Zuckerspitze am Morgen: Bei einigen Diabetikern hängt sie vom Zeitpunkt des Frühstücks ab

Sollten Diabetiker das Frühstück auf später verschieben? Laut einer neuen Studie könnte dies bestimmten Personen mit Typ-2-Diabetes helfen, den Blutzucker besser zu kontrollieren.
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Zeitig frühstücken oder doch später? Beide Optionen wirken sich unterschiedlich auf den Blutzuckerspiegel aus.Foto: Sasithorn Phuapankasemsuk/iStock
Von 17. Dezember 2024

Das Frühstück aufzuschieben ist für einige Personen mit Typ-2-Diabetes von Vorteil. Das ist das Ergebnis einer kleineren australischen Studie, die kürzlich in der November/Dezember-Ausgabe der Fachzeitschrift „Diabetes & Metabolic Syndrome: Clinical Research & Reviews“ erschien.

Im Rahmen der Studie untersuchten die Forscher, wie sich unterschiedliche Frühstückszeiten und Spaziergänge nach den Mahlzeiten auf den Glukosespiegel im Blut auswirken.

„Mit unserer Untersuchung wollten wir herausfinden, welche Möglichkeiten es für Menschen mit Typ-2-Diabetes gibt, die größte Blutzuckerspitze des Tages in den Griff zu bekommen: den Zeitpunkt des Frühstücks zu ändern und/oder nach dem Frühstück Sport zu treiben“, erklärte Evelyn B. Parr in einer E-Mail gegenüber der  Epoch Times. Sie ist Mitautorin der Studie und hat im Fachbereich Bewegungsstoffwechsel promoviert.

Der Zeitpunkt des Frühstücks beeinflusst den Blutzuckerspiegel

In einer sechswöchigen randomisierten, kontrollierten Vergleichsstudie untersuchten die Forscher 14 australische Erwachsene mit klinisch diagnostiziertem Typ-2-Diabetes, von denen 11 Teilnehmer die Studie abschlossen.

Die Ergebnisse zeigten bemerkenswerte Schwankungen des Blutzuckerspiegels in Abhängigkeit vom Zeitpunkt des Frühstücks. Ein Frühstück um 9:30 Uhr und Mittags senkt den Blutzuckerspiegel im Vergleich zu einer Mahlzeit um 7:00 Uhr.

Auch wirkte sich ein 20-minütiger zügiger Spaziergang nach dem Frühstück leicht positiv auf den Blutzuckerspiegel derjenigen aus, die um 7:00 Uhr oder Mittags, nicht aber um 9:30 Uhr eine Mahlzeit einnahmen.

Den Studienautoren zufolge könnte es die Regulation des Blutzuckers fördern, wenn man langfristig nur zu bestimmten Zeiten frühstückt. Dies könnte viele negativen Folgen vorbeugen, die mit einem schlechten Diabetesmanagement einhergehen. Dazu gehören unter anderem schwerwiegende gesundheitliche Komplikationen wie Augenschäden, Nervenschäden sowie Nieren- und Herzerkrankungen.

Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass die Ergebnisse nur für eine Untergruppe von Patienten mit Typ-2-Diabetes gelten. Laut den Forschern zählen dazu Personen, die kein Insulin einnehmen und keine Sulfonylharnstoffe, die die Bauchspeicheldrüse bei der Insulinproduktion unterstützen, zu sich nehmen. Wenn man Mahlzeiten verschiebt, können beide Mittel zu einer Unterzuckerung beitragen. Daher sollten Personen, die eine der beiden Präparate einnehmen, ihren Arzt konsultieren, bevor sie die Essenszeiten umstellen.

Bewegung und Mahlzeiten zeitlich abstimmen

Die Forschungsergebnisse aus Australien erreichen uns vor dem Hintergrund weltweit steigender Diabetesraten. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation leiden mehr als 800 Millionen Menschen auf der Welt an Diabetes. Dabei verdoppelte sich die Rate bei Erwachsenen zwischen den Jahren 1990 und 2022 von 7 auf 14 Prozent.

Laut dem Wissenschaftlichen Institut der AOK litten im Jahr 2022 rund 11 Prozent der Erwachsenen ab 20 Jahren in Deutschland an Typ-2-Diabetes. Diese Zahl nimmt dem Diabetesinformationsportal diabinfo zufolge ebenfalls langsam aber stetig zu.

Es gibt verschiedene Strategien, um die Erkrankung zu behandeln. Zu den konventionellen Behandlungsmethoden gehört die Änderung des Lebensstils wie mehr körperliche Aktivität und eine gesündere Ernährungsweise. Einige Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass der Zeitpunkt einer Maßnahme, wie körperliche Betätigung, die Blutzuckerkontrolle weiter verbessern könnte.

Wenn man das Frühstück verschiebt, hilft es, die Blutzuckerkonzentration zu kontrollieren. Das kommt daher, da man sich vor dem Essen bewegt. Der Studienautorin Parr zufolge könnte „dies eine umsetzbare Strategie sein“.

„Wenn man früh frühstückt, sollte man danach spazieren gehen, damit der Körper den höheren Blutzuckerspiegel besser verarbeiten kann“, riet sie in einer E-Mail.

„Wenn man das Frühstück aufschiebt (nicht ausfallen lässt!) und sich vorher etwas bewegen kann, kann dies zu einer geringeren Glukosereaktion nach dem Frühstück führen“, so die Forscherin.

Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.

Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „Breakfast Timing May Affect Blood Sugar in Some Diabetics“. (redaktionelle Bearbeitung as)

 

 



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