COVID-19 steigert Risiko für Verdauungsstörungen – was man dagegen tun kann

Eine neue Studie deutet darauf hin, dass Menschen, die sich von COVID-19 erholt haben – auch wenn sie nur leichte Fälle hatten – ein Risiko für künftige Verdauungserkrankungen haben.
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Langzeitfolgen von COVID-19 im Darm.Foto: iStock
Von 26. Februar 2024

Neueste Forschungsergebnisse zeigen, dass eine Infektion mit COVID-19 das langfristige Risiko für Verdauungskrankheiten erhöht, und dies gilt auch für Fälle mit milden Symptomen.

Dies beinhaltete ein erhöhtes Risiko für Störungen im Verdauungssystem um 38 Prozent. Außerdem war das Risiko für Magengeschwüre um 23 Prozent erhöht. Die Wahrscheinlichkeit, an einer Refluxkrankheit zu erkranken, bei der Magensäure in die Speiseröhre gelangt, stieg um 41 Prozent. Auch das Risiko für Erkrankungen der Gallenblase nahm um 21 Prozent zu, das für ernsthafte Lebererkrankungen um 35 Prozent, für Lebererkrankungen, die nicht durch Alkohol verursacht werden, um 27 Prozent und das für Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse um 36 Prozent.

Selbst ein Jahr nach der Infektion stiegen die Risiken für Refluxkrankheit und Störungen des Verdauungssystems weiter an.

Die Mechanismen, die dem Zusammenhang zwischen einer COVID-19-Infektion und Verdauungskrankheiten zugrunde liegen, sind bislang nicht vollständig verstanden. Die Studie schlug jedoch mehrere Möglichkeiten vor; eine davon ist, dass das Virus möglicherweise über den fäkal-oralen Weg übertragen wird, was zu Infektionen des Verdauungstraktes führt. Nach der akuten Phase führt dies häufig zur Entwicklung eines Reizdarmsyndroms (RDS), was langfristige funktionelle Magen-Darm-Erkrankungen zur Folge hat.

Die Studie wurde am 10. Januar im „BMC Medicine“ Journal veröffentlicht und basiert auf der Analyse von Daten von mehr als 840.000 Menschen aus der englischen Biobank-Datenbank.

In einer weiteren kürzlich durchgeführten Studie, die Daten von mehr als 11,4 Millionen Menschen aus dem nationalen Gesundheitssystem für Veteranen der USA analysierte, wurde ebenfalls festgestellt, dass Patienten, die wegen COVID-19 im Krankenhaus behandelt wurden, ein gesteigertes Risiko für Erkrankungen des Verdauungssystems aufweisen. Auffallend dabei ist, dass dieses Risiko höher ist als bei Patienten, die aufgrund der saisonalen Grippe hospitalisiert wurden. Die Ergebnisse dieser Studie wurden im März 2023 in der Fachzeitschrift „Nature Communications“ veröffentlicht.

Linderung von Langzeit-COVID-19 durch gute Darmbakterien

Um die durch COVID-19 verursachten Folgen für das Verdauungssystem zu lindern, haben Forscher in einer neuen Studie eine Mischung aus guten Darmbakterien entwickelt, die das Darmmikrobiom wieder aufbauen soll. Diese Formel zielt darauf ab, Ungleichgewichte im Darmmikrobiom zu korrigieren und mildert dadurch anhaltende Symptome von Langzeit-COVID-19-Patienten. Die Studie wurde im Dezember 2023 in „The Lancet Infectious Diseases“ veröffentlicht.

Das Forscherteam stellte fest, dass Patienten mit Langzeit-COVID ein stark ausgeprägtes Ungleichgewicht im Darmmikrobiom aufweisen, was wahrscheinlich ein wesentlicher Faktor für die anhaltenden Effekte von COVID-19 ist.

463 Langzeit-COVID-Patienten wurden für die Studie zufällig in zwei Gruppen eingeteilt: Eine Gruppe erhielt die probiotische Formel und die andere erhielt Vitamin C als Placebo für sechs Monate.

Die probiotische Formel ist ein mikroverkapseltes, getrocknetes Pulver, das drei Stämme nützlicher Darmbakterien enthält: Bifidobacterium adolescentis, Bifidobacterium bifidum und Bifidobacterium longum. Sie enthält auch Präbiotika, die das Wachstum von Probiotika fördern, wie Galakto-Oligosaccharide, Xylo-Oligosaccharide und resistentes Dextrin.

Die Ergebnisse zeigten eine signifikante Verbesserung der Langzeit-COVID-Symptome bei Patienten in der Gruppe mit der probiotischen Formel, einschließlich Ermüdung, Gedächtnisverlust, Konzentrationsschwierigkeiten, Magen-Darm-Beschwerden und allgemeines Unwohlsein. Ansonsten zeigte die Gruppe mit der probiotischen Formel im Vergleich zur Placebo-Gruppe eine etwas stärkere Verbesserung bei Symptomen wie Gelenkschmerzen, Atemnot, Schlaflosigkeit, Muskelschmerzen, Husten, Haarausfall, Brustschmerzen und Stimmungsschwankungen, was jedoch statistisch nicht signifikant war.

Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „Long-Term Increased Risk of Digestive Diseases After COVID-19 Infection: Study“. (deutsche Bearbeitung kr)



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