Ein gesunder Körper – auch im hohen Alter: Sieben Gewohnheiten, die dabei helfen
Im Laufe meiner Karriere behandelte ich viele Menschen mit chronischen Leiden. Doch diese Probleme traten nicht plötzlich von einem Tag auf den anderen auf, sondern entwickelten sich langsam über Jahre hinweg.
Dabei kann man viele ernste und chronische Beschwerden verhindern, wenn man im Alltag einige ungesunde Gewohnheiten ändert. Im Folgenden sind sieben davon aufgelistet.
1. Flüssigkeitszufuhr
Der Körper eines Erwachsenen besteht zu etwa 55 bis 60 Prozent aus Wasser. Wenn wir mehr Körperflüssigkeit abgeben, als wir aufnehmen, spricht man von Dehydrierung. Diese beeinträchtigt die normalen Funktionen des Körpers.
Die ersten Warnsignale sind Durst und ein Trockengefühl im Mund sowie Kopfschmerzen, Müdigkeit und Konzentrationsstörungen. Andere Folgen sind beispielsweise eine verminderte Nierenfunktion und Nierenschäden, Herzrasen, Verschlimmerung einer vorhandenen Arthritis und Kreislaufbeschwerden.
Besonders häufig tritt der Flüssigkeitsmangel bei älteren Personen auf. Das kommt davon, dass ihr Durstgefühl nachlässt und sie das Trinken vergessen. Wer dies an sich bemerkt, sollte einfach in regelmäßigen Abständen trinken, empfiehlt der Malteser Hilfsdienst.
Um einer Dehydrierung vorzubeugen, sollte man ausreichend trinken. Als Faustformel gilt: mindestens 35 Milliliter Flüssigkeit pro Kilogramm Körpergewicht. Bei einer 90 Kilogramm schweren Person wären es dann täglich etwa 2,5 Liter. Bei Hitze, körperlicher Anstrengung und Krankheit auch mehr.
2. Körperhaltung
Eine gute Körperhaltung ist das A und O für einen schmerzfreien Alltag. In der Praxis arbeite ich oft mit Patienten, die wegen einer schlechten Körperhaltung verschiedene körperliche Einschränkungen entwickelten. Ein häufiges Problem ist etwa die Kyphose, also die nach vorn gebogene Krümmung der Wirbelsäule im oberen Rücken.
Die Ursachen für eine Kyphose sind vielfältig, die häufigsten sind allerdings Muskelschwäche und eine schlechte Haltung über eine längere Zeit hinweg. Sie ist so weit verbreitet, dass bis zu 40 Prozent der über 60-Jährigen eine Kyphose haben.
Dieser Zustand kann dazu führen, dass man sich mit dem Kopf nach vorn lehnt und eine bucklige Haltung einnimmt. Dies kann Nacken und Rücken stark belasten und zu Muskelverspannungen und Rückenschmerzen führen, die manchmal sogar eine Operation erforderlich machen.
Übungen zur Stärkung der Rückenmuskeln können dazu beitragen, Kyphose und Schmerzen vorzubeugen und einen gesunden Rücken zu erhalten.
3. Schlaf
Ein guter Schlaf ist für eine gute Gesundheit unerlässlich – Millionen Menschen haben jedoch nicht genug davon. Besonders die technologisierte Umwelt beeinträchtigt die Schlafgewohnheiten von überraschend vielen Menschen, wobei Kinder am meisten betroffen sind.
Zu wenig Schlaf macht nicht nur müde, sondern trägt auch zu chronischen Krankheiten bei, darunter Bluthochdruck, hoher Cholesterinspiegel, Typ-2-Diabetes, metabolisches Syndrom, Nierenerkrankungen, Herzkrankheiten, Schlaganfall, Fettleibigkeit, Darmkrebs und Depressionen. Es kann sich auch negativ auf die schulischen Leistungen und die Leistung am Arbeitsplatz auswirken.
Wer gut und ausreichend schläft, kann chronischen Krankheiten vorbeugen. Die meisten Erwachsenen benötigen mindestens sieben Stunden Schlaf pro Nacht, aber die empfohlene Menge variiert je nach Alter. Wer eine feste Zeit zum Schlafengehen festlegt, sorgt dafür, dass er ausreichend Schlaf bekommt. Auch der Verzicht auf elektronische Geräte am späten Abend hilft, nicht in einer „Zeitfalle“ gefangen zu werden und sich rechtzeitig schlafen zu legen.
4. Stress
Chronischer Stress ist tödlich – und zwar in mehr als nur einer Hinsicht. Er kann von Natur aus sehr komplex sein und dazu führen, dass wir ängstlich sind und nicht schlafen können. Er kann den Blutdruck erhöhen und Schlaganfälle und Herzinfarkte auslösen.
Stress wirkt sich auf so viele Bereiche des Körpers aus, dass ein ganzer Artikel nötig wäre, um sie auch nur annähernd zu behandeln.
Es gibt viele Möglichkeiten, den Stress in den Griff zu bekommen. Dazu gehören Beratung, Sport und Bewegung, Atemübungen, Ausflüge, Dankbarkeit und Hilfsprogramme für Mitarbeiter am Arbeitsplatz. Der erste Schritt zur Stressbewältigung besteht jedoch darin, sich Zeit zu nehmen, um die Ursachen für den Stress zu finden. Im zweiten Schritt sollte man Maßnahmen bestimmen, die einem helfen, mit Stress umzugehen.
5. Ernährung
Eine falsche Ernährung hat viele negative Folgen. Eine davon ist die Fettleibigkeit, die dem Körper sehr schadet. Sie erhöht das Risiko für verschiedene Krankheiten und den Tod.
Doch auch andere Krankheiten gehen mit einer schlechten Ernährung einher. Dazu gehören unter anderem Bluthochdruck, Diabetes, Depressionen und Demenz.
Sich gesund zu ernähren ist nicht einfach, besonders nicht in einer Welt voller wohlschmeckender, aber nährstoffarmer Lebensmittel. Mehrere andere Faktoren spielen bei den Ernährungsgewohnheiten eine Rolle, darunter Stress, Genetik und Traumata. Manche Menschen haben die Willenskraft und Motivation, ihre Essgewohnheiten und ihr Gewicht wieder in den Griff zu bekommen. Doch die meisten von uns brauchen ein wenig Hilfe.
Da können Ärzte, Gesundheitscoaches, Ernährungswissenschaftler oder -berater sowie ein Personal Trainer helfen. Diese ausgebildeten Fachkräfte vermitteln das Wissen und die Fähigkeiten und geben einem die Motivation, damit man erfolgreich seine Ernährung umstellen und ein Trainingsprogramm durchziehen kann.
6. Sport treiben
Sitzen ist das neue Rauchen. Ein durchschnittlicher Erwachsener verbringt etwa 7,7 Stunden pro Tag im Sitzen. In der Reha haben wir es oft mit Patienten zu tun, die schon vor dem Krankenhausaufenthalt viel saßen.
Wer sich ständig zu wenig bewegt, verursacht drei gesundheitliche Probleme: Seine Herz-, Gefäß- und Muskelfunktionen nehmen ab. Langfristig schadet das dem Herz-Kreislauf- und Atmungssystem, führt zu ständiger Müdigkeit, schwächeren Muskeln und chronischen Erkrankungen.
Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt mindestens 150 Minuten mäßige bis schweißtreibende Bewegung pro Woche. Ich empfehle 30 Minuten täglich.
7. Mundgesundheit
Die meisten Menschen fürchten sich vor Karies und dem unvermeidlichen Besuch beim Zahnarzt. Eine schlechte Mundhygiene kann jedoch nicht nur zu Karies, sondern auch zu Zahnfleischerkrankungen führen. Zahnverlust und Zahnersatz sind die Folgen.
Deshalb ist der Erhalt der eigenen Zähne eine der besten Investitionen, die man tätigen kann, um seine Lebensqualität langfristig zu erhalten.
Eine schlechte Mundhygiene kann auch andere Probleme verursachen. Dazu gehören unter anderem Herzkrankheiten, Diabetes und Demenz. Deshalb sind saubere Zähne auch für die allgemeine Gesundheit unerlässlich.
Über den Autor
Kevin Shelley ist zugelassener Ergotherapeut mit über 30 Jahren Erfahrung in großen Gesundheitseinrichtungen. Er schreibt als Gesundheitskolumnist für die Epoch Times.
Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „8 Easy Ways to Destroy Perfectly Good Health“. (redaktionelle Bearbeitung as)
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