vier Jahre, lässt damit etwa 2,5 Jahre reale Veränderungen unberücksichtigt und verzerrt den Vergleich der absoluten Zahlen.
Insgesamt starben laut Statistischem Bundesamt im vergangenen Jahr 212.000 Menschen mehr, als Kinder geboren wurden. 2019 hatte dieses sogenannte Geburtendefizit 161.000 betragen. Ähnlich hoch wie 2020 war die Differenz zwischen Sterbefällen und Geburten zuletzt im Jahr 2013. (dts/ts)
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