Meteorologen: Nicht existierende Wetterstationen beeinflussen Klimapolitik

Hunderte Wetterstationen in den USA sind nicht mehr in Betrieb. Indem diesen „Geister“-Stationen Temperaturen von umliegenden Stationen zugewiesen werden, können sie weiterhin Messwerte „liefern“. Teilweise stammen diese jedoch aus Hunderten Kilometern Entfernung. Das ist, als würde man das Wetter der Dresdner Elbwiesen vor dem Kanzleramt messen.
Hunderte Wetterstationen in den USA sind nicht mehr aktiv, liefern aber dennoch auf wundersame Weise Daten.
Hunderte Wetterstationen in den USA sind nicht mehr aktiv, liefern aber dennoch auf wundersame Weise Daten.Foto: ts|Epoch Times mit Material von noaacrappy, NCEI | NOAA, iStock
Von 14. Mai 2024

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Wir schreiben das Jahr 2024 nach Christus. Die ganze Welt ist vom Klimanotstand überzeugt. Die ganze Welt? Nein, eine wachsende Gruppe tritt dem Klimanarrativ entgegen und hat die „World Climate Declaration“ unterzeichnet, darunter Nobelpreisträger, Professoren und Forscher verschiedenster Fachgebiete, Ingenieure, Unternehmer und andere. Sie erklären darin öffentlich: „Es gibt keinen Klimanotstand.“

Jeder von ihnen hat seine ganz eigene Begründung, warum sie diese fundamental abweichende Meinung vom Zeitgeist vertreten.

Epoch Times wollte es genauer wissen und fragte nach. Die Antworten ähneln sich auffällig und lauten vielfach sinngemäß, „weil es wahr ist“ und weil es beim Klima nicht mehr um Wissenschaft gehe, sondern um Macht und Geld.

Mehrere US-Forscher, darunter Meteorologen und Atmosphärenwissenschaftler, haben plausibel nachgewiesen, dass die offiziellen Temperaturmessungen verfälscht werden – und zwar gleich mehrfach.

Einerseits enthalten die Aufzeichnungen Messwerte von Stationen, die teilweise seit Jahrzehnten außer Betrieb sind. Andererseits werden Temperaturreihen in regelmäßigen Abständen korrigiert, wobei ältere Daten im Laufe der Zeit nahezu ausnahmslos kälter und jüngere Messungen wärmer gemacht werden.

Die Temperaturanomalien der HadCRUT Modelle werden immer wieder angepasst, auch rückwirkend, sodass die globale Erwärmung in neueren Veröffentlichung stärker betont wird. Foto: ts|Epoch Times, Daten: UK Met Office, Climatic Research Unit der University of East Anglia unter Open Government Licence v3.0

„Klimachaos jenseits aller Grenzen“

Die Nationale Ozean- und Atmosphärenbehörde NOAA sagt für die USA voraus, dass die Monate Juli, August und September heißer sein werden als üblich.

„Die Erde sendet einen Notruf aus“, sagte der Generalsekretär der Vereinten Nationen, António Guterres, am 19. März. Zugleich sprach er von einem „Planeten am Abgrund“.

„Die Verschmutzung durch fossile Brennstoffe führt zu einem Klimachaos, das alle Vorstellungen übertrifft“, so Guterres weiter. „Bei allen wichtigen Indikatoren schrillen die Alarmglocken: Letztes Jahr gab es Höchstwerte bei den Lufttemperaturen, dem Meeresspiegel und der Oberflächentemperaturen der Ozeane. […] Einige Messwerte sind nicht nur rekordverdächtig, sondern sprengen diese sogar.“

US-Präsident Joe Biden nannte das Klima in seiner Rede zur Lage der Nation im Jahr 2023 eine „existenzielle Bedrohung“. In seiner Rede dieses Jahr ergänzte er: „Ich glaube nicht, dass jemand von Ihnen glaubt, es gäbe keine Klimakrise mehr. Zumindest hoffe ich, dass Sie das nicht tun.“

Die einzigen verfügbaren Daten

Alle drei, NOAA, Guterres und Biden sowie viele andere Politiker und Forschungseinrichtungen stützen sich dabei auf Daten, die den Verlauf der Temperaturen in den vergangenen Jahrzehnten oder Jahrhunderten aufzeigen. Messdaten, wie jene des United States Historical Climatology Network (USHCN).

Der vollständige Datensatz des USHCN ist auf der Website der NOAA verfügbar. Viele Wissenschaftler verwenden diesen, um die Temperaturtrends seit dem 19. Jahrhundert zu untersuchen.

Jamal Munshi, emeritierter Professor an der Sonoma State University in Kalifornien, schrieb 2017 in einem Artikel, dass viele der USHCN-Stationen und ihre Daten bis in das 19. Jahrhundert zurückreichen und daher „in der Erforschung der globalen Erwärmung weitverbreitet sind“.

„Die Angst vor einer menschengemachten globalen Erwärmung hat ein großes Interesse an Temperaturtrends geweckt. So kommt es, dass selbst kleinste Veränderungen in den Temperaturaufzeichnungen genau untersucht werden. Folglich werden kontroverse Auswirkungen auf das Klima, extreme Wetterereignisse und der Anstieg des Meeresspiegels gegen die Kosten einer Emissionsreduzierung abgewogen, um diese Veränderungen abzumildern“, schrieb Munshi.

Die (Energie-)Politik werde dabei weltweit von diesen Bewertungen beeinflusst.

Laut Oberstleutnant John Shewchuk, einem anerkannten beratenden Meteorologen, sind die USHCN-Daten die einzigen langfristigen historischen Temperaturdaten, die die Vereinigten Staaten haben.

Allerdings gibt es da ein Problem: Wie er und andere Forscher aufzeigen, existieren immer mehr dieser Stationen gar nicht mehr.

Berufung auf geisterhafte Wetterstationen

Das Netzwerk wurde eingerichtet, um eine „genaue, unvoreingenommene und aktuelle historische Klimaaufzeichnung für die Vereinigten Staaten zu liefern“. So lautet die Eigenbeschreibung der NOAA. Bereits seit über 100 Jahren sammelt das USHCN täglich Höchst- und Tiefsttemperaturen von Stationen in den gesamten USA. 

Shewchuk zufolge umfasste das Messnetzwerk im Jahr 1957 insgesamt 1.218 Wetterstationen. Nach 1990 begann die Anzahl der aktiven Stationen aufgrund von alternder Ausrüstung und Personalabgängen jedoch zu sinken.

„Sie sind physisch nicht mehr vorhanden, liefern wie von Zauberhand aber immer noch Daten“, so der Meteorologe. „Die NOAA erzeugt Temperaturdaten für mehr als 30 Prozent der ehemals bis zu 1.218 USHCN-Messstationen.“ Shewchuk nennt sie deshalb „Geisterstationen“.

Die NOAA zeichnet die Daten dieser Geisterstationen immer noch auf, indem sie die Temperaturmesswerte der umliegenden Stationen nimmt und ihren Durchschnitt für die Geisterstation aufzeichnet und mit einem „E“ für „Estimate“ (Schätzung) markiert.

„Ich wäre aus dem Gerichtsaal geworfen worden“

„Das Hinzufügen der Geisterdaten bedeutet, dass die monatlichen und jährlichen Berichte der NOAA nicht repräsentativ für die Realität sind“, ergänzte Anthony Watts, Meteorologe und Forscher am Heartland Institute, einer Denkfabrik, die sich kritisch mit dem Klimawandel auseinandersetzt.

„Wenn diese Art von Verfahren vor einem Gericht angewandt würde, würden die Beweise als verunreinigt abgelehnt werden.“

Das betont auch Shewchuk, der nicht nur die Weltklimaerklärung unterzeichnet, sondern auch als forensisch beratender Meteorologe und Sachverständiger Gutachten für Rechtsstreitigkeiten erstellt hat. „Ich habe nur offizielle, von der NOAA zertifizierte Originalwetterdaten verwendet“, sagte er. „Wenn ich ‚veränderte‘ oder ‚gefälschte‘ Daten verwendet hätte, wäre ich aus dem Gerichtssaal geworfen worden.“

Anstatt in Zeiten der „Klimakrise“ vorrangig auf die Erhaltung tatsächlicher Wetterstationen zu achten, würden Daten für Hunderte nicht existierender Stationen buchstäblich hergestellt.

„Dies ist eine bizarre Art der Überwachung eines Klimas, das angeblich eine existenzielle Bedrohung darstellt“, so Shewchuk weiter. „Beobachtete Daten sind real. Veränderte und gefälschte Daten sind es nicht. Punkt.“

Nächste Wetterstationen 200 Kilometer entfernt

Die Website „noaacrappy“ listet alle US-Geisterstationen, ihren Standort und die Dauer ihrer Abschaltung auf. Jeder Standort ist zudem mit den Aufzeichnungen der NOAA verknüpft.

Ferner zeigt eine Karte, dass die zur Berechnung der Temperaturdaten verwendeten Stationen nicht zwingend auch in der Nähe der geschlossenen Station liegen müssen.

Die „Zombikarte“ zeigt sowohl aktive US-Wetterstationen (grün) als auch Geisterstationen (rot).

Die „Zombiekarte“ zeigt sowohl aktive US-Wetterstationen (grün) als auch Geisterstationen (rot). Letztere liefern teilweise seit Jahrzehnten keine regelmäßigen Daten mehr. Für Alaska und Hawaii sind keine Wetterstationen gelistet, weder aktive noch inaktive. Foto: Bildschirmfoto | noaacrappy

So ist es möglich, dass die Wetterstationen in Oklahoma City – allesamt Geister – Messdaten von weit entfernten Wetterstationen erhalten, darunter etwa jene von Gainesville in Texas (über 200 Kilometer entfernt) oder aus Enid in Oklahoma (etwa 140 Kilometer entfernt).

Das wäre so, als ob der Deutsche Wetterdienst die Temperaturen der Elbwiesen in Dresden vor dem Kanzleramt misst oder die für das Ruhrgebiet in der Nordsee vor Emden ermittelt.

Andere Stationen wie die in Denton, Maryland, lieferten zuletzt im Mai 1989 regelmäßige Daten, seit Juli 2022 gar keine mehr. Damit ist die Station seit über 12.000 Tagen ein Geist. Vor allem im Osten der USA gibt es Hunderte weiterer Wetterstationen, die im Juni 2022 zum letzten Mal Daten geliefert haben.

„Aus verschiedenen Gründen hat die NOAA das Bedürfnis, diese Daten zu verändern, anstatt Probleme mit den Geräten zu beheben, von denen sie glaubt, dass sie existieren“, sagte Shewchuk.

„Messstationen zu reparieren, ist keine Raketenwissenschaft. Wenn wir in den Weltraum fliegen können, um das Hubble-Teleskop zu reparieren, können wir sicher auch auf der Erde ein paar Thermometer reparieren.“

Ein Jahrhundert geschätzte Daten

Dass die NOAA Geisterdaten verwendet, sei kein neues Phänomen. Im Jahr 2014 sprach Anthony Watts einen damaligen NOAA-Chefwissenschaftler, Thomas Peterson, und den texanischen Klimatologen John Nielsen-Gammon auf das Problem der Geisterstationen und der schlechten Daten an. Beide bestätigten das vorhandene Problem.

„Ich habe gerade eine Überprüfung aller texanischen USHCN-Stationen durchgeführt. Dreizehn hatten Schätzungen anstelle von echten Daten“, schrieb Nielsen-Gammon in einer E-Mail an Watts. Weiter hieß es:

Das ist ein Fehler, ein großer Fehler. Eine flüchtige Analyse […][zeigte], dass es sich um einen systematischen Fehler in der gesamten Aufzeichnung handelt und bis zu 10 Prozent der Stationen ‚geschätzte‘ Daten liefern, die sich über ein Jahrhundert erstrecken.“

Laut Watts nahm die NOAA das Problem ernst und wollte in Kürze eine Korrektur durchführen. Dazu kam es jedoch nie. „Sie tun es immer noch und es ist sogar noch schlimmer“, sagte Watts.

Milchshake von Daten hinterlässt Beigeschmack

Die täglichen Wetterbeobachtungen werden laut Watts von mehr als 8.500 Freiwilligen in einem „arbeitsintensiven“ Prozess durchgeführt.

„Es erfordert, dass die Leute die Höchst- und Tiefsttemperaturen, den Niederschlag und die Temperatur zum Zeitpunkt der Beobachtung aufschreiben, und zwar jeden Tag zu einer ganz bestimmten Zeit. Diese Daten müssen dann an das National Climatic Data Center in Nashville [heute National Centers for Environmental Information] geschickt werden“, so der Meteorologe.

„Einiges davon wird immer noch auf Papier gemacht, anderes über das Telefon […]. Es erfordert eine Menge Hingabe und Mühe seitens des Beobachters. Es ist ein undankbarer Job. Infolgedessen gibt es immer weniger Beobachter. Viele von ihnen sind inzwischen verstorben und dann gibt es niemanden mehr, der diese Aufgabe übernehmen kann.“

Watts erklärte, dass die NOAA in einem solchen Fall nicht die unbemannte Station von der Gesamtzahl der USHCN-Stationen abzieht, sondern einen Wert aus den umliegenden Stationen bildet. „Als Ergebnis erhalten wir diesen Milchshake von Daten, der letztlich ein heilloses Durcheinander ist und in den meisten Fällen nicht stimmt“, sagte er.

Dieser Milchshake ist auch in Deutschland erkennbar. So zeigen Auswertungen von Wetterdaten hierzulande ein sehr uneinheitliches Bild der Temperaturentwicklung. Wärmer wird es vor allem in Städten. Gleichzeitig zeigen ländliche Wetterstationen praktisch keine Erwärmung.

Dieses Phänomen ist als städtischer Wärmeinseleffekt bekannt und kann nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes bis zu 10 Grad Celsius Unterschied betragen. Grund ist, dass Beton mehr Wärme speichert als etwa Wiesen oder Wälder.

Zunehmende Verstädterung verstärkt den Effekt, weshalb Wetterstationen, die früher außerhalb von Städten lagen, eine vermeintliche globale Erwärmung zeigen. Tatsächlich findet der Klimawandel nur lokal statt. Das gilt wiederum auch für die USA. Die Vielzahl der wachsenden Städte – und die Vielzahl der Wetterstationen in ihnen – kann jedoch leicht eine überregionale Entwicklung suggerieren.

Verstädterung begünstigt Ausbreitung von Wärmeinseln.

Temperaturprofil an einem Sommertag in einer Stadt. Im Stadtzentrum ist es wärmer als in den grünen Randgebieten. Foto: Public Domain

Wärmebilder großer europäischer Städte in den frühen Morgenstunden Ende Juni 2019. Foto: NASA/JPL-Caltech

Wärmebilder großer europäischer Städte in den frühen (kühlen) Morgenstunden Ende Juni 2019. Deutlich erkennbar sind Flughäfen (markiert) und Stadtzentren, ebenso der „Wärmespeicher Mittelmeer“ im Südwesten Roms. Zum Vergrößern ins Bild klicken. Foto: NASA|JPL-Caltech

NOAA bestätigt Verwendung von Geister-Wetterstationen

Die National Centers for Environmental Information der NOAA bestätigten gegenüber der Epoch Times, dass sie Geisterstationen verwenden.

Zur Erklärung heißt es: „Die NOAA liefert Schätzungen für fehlende monatliche Temperaturwerte im USHCN-v2.5-Datensatz. Der Ansatz zur Schätzung fehlender Werte wird im USHCN-v2-Übersichtspapier beschrieben, und die geschätzten Werte werden mit einer speziellen Markierung versehen, wie in der USHCN-‚Lies-mich‘-Datei beschrieben ist.“

Dieses Kennzeichen werde verwendet, um die beobachteten Werte von den geschätzten Werten zu unterscheiden und gleichzeitig einheitliche Aufzeichnungszeiträume zu schaffen. Das ist in gewisser Weise einzigartig für die monatlichen USHCN-Daten, die seit mehreren Jahrzehnten Schätzungen liefern. Weiter schrieb die NOAA:

„Während diese Schätzungen den Nutzern, die von der Vollständigkeit der Daten des USHCN profitieren können, als Service zur Verfügung gestellt werden, verwendet die NOAA die Schätzungen für geschlossene Stationen (oder für frühe Zeiträume vor Beginn der beobachteten Aufzeichnungen) selbst nicht direkt für ihre eigenen Klimaüberwachungsaktivitäten.“

Shewchuk kauft jedoch der NOAA die Antwort nicht ab. „Es ist ein Hütchenspiel“, sagte er. „Die ‚USHCN‘-Daten sind jetzt in einer Vielzahl größerer Datensätze mit verschiedenen Namen enthalten, sodass einige nun offiziell behaupten können, dass ‚USHCN‘ nicht als einzelne Einheit verwendet wird.“

„Tatsächlich werden jedoch alle USHCN-Daten für alle historischen Klimastudien verwendet, weil die USHCN-Daten die einzigen Daten sind, die über 100 Jahre zurückreichen. Ohne diese historischen Daten sind wir blind für den Klimawandel“, so der Meteorologe.

Einseitige Veränderungen: Früher kälter, heute wärmer

Shewchuk fügte hinzu: „Wenn die NOAA die USHCN-Daten nicht nutzt, warum verwendet sie dann unsere Steuergelder, um die USHCN-Datensätze täglich zu aktualisieren? Warum verwenden sie unsere Steuergelder, um in regelmäßigen Abständen zurückzugehen und zuvor geänderte Temperaturdaten erneut zu ändern?“

Die Änderungen geschehen jedoch praktisch nur in eine Richtung: Mit jeder Anpassung werden alte Daten kälter gemacht und neue wärmer.

Besonders deutlich wird dies an den sogenannten HadCRUT-Daten, zusammengestellt vom Hadley-Institut des britischen Wetterdienstes und der Climatic Research Unit (CRU) der University of East Anglia in England. Diese stellen die Abweichung der Temperaturen von einem Mittelwert dar, mit jeder neuen Version dieser Werte steigt jedoch die Erwärmung.

Nicht nur wurde im Laufe der Jahre die „Pause“ der globalen Erwärmung zwischen 1996 und 2016 in eine stetige Erwärmung umgewandelt, selbst innerhalb ein und derselben Datenserie gibt es Abweichung zwischen der ersten und letzten Veröffentlichung.

Bezogen auf das Jahr 2014, das letzte Jahr, für das ein HadCRUT2 Referenzwert vorliegt, beträgt die Abweichung über 0,26 °C. Für 1886 sind es seinerseits 0,16 Grad, aber in die andere Richtung. Im Allgemeinen gilt, je später die Modelle und je weiter am Rand die Werte, desto größer die Unterschiede.

Neuere Datenreihen zeigen eine stärkere Erwärmung, wobei jüngere Daten (2014) wärmer und ältere (1886) kälter gemacht werden. Während HadCRUT 1 für 1960 zudem praktisch keine Anomalie zeigte, wichen HadCRUT 3 und 5 um 0,1 Grad ab – doppelt so viel wie HadCRUT 4, das zeitlich dazwischenlag. Foto: ts|Epoch Times

Eine ganz ähnliche Entwicklung konnte Shewchuk in den Daten des USHCN nachweisen. Ebensolche Anpassungen gibt es – unter anderem – in Wetteraufzeichnungen von Tokio (Japan), Neuseeland und Rutherglen (Australien).

In allen Fällen wurden die älteren Daten mit den Anpassungen kälter, die neueren Daten indes wärmer. Dazu schrieb der Atmosphärenwissenschaftler Wei Zhang:

„Wenn aus verschiedenen Gründen Anpassungen vorgenommen werden, würde man erwarten, dass sie in der Hälfte der Fälle den Erwärmungstrend verstärken und in der anderen Hälfte der Fälle abschwächen würden. Aber jede Anpassung, die ich je gesehen habe, hat den Erwärmungstrend nach dem Zweiten Weltkrieg verstärkt.“

Das größere Problem

Auch laut Watts sind die fehlerhaften Wetterstationen zwar problematisch, aber nur ein Teil eines viel größeren Problems. Er erklärte, dass verschiedene Einrichtungen – wie der Klimawandeldienst Copernicus der Europäischen Kommission, das Goddard-Institut for Weltraumstudien (GISS) der NASA oder die NOAA – monatliche und jährliche Klimadaten veröffentlichen und sie selbst als „unabhängige Daten“ bezeichnen.

„Das ist eine Lüge“, sagte Watts. „Der USHCN-Datensatz und der nClimDiv-Klimadatensatz [Anm. d. Red.: der die gleichen Stationen verwendet und die gleichen Probleme hat] stammen vom Cooperative Observer Program in den Vereinigten Staaten. Auch im Rest der Welt gibt es ein Cooperative Observer Program, das unter den gleichen Problemen wie Fluktuation und Inkompetenz leidet. Es nennt sich GHCN, das Global Historical Climatology Network.“

Laut Watts verwenden all diese Einrichtungen dieselben Daten. Mit eigenen Anpassungen würden sie schließlich etwas erzeugen, was sie für wahr halten. „Es ist fast so, als ob jede dieser Einrichtungen ihre eigene Version des echten, wahren Gottes erschaffen würde. Wissen Sie, es ist wie eine Religion. Sie verwenden verschiedene mathematische und statistische Techniken, um ihre Version der Klimarealität zu erzeugen“, sagt der Meteorologe.

„Und alles geht auf denselben ursprünglichen, schlechten Datensatz von Geisterstationen auf der ganzen Welt zurück. USHCN und GHCN sind die gleichen Werkzeuge – es gibt also keinen unabhängigen Temperaturdatensatz. Es ist ein Schwindel, wenn jemand so etwas behauptet“, meint Watts.

Erwärmung viel geringer als Wetterstationen berichten

Laut Shewchuk sei die Erwärmung der Erde seit dem 19. Jahrhundert zudem viel geringer als berichtet. Auch wenn dies der Fall wäre, würden die höheren Temperaturen natürlich sein und nicht vom Menschen verursacht, weshalb kein Grund zur Sorge bestehe.

„Wir tauen immer noch von der Kleinen Eiszeit auf, weil sich die Bray- und Eddy-Sonnenzyklen immer noch in ihrer Erwärmungsphase befinden“, sagte er. „[Kohlendioxid] ist ein Treibhausgas, aber sein Beitrag zur heutigen Erwärmung ist unbedeutend. Wenn mich jemand fragt, wie stark das ‚menschengemachte‘ CO₂ die Temperatur der Erde erhöht, antworte ich: ‚Erhöht das Wachstum einer neuen Wimper Ihr Gewicht?‘“, so Shewchuk.

Es gibt keinen Klimanotstand. Tatsächlich nehmen alle Arten von Unwettern ab – sogar Tornados und Hurrikane. Außerdem sind die globale Erwärmung – zumindest das bisschen, das es gibt – und der Anstieg des CO₂-Gehalts gut für das Leben auf der Erde. Die Geschichte zeigt uns deutlich, dass das Leben in Warmzeiten – wie der Mittelalterlichen Warmzeit – gedeiht und in Kaltzeiten – wie der Kleinen Eiszeit – leidet“, erklärt der Meteorologe.

Er wies darauf hin, dass sogar die NOAA und die NASA berichten, dass der CO₂-Anstieg den Planeten „ergrünen“ lässt und das Pflanzenwachstum erhöht hat, was der Nahrungsmittelproduktion zugutekam. „Wir sollten CO₂ feiern und nicht verteufeln“.

Über die World Climate Declaration

Die World Climate Declaration oder Weltklimaerklärung wurde von der Global Climate Intelligence Group (CLINTEL) ins Leben gerufen. CLINTEL wiederum wurde 2019 von Guus Berkhout, emeritierter Professor für Geophysik, und dem Wissenschaftsjournalisten Marcel Crok gegründet.

Ihr Hauptziel besteht darin, „Wissen und Verständnis für die Ursachen und Auswirkungen des Klimawandels sowie für die Auswirkungen der Klimapolitik zu schaffen.“ Grundlage dessen sei die „objektive und transparente Kommunikation, welche Fakten es über Klimawandel und -politik gibt“ sowie wann diese Annahmen und Vermutungen weichen.

Die Weltklimaerklärung fasst auf einer A4-Seite die wesentlichen Punkte von „Klimarealisten“ zusammen. Die Kernaussage besagt dabei: „Die Klimawissenschaft sollte weniger politisch und die Klimapolitik mehr wissenschaftlich sein.“

Konkret sollten (Klima-)Wissenschaftler „Unsicherheiten und Übertreibungen in ihren Vorhersagen der globalen Erwärmung offen ansprechen, während Politiker die realen Kosten sowie die vermeintlichen Vorteile ihrer politischen Maßnahmen leidenschaftslos abwägen sollten.“

Mit Stand vom 7. Mai 2024 haben sich 1.919 Unterzeichner der Gruppe der „unbeugsamen“ Wissenschaftler angeschlossen. Die Erklärung im Wortlaut sowie die vollständige Liste der Unterstützer finden Sie auf clintel.org/world-climate-declaration.

Weitere ausgewählte Stimmen zum Klima:

„Nicht einmal das IPCC spricht von Klima als existenzieller Bedrohung.“ – Richard Lindzen, emeritierter MIT-Professor für Meteorologie

Golfstrom-Kipppunkt beruht auf „medial anschlussfähiger Apokalypse-Studie“ – Jochem Marotzke, Professor für Physikalische Ozeanographie und Co-Direktor am Max-Planck-Institut für Meteorologie

CO₂ ist zu schwach, um die Temperaturen zu beeinflussen. – John K. Dagsvik und Sigmund H. Moen, Statistisches Zentralbüro Norwegen

„Nur Computermodelle bringen Erwärmung mit CO₂ in Verbindung.“ – Ralph Alexander, Physiker und Autor von „Science Under Attack: The Age of Unreason“

„Die angebliche Klimanotlage ist ein […] bewusst eingesetzter Hebel zur Zerstörung unserer Wirtschaft.“ – Hans-Georg Maaßen, Rechtsanwalt und ehemaliger Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz

„Das Klima […] [wird] nicht mehr wissenschaftlich untersucht. Vielmehr ist es zu einer Glaubensfrage geworden.“ – Haym Benaroya, Professor für Maschinenbau und Luft- und Raumfahrttechnik

CO₂ ist der „teuerste Betrug der Geschichte“. – Edwin Berry, Atmosphärenphysiker und zertifizierter beratender Meteorologe

„Die Wahrscheinlichkeit, wegen einer Wetterkatastrophe zu sterben, ist um mehr als 95 Prozent gesunken.“ – Axel Bojanowski, Chefreporter für Wissenschaftsthemen der „Welt“

„Die Sorge um globale Erwärmung ist eine totale Erfindung.“ – John Clauser, Physiker, Nobelpreisträger (2022), unter anderem an der University of California, Berkeley

„Es gibt eine Menge Klimaübertreibungen.“ – Bill Gates, Mitgründer von Microsoft

„97 Prozent der Klimawissenschaftler“ […] sind sich alles andere als einig. – Marcel Crok, Wissenschaftsjournalist, Gründer von CLINTEL

„Klimaschutz ist ein Geschenk für die Welt, aber nicht wirklich für die Umwelt.“ – Florian Josef Hoffmann, Rechtsanwalt, Buchautor und Publizist

(Mit Material von The Epoch Times

(Fortsetzung folgt)



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