Reisen auf großen Reifen (Teil 2) – Zwei Deutsche seit elf Jahren auf Weltreise
Zwölf Quadratmeter Wohnraum sind wenig, möchte man meinen, erst recht zu zweit. Aber dieselben zwölf Quadratmeter, vier große Reifen, ein kräftiger Motor und ein unerschrockener Fahrer sind der Inbegriff der Freiheit.
Das ist es auch, was Constanze Kühnel und Thomas Lehn vor mehr als einem Jahrzehnt zum Umzug in ihre scheinbar winziges, rollendes Haus bewegte. Mehr Platz brauchen sie nicht und wenn doch, haben sie einen unendlich großen Garten, inklusive „Haustieren“ wie Elefanten, Löwen und Giraffen.
So klein ist ihr Haus dann allerdings doch nicht, denn mit fast vier Meter Höhe – allein die Bodenfreiheit beträgt knapp einen halben Meter – überragte ihr Lkw alles und jeden in der Fußgängerzone in Connys sächsischer Geburtsstadt Zwickau. Hier traf Epoch Times die beiden Weltreisenden zum ersten Mal. Nach einer afrikanisch-herzlichen Vorstellung sind wir bereits nach wenigen Worten zum Du übergegangen.
Im ersten Teil dieses Interviews berichteten Conny und Tommy, wie alles begann und was sie seither über sich, die Welt und auch über Deutschland gelernt haben. Im Folgenden lesen Sie, was wir Deutschen von Afrika lernen können und wie Reifenpannen selbst am Lkw zur Kleinigkeit werden. Außerdem verraten uns die beiden, warum sie schon am Ziel sind, obwohl ihre Reise noch lange nicht zu Ende ist.
Was kann die deutsche Gesellschaft von Afrika lernen?
Conny: Also mir fällt nur die Fröhlichkeit ein, das Lachen.
Tommy: Das Lachen, ja. Aber man muss schon ehrlich sagen, Afrika ist als Vorbildfunktion für die Welt definitiv nicht geeignet.
Conny: Das ist so eine Sache. Das ist wie mit der Entwicklungshilfe. Die Deutschen denken, wenn alle das Gleiche haben wie wir, dann geht es denen besser, dann sind sie zufrieden. Oder wenn die Frau im Iran kein Kopftuch mehr tragen muss, dann retten wir die Welt. Das ist ein hirnrissiges Denken. Genauso ist es mit Afrika, das kann man nicht kopieren oder vergleichen. Wir sind zu unterschiedlich von den Afrikanern, als dass man es einfach kopieren oder vergleichen kann.
Wenn Afrikaner so viel lachen, wie haben sie denn reagiert, wenn ihr plötzlich mit Manni am Dorfrand steht? Vielleicht noch vor einem Dorf, in dem noch nie Touris waren, geschweige denn mit Lkw.
Conny: Grundsätzlich neugierig. Immer mit Neugier, immer offen, vor allem die Kinder, die kommen zuerst in Horden zu uns. Ich überlege gerade, ob uns auch mal Misstrauen entgegenschlug …
Tommy: Was es absolut nicht gibt, ist der Faktor Neid. Das ist erstaunlich, denn der durchschnittliche Afrikaner ist ganz weit weg von unserem Wohlstand in Europa und dann kommt jemand mit einem Auto unserer Größenklasse, das natürlich Geld kostet. Aber der Afrikaner kann das nicht einschätzen und deswegen gibt es auch keinen Neid. Da ist immer der gehobene Daumen zu sehen.
In Deutschland ist es oft so, dass die Leute ums Auto schleichen und fragen: „Was kostet denn das?“. Das heißt, es wird vieles übers Materielle bewertet, auch die Person. Schade, dass nicht der Mensch wichtig ist, statt was hast du, was kannst du, wer bist du.
Es gibt in Afrika 3.000 verschiedene Dialekte. Die können wir nicht, also geht es nur über die Amtssprachen, aber die sind in den Dörfern auch nur rudimentär vorhanden, was die Kommunikation natürlich enorm einschränkt. Aber der Lebensmittelpunkt, der Horizont ist auch ein ganz anderer. Abends am Feuer geht es einfach nur ums Zusammensitzen. Da muss man nicht reden, man nickt sich ab und zu zu. Sie freuen sich einfach, dass wir da sind, wir freuen uns, dass wir das erleben dürfen. Es geht nicht um Effizienz, hochgeistige Gespräche oder sonst irgendwas.
Conny: Was wir unterwegs auch überall feststellen, ist, dass die Menschen immer Zeit füreinander haben.
Tommy: Das ist etwas, was man von den Afrikanern lernen könnte: Zeit haben. Zeit fürs Leben, Zeit füreinander, Zeit für das Drumherum und nicht wie bei uns dieses Zeitmanagement, dass alles durchgetaktet ist und dann wichtige Dinge hinten runterfallen, weil es nicht ins Zeitkonzept passt.
Conny: Sogar die Freizeit ist bei den Deutschen durchgetaktet. Da ist kaum eine Minute Leerlauf und wenn, ist man dann so müde, dass man auch zu nichts mehr Lust hat. Wenn wir irgendwo hinkommen, werden wir ganz oft spontan eingeladen. Hier würde es wahrscheinlich sehr, sehr selten passieren, dass jemand fragt: „Hast du Lust? Kommst du mit nach Hause zu mir?“
Apropos Zeit. Wie ist das mit dem Lkw, der ja nicht der schnellste ist? Vergeht die Zeit schneller oder langsamer?
Tommy: Man muss grundsätzlich unterscheiden zwischen Ziel-orientiertem und Weg-orientiertem Reisen. Das zielorientierte Reisen birgt die Gefahr, dass es über Geschwindigkeit geht, denn man will von A nach B. Wir reisen zwar auch mit einem Ziel, aber dieses Ziel ist vielleicht F. Auf dem Weg dorthin liegen B, C, D und E, von denen wir noch gar nichts wissen.
Conny: Wir haben einen groben Plan, aber sonst sind wir flexibel.
Tommy: Wir müssen nicht irgendwann irgendwo sein, außer vielleicht, wenn ein Visum abläuft, wir eine Fähre gebucht haben oder die Regenzeit droht.
Conny: Was mir wirklich aufgefallen ist, wenn hier jemand sagt „Schon wieder ein Jahr rum. Wo ist die Zeit geblieben?“, dann denke ich mir, wir haben sooo viel erlebt in diesem Jahr, dadurch ist das Jahr wirklich lang.
Tommy: Wenn du intensiver lebst, dann ist die Zeit ausgefüllt und dadurch ist die Zeit auch länger. Wenn du aber nur Zeit absitzt oder dich von Wochenende zu Wochenende durch das Arbeitsleben hangelst, dann ist so ein Jahr relativ schnell durch. Selbst wenn du einen interessanten Job hast, wiederholt es sich. Es gibt bestimmte Abläufe, Termine, Zeitrahmen, das haben wir alles nicht.
Für uns ist jeder Tag neu und aufregend. Es wiederholt sich kein einziger Tag. Wir stehen morgens auf und wissen nicht, was der Tag bringen wird. – Und es ist auch völlig egal, weil wir nicht sagen, wir müssen heute Abend an dem und dem See sitzen. Das kann man sich im Kopf zurechtlegen, aber wenn zwischendurch links und rechts was anderes auf uns wartet, dann ist es gut. Der See läuft uns nicht weg.
Wir begeben uns nicht in das Diktat der Zeit, sodass wir sagen, wir müssen irgendetwas abarbeiten.
Conny: Man kann schon durchaus sagen, das verlängert das Leben.
Auf eurem Weg gibt es sicherlich auch weniger schöne Momente. Wie viele Reifen hatte ihr in den elf Jahren gewechselt?
Conny: Viele. Viele. Reifenwechsel machen wir regelmäßig, nicht unbedingt wegen Pannen, sondern wegen der Abnutzung. Wir haben sogenannte Sprengringfelgen, diese Felgen kann man auseinandernehmen, ohne dass man die Räder komplett abbauen muss. Dann kommt der Reifen von der Felge runter, wir drehen ihn um, sodass die Seite, die vorher Richtung Fahrzeugmitte zeigte, jetzt außen ist, und dann kommt er wieder drauf. Damit fährt sich das Stollenprofil gleichmäßig ab.
Und wegen Pannen?
Tommy: So ein halbes Dutzend? Oder sagen wir zehn in den ganzen Jahren … pro Jahr eine Reifenpanne. Mal ein Nagel eingefahren.
Conny: Ich würde sagen mehr.
Tommy: Nein, um Gottes willen. Da wäre unser Budget aber sauer belastet.
Conny: Du kannst ja reparieren … Allein letztes Jahr haben wir drei gehabt.
Tommy: Ja gut, das waren dann so Mini-Dinger.
Conny: Er hat Reifenpanne gesagt. Da haben wir den Reifen runter genommen.
Tommy: Okay. So ein Kleinkram sehe ich schon gar nicht mehr als Reifenpanne. Eine Reifenpanne ist für mich, wenn es den Reifen in der Luft zerfetzt.
Conny: [an ET] Du meinst schon, dass ein Loch im Reifen ist und der repariert werden muss?
Ja, Genau.
Tommy: Na gut … Dann waren es ein paar mehr, so 20, 30.
Aber das ist genauso wie bei einer Fahrradtour. Dann erzähle ich hinterher nicht, dass ich einen Platten hatte, sondern wie toll die Aussicht war. Das passiert eben, dann flickt man den Reifen und fährt weiter. Eine Reifenpanne ist für uns eigentlich überhaupt nicht mehr erwähnenswert.
Conny: Es sei denn, wir schrotten ihn komplett.
Tommy: Genau, dann ist es nervig, weil das kostet richtig Geld. Vor allem, wenn er noch relativ neu war, hast du schnell ein paar Hundert Euro versenkt.
Reifen drehen, Reifen reparieren. Ersetzt das den Besuch im Fitnessstudio?
Tommy: Das schaut zwar so schwierig und so schwer aus, aber letztlich ist es alles eine Frage der Technik.
Conny (immer noch laut lachend): Es gibt Hebel und wir sind ein eingespieltes Team. Wir wissen inzwischen, was wir tun.
Tommy: Das letzte Mal haben wir alle vier Reifen gedreht, da haben wir mit allem drum und dran etwa dreieinhalb Stunden gebraut. Das klappt natürlich nur, wenn du die Technik beherrscht. Es ist also nicht so, dass wir dauernd 150 Kilogramm schwere Reifen stemmen müssen, die rollen ja von allein.
Ihr lacht immer so viel. Woher kommt das?
Tommy: Wir lachen so viel, weil wir so viele lustige Momente erlebt haben. Wir sind einfach fröhliche Menschen.
Conny: Als wir in Uganda waren, sind die Affen auf Manni herumgeturnt. Wir hatten das Fenster aufgeklappt, aber das Fliegengitter zu und auf dieses Mini-Fensterbrett, den Fensterrahmen setzt sich ein Affe und schaut, was wir hier drin machen. Einer hat es dann tatsächlich geschafft, auch eine Banane zu klauen, als wir mal nicht aufgepasst haben.
Tommy: Oder die Neugier von den kleinen Elefanten. Das ist so wunderschön anzuschauen und lustig wie die tapsig torkeln. Viele lustige Dinge sind in der Tierwelt zu entdecken.
Conny: Da gab es noch was, als ich die Schimpansen fotografiert habe. Das war eine Auffangstation für Schimpansen. Da war einer, der mich beobachtet hat, der mich ein bisschen erschrecken wollte und auf mich zugerannt kam. Den habe ich fotografiert und ihm dann aus Spaß das Display gezeigt. Da kam er wirklich an und hat sein Bild angeschaut.
Mit Tieren gab es sicherlich nicht nur schöne und lustige Momente. War es auch mal bedrohlich?
Conny: Das habe ich in Namibia beziehungsweise Botswana erlebt, es war allerdings vor unserer gemeinsamen Zeit. Da war eine Elefantenherde mit Jungen und die Elefantenkuh hat uns verfolgt und auch das Auto angegriffen.
Tommy: Du kannst nicht als Person draußen herumlaufen, wenn du weißt, da sind Elefanten, Flusspferde, Löwen, Geparden, Büffel oder anderes unterwegs. Das ist schlicht gefährlich. Wenn du aber in einem großen Fahrzeug bist, dann bist du respekteinflößend.
Elefanten zum Beispiel sehen recht schlecht. Er nimmt praktisch nur ein großes graues Ding wahr, das ungefähr seine Dimension hat, und damit ist er zufrieden. Der wird nicht angreifen. Ein Löwe wird dich teilnahmslos angucken, wenn dein Auto vorbeifährt. Wenn du aber aussteigt, dann reagiert er. Deswegen hatten wir eigentlich keine gefährlichen Situationen. Mit Tieren.
Das heißt, es gab andere, nicht-tierische brenzlige Momente?
Conny: Ja. In Mali, wo das Auto fast umgekippt ist …
Tommy: … oder in Ghana, wo er in den Schacht eingebrochen ist und der langsam nachgegeben hat.
Conny: Eigentlich immer mit Manni. Für mich war es in Mali am schlimmsten. Da haben wir nicht darauf geachtet, dass eine Wiese grün war – was einem in der Trockenzeit schon sehr verdächtig vorkommen sollte – und als Tommy einem Baum ausgewichen ist, sind wir eingesunken. Die Wiese war nicht sumpfig, aber sie hat einfach die Masse von unserem Lkw nicht ausgehalten.
Dann standen wir extrem schief und hatten wirklich Angst, dass das Auto umkippt. Also schnell raus und erst mal stabilisieren, sprich graben auf der anderen Seite, damit er da auch runterkommt und die Schräglage abnimmt. Dass wir da nicht mehr allein herauskommen, haben wir schnell gemerkt.
Zum Glück war es auf eine Strecke zwischen zwei Dörfern, da fährt sonst kein Auto, geschweige denn Lkw, nur Mopeds. Als die Leute vom Feld nach Hause fuhren, kamen sie an uns vorbei und haben gleich Hilfe angeboten. Für den zweiten Tag haben wir dann einen richtigen Hilfstrupp zusammengestellt, auch gegen Bezahlung. Letztendlich haben wir drei Tage lang geschaufelt, mit vielen Hochs und Tiefs.
Da dachten wir, jetzt müsste es klappen – und einen Meter später sinkt Manni wieder ein. Das sind so Momente, wo man verzweifelt. Das war schon sehr schwierig. Was ist, wenn der Lkw umkippt? Das ist alles, was wir haben. Wir haben keinen Plan, wie wir weiter verfahren könnten.
Wenn man im Nachhinein darüber nachdenkt, war es wieder eine Episode unserer Reise und wir können auch darüber lachen. Wie dumm wir waren, dass wir da überhaupt auf die Wiese gefahren sind. Man kann im Grunde nur daraus lernen für das nächste Mal.
Tommy: Dafür haben wir diese Passage über mehrere Dutzend Kilometer fahrbar gemacht.
War das ein Moment, wo ihr euch gefragt habt, „warum tun wir uns das eigentlich an?“
Conny: Das gab es eigentlich nie.
Tommy: Wir wussten ja, dass auf so einer Reise nicht immer alles einfach ist.
Conny: Es war eher Angst, wie es dann weiter geht. Aber so diese Aussage, „was tun wir uns eigentlich an“ …
Tommy: Nie.
Conny: Wenn wir etwas gelernt haben auf der Reise, dann ist es, dass es für jedes Problem eine Lösung gibt. Und dass man Zeit haben muss, sich nehmen muss und die innere Ruhe haben muss. Wenn man die Probleme ruhig angeht, gibt es für jedes Problem eine Lösung.
Das ist eine sehr schöne Lehre. Gibt es trotzdem einen Ort, den ihr lieber nicht noch mal besuchen möchtet? Und warum?
Tommy: Wenn irgendwo gerade ein Bürgerkrieg war oder wo unsägliches Leid zu verspüren ist.
Conny: Vielleicht Äthiopien.
Tommy: Ja, aber da würde ich trotzdem wieder hin.
Conny: Ich würde auch nicht sagen, dass ich deshalb nicht mehr hin will. Doch auf unserer Afrikareise war Äthiopien das anstrengendste Land.
Wir reisen immer sehr nah an den Menschen, wir verziehen uns ja nicht in irgendein Hotel, sondern übernachten meisten in oder am Rand von Dörfern. Mit diesen Massen von Kindern, die wirklich respektlos sind – nicht in ganz Äthiopien, aber in ganz vielen Gebieten – waren die Bettelei und die Massen von Menschen schon sehr anstrengend.
Israel ist ein Land, wo ich sage, da muss ich nicht unbedingt wieder hin, wobei es auch so viel Positives gibt, sodass ich dem Land gern eine zweite Chance gebe. Es verändert sich ja auch, die Menschen, die Gesellschaft.
Wenn ihr mal nicht reist, was macht ihr in der Zwischenzeit?
Tommy: Da wir ja eigentlich immer reisen, gibt es die Zeit zwischen zwei Reisen nicht. Reisen ist für uns ein Dauerzustand. Natürlich gibt es mal Reparaturen, wie jetzt die Arbeiten an unserem Manni. Ob ich in Deutschland drei Wochen stationär bin, weil der Wohnkoffer restauriert wird oder in Südafrika drei Wochen auf ein neues Getriebe warten muss, ist im Endeffekt ja dasselbe. Es ist trotzdem Teil unserer Reise, genauso wie Messen, Auftritte oder solche Events wie in Zwickau.
Es ist ja nicht so, dass wir zweieinhalb Monate Auszeit machen und auf die nächste Reise warten. Wir sind sozusagen auf Dauerreise.
Conny: Da wir ja in Manni leben, ist es für uns höchstens wie eine Auszeit vom Gewohnten. Wenn man unser Leben, unsere Reise als Normalzustand betrachtet, dann ist die Unterbrechung so etwas wie der Jahresurlaub, wenn wir nach Deutschland fliegen und uns irgendwo einmieten in einem Gästezimmer. Das hatten wir natürlich auch schon, aber es ist für uns schon ein bisschen schwer.
Zu einer Reparatur standen wir in Suhl. Da haben wir mitgearbeitet, waren am Anfang und am Ende mit dort. In den zweieinhalb Wochen waren wir in meinem Elternhaus. Das war dann eher ein Familienbesuch.
Tommy: Doch das ist alles Teil unseres Lebens beziehungsweise unserer Lebensreise.
Das heißt, es ist nicht sinnvoll, wenn ich nach eurer nächsten Reise frage. Was …
Tommy: Nein, aber du kannst nach unserem nächsten Ziel fragen.
… ist das nächste Land oder die nächste Region auf eurer Reise? Wann geht es los?
Tommy: Los geht’s, wenn wir unser Gespräch beendet haben. Wir sind gerade am Chiemsee bei Freunden und fahren dann über den Balkan in die Türkei. Heute oder Morgen verlassen wir Deutschland, dann Österreich, Italien, Slowenien, Kroatien.
Am 1. Oktober sind wir in der Zentraltürkei verabredet, das heißt, wir haben jetzt im Prinzip fast zwei Monate Zeit, um ganz gemütlich hinzufahren. In der Türkei treffen wir uns mit unseren Gästen, also anderen Reisenden, die wir ein bisschen anleiten, ihnen helfen.
So wie ein Reiseleiter?
Tommy: So ungefähr. Wir begleiten sie aber nicht. Jeder hat sein eigenes Fahrzeug und fährt selbstständig. Wir unterstützen sie mit unserem Wissen und unserer Erfahrung bei schwierigen Passagen an Grenzen oder so, aber sonst reisen alle für sich.
Wir werden dann über Iran, Irak, Kuwait, Saudi-Arabien, Oman, die Emirate, Jordanien, nochmal Irak die siebenmonatige Winterreise machen über die Arabische Halbinsel und den Nahen Osten. Anschließend, nächstes Jahr im Sommer haben wir vor, nach Zentralasien weiterzureisen …
Conny: … weil die Trans-Afrika nicht geht …
Tommy: … Weil Afrika durch den Krieg im Sudan und die Situation in Äthiopien nicht funktioniert, haben wir uns einfach entschieden, in diese Regionen zu reisen.
Dann habe ich noch eine letzte Frage: Den Bergleuten nicht nur in Zwickau wünscht man „Glück Auf“, Seeleuten wünscht man „Immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel“. Was wünscht man Weltreisenden?
Conny: Weltreisenden, egal ob im Lkw, Geländewagen oder Van, wünscht man „Immer eine Handbreit Luft unterm Diff“. Also immer genug Bodenfreiheit unter dem Differenzial.
In diesem Sinne möchte ich mich verabschieden, vielen Dank für eure Zeit und immer eine Handbreit Luft unterm Diff.
Conny: Wir haben zu danken.
Tommy: Vielen Dank.
Das Interview führte Tim Sumpf.
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