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Macht durch (Gender-)Sprache

Merz kritisiert Gender-Zwang: „Kleine Gruppe von Leuten“ gegen die Mehrheit der Bevölkerung

Der CDU-Spitzenpolitiker Friedrich Merz bringt im beginnenden Wahlkampf die Sprache auf ein Lieblingsthema der grünen Konkurrenz: die Sprachveränderung durch die Gender-Ideologie. Mittlerweile wird die Gender-Sprache mit Druck und Zwang durch Medien und in den Unis umgesetzt, obwohl sie von der Mehrheit der Bevölkerung abgelehnt wird. Doch möglicherweise geht es um weit mehr als nur um angeführte Gleichberechtigung.

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Friedrich Merz (CDU).

Foto: Sascha Schuermann/Getty Images

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Lesedauer: 4 Min.

„Die Franzosen haben offenbar ein besseres Feingefühl für den kulturellen Wert ihrer sehr schönen Sprache“, betonte Merz mit Fingerzeig auf die in Deutschland geführte Gender-Debatte und erinnert daran, dass Frankreich allen staatlichen Institutionen untersagt habe, die Gender-Sprache zu verwenden.
„Es gibt nach meiner Wahrnehmung einen kulturellen Konsens in der Republik – die überwiegende Mehrheit der Menschen lehnt die Gender-Sprache ab“, so Merz, der auf der anderen Seite „eine kleine Gruppe von Leuten“ sieht, die sich eigenmächtig anmaßen würden, „den Gebrauch der deutschen Sprache zu verändern, obwohl die Mehrheit der Bevölkerung eindeutig dagegen ist.“

Gender-Zwang durch Medien und Uni

Im Gespräch mit dem „Spiegel“ erinnerte der CDU-Spitzenpolitiker angesichts des wachsenden Zwangs zum Gebrauch der Gender-Sprache vor allem auch Personen in gesellschaftlich verantwortlichen Positionen daran, dass nicht jeder das so machen könne, „wie er das vielleicht gerne hätte“. Wer gebe Nachrichtenmoderatorinnen und Nachrichtenmoderatoren das Recht, in ihren Sendungen „einfach mal so eben die Regeln zur Verwendung unserer Sprache zu verändern?“, fragte Merz.
Gerade die „mit Pflichtbeiträgen finanzierten Medien“ sollten Rücksicht auf die Empfindungen und die Meinung der Bevölkerung nehmen. Diese habe ein Recht darauf. Die Mehrheit teile seine Skepsis, „ob ein gesprochenes Sternchen wirklich hilft, die Gleichberechtigung zu verbessern“, zitiert die „Bild“ aus dem Interview.
Auch in den deutschen Universitäten grassiert der Zwang zur Gender-Sprache. „Wer gebe zum Beispiel Hochschullehrerinnen und Hochschullehrern das Recht, Prüfungsarbeiten auch danach zu bewerten, ob die Gender-Sternchen verwendet werden oder nicht?“, fragte der CDU-Politiker. Seiner Meinung nach hätten die Studentinnen und Studenten an den Universitäten das Recht hätten, „dass ihre Prüfer auf sach- und wissenschaftsfremde Bewertungskriterien in den Prüfungsarbeiten verzichten“.

Macht über Sprache, Köpfe und Denken

In einem aktuellen Kommentar erklärt „Bild“-Redakteur Markus Arndt anhand der Gender-Debatte in Hamburg um die grüne Gleichstellungssenatorin Katharina Fegebank (43) und die grüne Staatsrätin Eva Gümbel (57) seine Sicht der Hintergründe: „Beim Gender-Sprachbefehl aus der Gleichstellungsbehörde geht es in Wahrheit nur um eins: Macht.“ Es gehe um die Macht über unsere Sprache und über die Sprache wolle man in die Köpfe, in die ein „neues, vermeintlich politisch korrektes Denken eingepflanzt werden“ soll.
Doch die Sprache gehöre dem Volk, „und nicht einer Kaste von selbst ernannten Weltverbesserern, die glauben, dass sie auch die letzte Mini-Minderheit mit Neu-Sprech beglücken müssen“.
Im Januar sprach ZDF-Moderatorin Petra Gerster („heute“, „ML Mona Lisa“) mit der „TAZ“ über ihre familiären Erfahrungen mit der Gender-Frage. Sie selbst habe nie ein Problem mit dem generischen Maskulinum gehabt, „fühlte mich tatsächlich immer mitgemeint“, so Gerster. Ihre 20-jährige Großnichte fühle sich dadurch allerdings diskriminiert und ausgeblendet. Die Wahrnehmung in dieser Generation habe sich verändert. „Und wenn das viele so empfinden, sollte das die Sprache widerspiegeln“, glaubt die Journalistin, da Sprache ja etwas Lebendiges sei und sich mit der Gesellschaft verändere.

Wiederholen bis zur „Gewöhnung“

Beruflich habe sich Gerster lange gegen das Gender-Sternchen gesperrt, fand, dass es gesprochen nicht funktioniere. Bis dann Claus Kleber ihr zeigte, wie es geht, indem er im heute-Journal ab und zu eine Minipause brachte. „Da ist er mal feministisch an mir vorbeigezogen“, meinte sie. Nach ihrer ersten Sendung mit Gender-Sternchen im Oktober 2020 hätten sich 60 Leute beschwert, was schon sehr viel sei, so Petra Gerster. Mittlerweile seien es pro Sendung nur noch Beschwerden im einstelligen Bereich. „Es setzt also eine Gewöhnung ein“, so das Fazit der  ZDF-Moderatorin.

Kommentare

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An.Petervor 4 Jahren

Wenn Orientierung, Vorbilder fehlen...wie soll man da noch eigene Identität entwickeln?

sorgenvollevor 4 Jahren

Gender-Tipp: Wenn man schon genötigt ist zu gendern, dann einfach das Sternchen mitsprechen:

Bürgermeistersterncheninnenkandidatsterncheninnenwählersterncheninnen.

sorgenvollevor 4 Jahren

Wenn Annalena Kanzlerin ist, dann wird Gendersprech zur Pflicht und Missachtung wird eine Ordungswidrigkeit.

Ich arbeite in einer Kita im Brennpunkt. Wir sind schon froh, wenn die Kinder überhaupt sprechen. Die meisten können nicht mal Jungs und Mädchen unterscheiden. Warum soll denen denn jetzt noch Gender[...] beigebracht werden?