Nikola Tesla – verrückter Esoteriker oder seiner Zeit voraus?
Nikola Tesla wurde am 10. Juli 1856 in Kroatien geboren und arbeitete später als Elektroingenieur. Obwohl auf Tesla bedeutende Erfindungen zur Energieübertragung, Stromnutzung und kabellosen Signalübertragung sowie 300 weitere Patente und Hunderte noch nicht patentierte Erfindungen zurückgehen, zog er selbst kaum finanziellen Nutzen aus seinen Erfindungen und erhielt zu Lebzeiten wenig Anerkennung. Im Gegenteil, oft wurde er sogar als „Esoteriker“ oder „verrückt“ bezeichnet, während andere Unternehmer und Wissenschaftler mit Teslas Ideen Geld verdienten und sich einen Namen machten.
Während heute viele seiner Erfindungen aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken sind, werden andere Aspekte nach wie vor ignoriert und wenig diskutiert. Dazu zählen unter anderem seine Aussagen über das Universum oder der Einbezug der Kraft des Geistes und des Göttlichen in seinen wissenschaftlichen Überlegungen.
Der schlaueste Mann der Welt … hat eine noch schlauere Mutter
Während viele Konkurrenten Tesla mit Kritik, Patentstreitereien und dem Vorwurf des „verrückten Wissenschaftlers“ konfrontierten, soll jedoch sein Wissenschaftskollege Albert Einstein nach dem Publizieren der Relativitätstheorie in einem Interview auf die Frage „Wie es sich anfühlt, der schlauste Mann auf dem Planeten zu sein“ geantwortet haben: „Ich weiß es nicht. Das müssen sie Nikola Tesla fragen.“
Nikola Tesla wuchs mit vier weiteren Geschwistern im heutigen Kroatien, damals Teil der Österreichisch-Ungarischen Monarchie auf. Seine Eltern waren sehr religiös und sein Vater war als serbisch-orthodoxer Geistlicher tätig. Teslas Mutter verfügte zwar über keinerlei Schulausbildung, war jedoch in der Lage, Bibelpassagen und ganze literarische Werke vollkommen auswendig zu rezitieren. Zudem beschrieb sie Nikola Tesla in Erzählungen auch als handwerklich und technisch begabt, was er von ihr geerbt habe. Ihre Erziehung empfand er als sehr positiv und sagte über sie:
Meine Mutter verstand die menschliche Natur besser [als er selbst] und sie tadelte nie. Sie wusste, dass ein Mensch nie durch fremdes Bemühen oder durch Proteste vor seiner eigenen Dummheit oder vor Laster bewahrt werden kann, sondern nur durch den Einsatz seines eigenen Willens.“ – Nikola Tesla
Nikola Tesla und sein Schicksal, Ingenieur zu werden
Während sich Tesla schon als Kind für die Natur, Technik und Experimente interessierte und seine Bestimmung darin sah, Ingenieur zu werden, wollte sein Vater, dass er in seine Fußstapfen als Geistlicher tritt und auf das Priesterseminar gehen sollte. Nach dem Unfalltod seines älteren Bruders und nun als einziger Sohn der Familie sah der junge Nikola keine Möglichkeit, dem von seinem Vater gewünschten Weg zu entkommen.
Kurze Zeit später erkrankte er jedoch an Cholera. Schwer gezeichnet von der Krankheit musste er neun Monate im Bett verbringen. Während eines besonders heftigen Krankheitsschubs, indem Tesla dem Tod nahe war, eilte sein Vater an sein Bett:
„Ich sehe noch sein blasses Gesicht, als er versuchte, mich in einem Ton aufzumuntern, der Zuversicht vortäuschte. Vielleicht”, sagte ich, “kann ich gesund werden, wenn du mich Ingenieurwesen studieren lässt.“ „Du wirst auf die beste technische Hochschule der Welt gehen”, antwortete er feierlich, und ich wusste, dass er es ernst meinte. […] Zum großen Erstaunen aller wurde ich wie ein neuer Lazarus wieder lebendig.”, schrieb Tesla in seiner Biografie.
Sein Vater stand zu seinem Wort und Nikola Tesla inskribierte an der Technischen Hochschule in Graz im Fach Maschinenbau. Obwohl Tesla sein Studium nie abschloss, sagte er über die damaligen Geschehnisse, die schließlich seinen Weg als Ingenieur in den USA ebneten:
Ich bin überzeugt, dass meine Rettung kein Zufall war, sondern das Werk einer göttlichen Macht. Das Bestreben eines Erfinders ist im Wesentlichen lebensrettend. Ob er Kräfte bündelt, Geräte verbessert oder neue Annehmlichkeiten schafft, es trägt zur Sicherheit unserer Existenz bei.“ – Nikola Tesla
Von Erfindungen, Freundschaften und dem Göttlichen
Eines der Wissenschaftsgebiete, das Tesla zeit seines Lebens faszinierte, war die Elektrizität. Dies war jedoch zu einer Zeit, in der die Nutzung von Strom noch in den Kinderschuhen stand. In der Gesellschaft wurde Strom als „okkulter Saft“ angesehen, der wie „von Geisterhand fließe“. Verwendet wurden zur damaligen Zeit nur sehr große Spulen, die batteriebetrieben Gleichstrom erzeugten.
Tesla sagte über sich selbst, dass er bereits als kleines Kind grelle Lichtblitze sowie Räume und Gegenstände vor seinem geistigen Auge sehen konnte. „In einigen Fällen war die gesamte Luft um mich herum mit lebendigen, flammenden Zungen erfüllt“, so Tesla in seiner Autobiografie.
Während es ihm anfangs schwerfiel zu unterscheiden, was in diesem Raum Wirklichkeit war, lernte er mit der Zeit diese Erscheinungen zu kontrollieren. Laut seinen eigenen Angaben konnte er gedanklich zu fremden Orten reisen, sich mit anderen dort unterhalten und Freundschaften schließen.
Diese Fähigkeit bleibt ihm zeit seines Lebens erhalten. Er benötigte keine Modelle oder Zeichnungen, um Geräte zu entwickeln, sondern konnte ganze Schaffensprozesse und Fehleranalysen in seinen Gedanken durchlaufen.
„Es ist völlig ohne Bedeutung für mich, ob ich eine Turbine in meinem Geist oder in der Werkstatt betreibe“, schreibt Tesla. „Ich kann sogar [in der Vorstellung] bemerken, wenn sie aus dem Gleichgewicht gerät.“
Über seine Fähigkeiten sagte Tesla: „Die Gabe der mentalen Kraft kommt von Gott, dem göttlichen Wesen, und wenn wir unseren Geist auf diese Wahrheit einstimmen, werden wir im Einklang mit dieser großen Macht sein. Meine Mutter lehrte mich, alle Wahrheit in der Bibel zu suchen.“
Eine neue Wissenschaft
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde in der Wissenschaft damit begonnen, Experimente und Theorien mathematisch darzustellen, wovon Tesla kein großer Freund war. Auch stimmte er mit Albert Einsteins publizierter Relativitätstheorie nicht überein, obwohl er die Arbeit von Einstein generell hoch schätzte.
Die heutigen Wissenschaftler haben die Experimente mit Mathematik ersetzt, und sie wandern durch Gleichung nach Gleichung und schließlich bauen sie eine Struktur, die keinen Bezug zur Realität hat.“ – Nikola Tesla
Tesla, der im Gegensatz zu den anderen Forschern an die Realisierung von Wechselstrom (ohne Batterieantrieb) und drahtloser Stromübertragung glaubte, sagte über seine Forschungen zu Energie und Elektrizität:
„Im gesamten Weltraum gibt es Energie. Ist diese Energie statisch oder kinetisch? Wenn sie statisch ist, sind unsere Hoffnungen vergebens; wenn sie kinetisch ist – und das wissen wir mit Sicherheit –, dann ist es nur eine Frage der Zeit, wann es den Menschen gelingen wird, ihre Maschinerie mit dem Räderwerk der Natur zu verbinden.“
Später publizierte Tesla als erster über die Art, wie Strom fließt: „Elektrischer Strom, nachdem er in die Erde eingedrungen ist, wandert in die diametral gegenüberliegende Region derselben und kehrt von dort mit praktisch unverminderter Kraft zu seinem Ausgangspunkt zurück. Der ausgehende und der zurückkehrende Strom stoßen aufeinander und bilden Knoten und Schleifen, ähnlich denen, die man an einer schwingenden Schnur beobachten kann. Um die gesamte Strecke von etwa fünfundzwanzigtausend Meilen, die dem Umfang der Erde entspricht, zu durchlaufen, benötigt der Strom ein bestimmtes Zeitintervall, das ich annähernd ermittelt habe. Mit diesem Wissen hat die Natur eines ihrer kostbarsten Geheimnisse preisgegeben, das für den Menschen von unschätzbarem Wert ist. […] Die Tatsachen in diesem Zusammenhang sind so verblüffend, dass es scheinen würde, als hätte der Schöpfer selbst diesen Planeten elektrisch entworfen […].“
„Übernatürliche Kräfte“ und die „Bestimmung des Menschen“
Während Teslas bekannteste Forschungen im Zusammenhang mit Elektrizität und Energie standen, beschäftigten ihn aber auch die grundlegenden Zusammenhänge zwischen Geist und Materie. Dabei studierte er auch sogenannte nicht physische Phänomene sowie die Zahlenmystik von 3, 6 und 9 oder die Konstellationen der Pyramiden in Gizeh. Was für die empirische Wissenschaft als „Esoterik“ galt und gilt, war für Teslas Forschung essenziell. Er sagte dazu:
An dem Tag, an dem die Wissenschaft beginnt, die nicht physischen Phänomene zu studieren, wird es mehr Fortschritte in einem Jahrzehnt geben als in allen vergangenen Jahrhunderten ihrer Existenz.“ – Nikola Tesla
Abgesehen von der Bibel und dem christlich orthodoxen Glauben, beschäftigte sich Tesla auch mit buddhistischen Schriften, obwohl er laut verschiedenen Quellen nicht an Wiedergeburt geglaubt haben soll. Wie aus seiner Biografie hervorgeht, war für ihn jedoch die Kraft des Geistes wesentlich, und er suchte nach der Erkenntnis, die Materie mithilfe des Geistes kontrollieren zu können. So fragte sich Tesla:
„Kann der Mensch diesen großartigsten, ehrfurchtgebietendsten aller Prozesse in der Natur kontrollieren? Kann er ihre unerschöpflichen Energien nutzen, um alle ihre Funktionen auf sein Geheiß hin auszuführen? Oder kann er sie sogar dazu bringen, einfach durch die Kraft seines Willens zu funktionieren? Wenn ihm das gelänge, hätte er fast unbegrenzte und übernatürliche Kräfte. […] Er könnte die Größe dieses Planeten verändern, seine Jahreszeiten steuern, ihn auf jeden beliebigen Weg durch die Tiefen des Universums führen. Er könnte Planeten kollidieren lassen und seine Sonnen und Sterne, seine Wärme und sein Licht erzeugen. [Und] Er könnte das Leben in all seinen unendlichen Formen hervorbringen und entwickeln.”
Schließlich schlussfolgerte Tesla: „Die materielle Substanz zu erschaffen und zu vernichten, sie in Formen nach seinem Wunsch zu aggregieren, wäre die höchste Manifestation der Macht des menschlichen Geistes, sein vollkommenster Triumph über die physische Welt, seine krönende Errungenschaft, die ihn an die Seite seines Schöpfers stellen und ihn seine letzte Bestimmung erfüllen lassen würde.“
Auch wenn Tesla zugab, über dieses Wissen des Universums nicht zu verfügen, stand für ihn fest:
Wenn Du das Universum verstehen willst, dann denke in Kategorien wie Energie, Frequenz und Vibration.“
Und:
Unser gesamtes biologisches System, das Gehirn aber auch die Erde selbst, arbeiten auf den gleichen Frequenzen.“
Nikola Tesla über seine Eigenheiten
Während über Teslas Überlegungen, die sich mit dem Universum und nicht physischen Phänomen beschäftigen, wenig diskutiert wurde, stellte man seine Eigenheiten immer wieder in den Mittelpunkt, um das Bild von einem „verrückten Wissenschaftler“ zu erzeugen.
Tesla achtete zwar penibel auf ein gepflegtes Äußeres und höfliches, elegantes Auftreten, besaß aber tatsächlich mehrere eigentümliche Verhaltensweisen. Er soll unter anderem eine Abneigung gegen Perlen und Ohrringe gehabt haben, sich vor Haaren anderer Leute geekelt und bestimmte Tätigkeiten so oft wiederholt haben, dass die Anzahl der Wiederholungen durch drei teilbar ist.
Tesla gestand, dass er beim Gehen seine Schritte zähle und im Alltag immer den Rauminhalt von Suppentellern, Kaffeetassen und Lebensmittel im Kopf berechnen würde, bevor er aß. Zudem schlief er wenig – oft nur zwei Stunden – und konnte sich exzessiven Arbeitsphasen ohne Unterbrechungen hingeben.
Er sagte über sich selbst: „Ich besaß eine wahre Manie, alles, was ich einmal begonnen hatte, auch zu Ende zu führen. Einmal fing ich an, die Werke von Voltaire zu lesen, als ich zu meiner Bestürzung feststellen musste, dass mir hundert Bände bevorstanden, die dieses Monster beim Trinken von zweiundsiebzig Tassen schwarzem Kaffee geschrieben hatte. Es musste getan werden, aber als ich das letzte Buch beiseitelegte, war ich sehr froh und sagte: Nie mehr!“
Der Junggeselle und die Rolle der Frau
Abgesehen von wissenschaftlichen Herausforderungen, finanziellen Nöten und gestohlenen Patenten war Teslas Lebenszeit auch von zwei Weltkriegen und gesellschaftlichen Veränderungen geprägt.
Zum einen wurde die Gleichberechtigung in der Berufswelt von Frauen immer mehr fokussiert. Tesla, der zwar selbst nicht verheiratet war, da „Erfinder keine Zeit für das Eheleben haben“, wusste, dass Frauen großes Potenzial erreichen konnten, sah diese Bewegung jedoch auch mit Besorgnis.
„Der weibliche Geist hat gezeigt, dass er zu allen geistigen Errungenschaften und Leistungen des Mannes fähig ist, und im Laufe der Generationen wird diese Fähigkeit noch erweitert; die durchschnittliche Frau wird genauso gut ausgebildet sein wie der durchschnittliche Mann, und dann noch besser, denn die schlummernden Fähigkeiten ihres Gehirns werden zu einer Aktivität angeregt werden, die aufgrund der jahrhundertelangen Ruhe umso intensiver und kraftvoller sein wird. Die Frau wird sich über Präzedenzfälle hinwegsetzen und die Zivilisation mit ihrem Fortschritt aufschrecken“, so Nikola Tesla.
Während er als junger Erwachsener angab, dass er das Gefühl habe, er könne für eine Frau niemals würdig genug sein und er Frauen in jeder Hinsicht aufgrund ihrer weiblichen Eigenschaften als überlegen halte, sagte er im Laufe der Modernisierung: „Die Tendenz der Frauen, den Mann beiseitezuschieben und den alten Geist der Zusammenarbeit mit ihm in allen Angelegenheiten des Lebens zu verdrängen, ist für mich sehr enttäuschend.“
Vielleicht ist der Mann in der menschlichen Gesellschaft nutzlos. Ich gebe offen zu, dass ich es nicht weiß. Wenn Frauen anfangen, so zu empfinden – und es gibt auffällige Beweise dafür –, dann stehen wir am Anfang der grausamsten Periode der Weltgeschichte.“ – Nikola Tesla
Nikola Tesla und die Gesellschaft zwischen Frieden und Krieg
Zudem war Tesla ausgesprochener Gegner des Krieges und war sowohl im Ersten als auch im Zweiten Weltkrieg überzeugt, dass Konflikte nur durch die Erhöhung des Geistes der Gesellschaft beendet werden könnten.
„Was wir jetzt wollen, ist ein engerer Kontakt und ein besseres Verständnis zwischen Individuen und Gemeinschaften auf der ganzen Erde, sowie die Beseitigung von Egoismus und Stolz, welche die Welt immer anfällig machen für urzeitliche Barbareien und Konflikte […] Frieden kann nur als eine natürliche Folge der universellen Erleuchtung erreicht werden“ — Nikola Tesla
Weiter sagte er: „Von allen Widerständen, ist derjenige, der die menschliche Bewegung am meisten hemmt, die Ignoranz, die Buddha als ‚das größte Übel in der Welt‘ bezeichnete. Die Konflikte, die aus der Unwissenheit resultieren […] können nur durch die Verbreitung von Wissen und die Überwindung der heterogenen Elemente der Menschheit verringert werden. Keine Anstrengung könnte besser eingesetzt werden.”
Tesla erzählte, dass sich auch sein Vater zeit seines Lebens für den Frieden eingesetzt habe und er die „unausrottbare“ Abneigung gegen den Krieg dadurch in die Wiege gelegt bekommen habe. Ebenso war für ihn klar, dass Glaube und Ideale für die Menschen in allen Bereichen unverzichtbar waren. Er sagte:
„Obwohl ich kein Gläubiger im orthodoxen Sinne bin, empfehle ich die Religion, erstens, weil jeder Mensch ein Ideal haben sollte – ein religiöses, künstlerisches, wissenschaftliches oder humanitäres –, das seinem Leben einen Sinn gibt. Zweitens, weil alle großen Religionen weise Vorschriften für die Lebensführung enthalten, die heute noch genauso gültig sind wie damals, als sie verkündet wurden.“
Notizen vom Militär beschlagnahmt: Belanglose Gedanken
Sein ganzes Leben lang soll er sich dagegen verwehrt haben, dass seine Erfindungen für den Krieg genutzt werden. Nach nicht eindeutig belegten Quellen soll er die Daten für einen „tödlichen Elektrostrahl“ vernichtet haben, um die Welt im Zweiten Weltkrieg vor Schaden durch seine Erfindungen zu bewahren.
Nachdem Tesla im Alter von 86 Jahren, während der Zweite Weltkrieg noch im Gange war, verstarb, gaben seine Angehörigen jedoch an, dass sein Hotelzimmer durchsucht wurde und Unterlagen sowie sein persönliches, mehrere Hundert Seiten dickes Notizbuch fehlten. Viele Jahre später wurde bekannt, dass amerikanische Sicherheitsbehörden die Unterlagen beschlagnahmt hatten.
Später wurde in einem Statement bekannt gegeben: „Seine [Teslas] Gedanken und Bemühungen der letzten 15 Jahre waren in erster Linie spekulativer, philosophischer und werblicher Natur und befassten sich oft mit der Erzeugung und drahtlosen Übertragung von Energie; sie enthielten jedoch keine neuen, soliden, praktikablen Prinzipien oder Methoden zur Erzielung solcher Ergebnisse.“ Als diese schließlich teilweise veröffentlicht wurden, waren jedoch viele Teile geschwärzt und Teslas Name war beinahe in Vergessenheit geraten.
Zehn Millionen Dollar für die Erfindung des Wechselstroms
Tesla schloss zwar sein Studium nie ab, erhielt jedoch aufgrund seines Wissens und Talentes bald eine Stelle in dem aufstrebenden Unternehmen von Thomas Edison, der das Patent für die Glühbirne hält.
In Manhattan errichtete Edison das weltweit erste öffentliche Kraftwerk. Jedoch konnte der dort produzierte Gleichstrom nur die elektrischen Straßenlaternen im Umkreis von wenigen Hundert Metern zum Leuchten bringen. Edison hatte damals vor, die Stadt mit einem Netz von Generatoren zu überziehen. Nikola Tesla wollte indes die Stromnutzung revolutionieren und die vergleichsweise schwachen Gleichstromgeneratoren ersetzen.
Wechselstrom mithilfe eines Magnetfeldes und höherer Leistung zu erzeugen, galt damals nur als „Fantasie“ und nicht umsetzbar. Nikola Tesla hatte jedoch laut eigenen Angaben bei einem Abendspaziergang die Idee für ein entsprechendes Konstrukt bekommen und er hoffte, dies im Unternehmen von Edison verwirklichen zu können.
Edison selbst arbeitete jedoch ausschließlich mit Gleichstrom und stand hinter dieser Technologie: „Die Leute mögen den Gleichstrom, und er ist alles, womit ich mich je abgeben werde“, so Edisons Ansicht. Er erkannte jedoch das Talent des jungen Tesla, stellte ihn ein und versprach ihm eine Prämie von 50.000 US-Dollar, falls er die Leistung von Gleichstrom verbessern könnte. Dies entspräche heute einem Bonus von fast zehn Millionen Dollar.
Als Tesla nach einem Jahr das neue Konzept vorstellte, wollte es Edison jedoch nicht und weigerte sich auch ihm die versprochene Prämie auszuzahlen. Der mittlerweile 29-jährige Nikola Tesla kündigte daraufhin und gründete sein eigenes Unternehmen.
Alles Großartige in der Vergangenheit wurde verspottet, verurteilt, bekämpft und unterdrückt – nur damit es kraftvoller und triumphierend aus dem Kampf auftauchen kann.“ – Nikola Tesla
Jedoch verweigerte Edison nicht nur die Prämie, er versuchte auch, die Nutzung des Wechselstroms mit verschiedenen Mitteln zu untergraben. Mit Erfolg, denn Tesla fand kaum Interessenten oder Investoren. Edison empfahl zudem, für die ersten Hinrichtungen von Gefangenen mit Strom, Wechselstrom zu verwenden, um eine negative Assoziation in der Bevölkerung zu erzeugen und propagierte, dass es im Haushalt zu Unfällen führen könne.
Gestohlene Ideen, Konflikte und die Zukunft
Schließlich investierte der Ingenieur und Erfinder George Westinghouse in Teslas Idee und kaufte seine Patente. Mit Nikola Tesla vereinbarte er zweieinhalb Dollar für jede Pferdestärke verkaufter „Tesla-Elektrizität“.
Aufgrund der geringen Energieverluste durch Teslas Erfindung konnten die Kraftwerke unter dem Namen von Westinghouse außerhalb der Städte errichtet werden. Zudem genügen für Wechselstrom dünnere Kupferkabel als bei Gleichstrom, sodass die Kosten für die Leitungen geringer waren als die von Edison. Bald hatte Westinghouse mehr Kunden und versorgte schließlich 130 amerikanische Städte mit Strom. Kurze Zeit später löste der Wechselstrom den Gleichstrom vollkommen ab.
Tesla stand aufgrund des Patent-Deals mit Westinghouse kurz davor, der reichste Mann der Welt zu werden. Investoren drängten Westinghouse jedoch dazu, den Vertrag zu ändern und drohten den Geldfluss einzustellen.
George Westinghouse sagte Tesla daraufhin, dass sein Entschluss, auf das Abkommen zu verzichten, über das Schicksal der ganzen Firma entscheide. Tesla, der in Westinghouse einen Freund sah und sich wünschte, dass seine Technologie für Menschen auf der ganzen Welt zur Verfügung stehen kann, zerriss seinen Vertrag und tauschte die Tantiemen für seine Patente gegen eine einmalige Pauschale von 216.000 Dollar ein.
Damit verlor Tesla ungefähr zwölf Millionen Dollar bereits verdienter Honorare – im heutigen Wert von fast vier Milliarden Dollar – sowie unzählige Milliarden, die noch angefallen wären. Gleichzeitig nutzte der italienische Erfinder Guglielmo Marconi Teslas Idee, um die drahtlose Radioübertragung umzusetzen.
Darauf angesprochen antwortete Tesla: „Marconi ist ein guter Kerl. Lassen Sie ihn weitermachen. Er benutzt siebzehn meiner Patente.“ Schließlich ging Marconi als Erfinder des Radios ein und erhielt dafür den Nobelpreis, während Tesla leer ausging.
Seiner Zeit (zu weit) voraus
Nikola Tesla arbeitete währenddessen bereits an seiner wahren Vision: Eine Welt, in der alle Menschen unbegrenzt und kostenlos mit Energie versorgt werden können – durch ein kabelloses System, das Informationen und Energie über den ganzen Erdball senden soll.
Als die Investoren jedoch verstanden hatten, dass sie, sollte Tesla erfolgreich sein, kein Geld mehr damit verdienen würden, sprangen sie ab und Teslas „Wardenclyffe Tower“ wurde vor seiner Fertigstellung gesprengt und für 1.000 Dollar Schrottwert verkauft.
Tesla soll daraufhin einen Nervenzusammenbruch erlitten haben. Kurz darauf wurde ihm eine Medaille zur Anerkennung seiner Leistungen verliehen, die Tesla jedoch nicht annehmen wollte. Bei der Ehrung wurde gesagt: „Wollten wir all das, was aus Teslas Werk bisher entstanden ist, wieder aus der Industrie entfernen, würden ihre Räder nicht weiterlaufen, unsere elektrischen Wagen und Züge stillstehen, unsere Städte wären dunkel und unsere Mühlen tot und nutzlos. Ja, so weittragend ist sein Werk, dass es zum Fundament unserer Industrie geworden ist.“
Zeitgleich wurde jedoch mit verschiedenen Mitteln daran gearbeitet, Tesla weitgehend in Vergessenheit geraten zu lassen und zu verhindern, dass seine Ideen weiter finanziert werden. Tesla starb schließlich verarmt in einem Hotelzimmer. Vor seinem Tod sagte er jedoch über die Geschehnisse: „Ich bin nicht bereit, einigen engstirnigen und eifersüchtigen Individuen die Genugtuung zu gewähren, meine Bemühungen vereitelt zu haben. Diese Männer sind für mich nichts weiter als Mikroben einer bösen Krankheit. Mein Projekt wurde von den Gesetzen der Natur gebremst. Die Welt war noch nicht dafür bereit.“
Lass die Zukunft die Wahrheit sagen und jeden Menschen gemäß seiner Arbeit und Leistung bewerten. Die Gegenwart gehört den anderen; die Zukunft, für die ich wirklich gearbeitet habe, ist mein.“ — Nikola Tesla
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