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Kultusminister will flächendeckenden Islamunterricht an Bayerns Schulen

Seit 2009 gibt es an rund 260 bayerischen Schulen einen Islamunterricht. Kultusminister Ludwig Spaenle sprach sich nun dafür aus, den Unterricht in ganz Bayern anzubieten.

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Internationale Party in Nürnberg.

Foto: iStock

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Seit 2009 läuft an rund 260 bayerischen Schulen ein Modellversuch für den Islamunterricht in deutscher Sprache.
Zum Schuljahr 2016/2017 wurde das Angebot auf 400 Schulen ausgeweitet, heißt es auf der Seite der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen-Nürnberg (FAU). Der Versuch wurde bereits zwei Mal verlängert und läuft 2019 aus, wie das bayerische Kultusministerium 2015 berichtete.
2016/17 nahmen nach Angaben des FAU über 11.000 Schüler an dem Islamunterricht teil. „Wenn es nach mir geht, könnten wir [den Islamunterricht] auch flächendeckend anbieten“, schlägt nun Bayerns Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) vor.

Kultusministerium: Islamunterricht unterstützt junge Menschen in Persönlichkeitsbildung

Bereits 2015 sprach sich Spaenle für den islamischen Religionsunterricht in dem Freistaat aus: „Auf dieser Grundlage können junge Menschen muslimischen Glaubens in Bayern ihre religiöse Kompetenz leben“, so der Minister damals.
Außerdem sei der Islamunterricht ein Beitrag zur Integration und überall hoch anerkannt, erklärte Horst Seehofer (CSU) 2015.
„Es geht nicht um klassischen Religionsunterricht, sondern um staatlich kontrollierte Aufklärung, damit sie nicht in falschen Händen stattfindet“, fügte Seehofer damals hinzu.
Zudem vermittle der Islamunterricht authentisches Wissen über Glaubensinhalte und unterstütze junge Menschen in der Persönlichkeitsbildung, heißt es auf der Seite des bayerischen Kultusministeriums weiter.

Lehrerverband: Islamunterricht als Regelangebot würde „Meilenstein in deutscher Bildungspolitik“ sein

Neben Spaenle fordert auch der „Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband“, dass der bayerische Modellversuch in ein Regelangebot überführt wird – „um einen Meilenstein in der deutschen Bildungspolitik zu setzen“.
Dafür soll der Islamunterricht an allen Schulen ausgebaut und die Quote von derzeit 15 Prozent der muslimischen Schüler, die an dem Unterricht teilnehmen, schrittweise erhöht werden.
Außerdem soll an allen Schularten eine „fachwissenschaftlich und fachdidaktisch [qualifizierte] Fachbetreuung mit islamischem Hintergrund und entsprechender Expertise für die Lehrer/innen des Islamischen Unterrichts“ geschaffen werden.

Islamunterricht fördert Integration

Laut dem Bayerischen Lehrerverband helfe der Islamunterricht jungen Muslimen bei der Bildung einer muslimischen Identität in Deutschland, trage wesentlich „zum Zusammenleben und zum Zusammenhalt in unserer pluralen Gesellschaft bei“ und verwirkliche die grundgesetzlich garantierte persönliche Religionsfreiheit.
Wie es mit dem Islamunterricht in Bayern weitergeht, muss der nächste Landtag entscheiden, erklärte Spaenle. Im Herbst 2018 stehen im Freistaat Landtagswahlen an.
(dpa/as)

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