Kühle Wohnungen: 90 Prozent der Deutschen haben im Winter weniger geheizt

Fast alle versuchten weniger zu heizen, manche haben auch gefroren. Der IT-Branchenverband nutzt die Feststellung, dass beim Heizen gespart wurde, um für die Digitalisierung zu werben.
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Die meisten Deutschen haben im Winter laut einer Umfrage die Heizung runtergedreht.Foto: iStock
Von 30. März 2023

90 Prozent der Deutschen haben im zurückliegenden Winter versucht, bewusst Heizenergie zu sparen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des IT-Branchenverbands Bitkom, die dieser am Montag, 27. März, veröffentlichte.

Demnach sparen 58 Prozent „auf jeden Fall“ und damit sehr bewusst und 32 Prozent „eher“, also mit Abstrichen beim Thema Heizen. Lediglich fünf Prozent sparen „eher nicht“ und vier Prozent „auf keinen Fall“.

Eine große Mehrheit von 93 Prozent der Befragten hält kleine Einschränkungen, um Energie zu sparen, für leicht verkraftbar. Darüber hinaus würden 79 Prozent auch digitale Zähler nutzen, die in Echtzeit anzeigen, wie viel Energie die eigene Heizung gerade verbraucht.

Bitkom-Chef: Information in Echtzeit für Verbraucher

Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder teilte in einer Pressemitteilung mit, dass der Umgang mit der eigenen Heizung „gerade in älteren Häusern und Wohnungen oft einem Blindflug“ gleiche.

„Für optimales und energieeffizientes Heizen reicht es nicht aus, nur einmal pro Jahr per Abrechnung über den eigenen Verbrauch informiert zu werden“, so Rohleder. Selbst wenn die Menschen einen monatlichen Rückblick auf ihren Verbrauch und ihre Kosten bekämen, reiche das nicht aus und helfe beim Energiesparen nicht wirklich.

„Die Menschen brauchen Verbrauchsinformationen in Echtzeit, wie beim Autofahren oder beim Smartphone. Intelligente Zähler und smarte Thermostate sollten in jedem Haushalt zum Standard gehören“, empfahl Rohleder.

39 Prozent frieren häufiger

Von der persönlichen Wohlfühltemperatur hat sich laut Umfrage in diesem Winter mehr als jeder Dritte verabschiedet. 39 Prozent geben an, infolge des sparsameren Heizens zu Hause häufiger zu frieren. 49 Prozent ziehen sich deshalb zu Hause wärmer an als früher.

Die aktuellen Durchschnittstemperaturen in deutschen Haushalten variieren dabei stark von Zimmer zu Zimmer: Während in Wohnzimmern und auch Kinderzimmern im Schnitt 21 Grad vorherrschen, sind es im Schlafzimmer durchschnittlich 17 Grad. Die Küche liegt mit 19 Grad dazwischen, das Badezimmer mit 20 Grad knapp darüber.

Für die Erhebung befragte Bitkom Research telefonisch 1.008 Personen ab 18 Jahren. Die Umfrage wurde im Januar und Februar 2023 durchgeführt.

Verschiedene Gründe möglich

Der Branchenverband fragte die Menschen bei der Umfrage allerdings nicht, warum sie weniger geheizt haben. Das teilte eine Pressesprecherin von Bitkom auf Anfrage der Epoch Times mit: „Nach den Motiven haben wir die Menschen nicht gefragt.“

Die Gründe, warum Menschen in Deutschland ihre Heizungen herunterdrehen, sind unterschiedlich. In der aktuellen, von Krisen geprägten Zeit wollen viele Energie und Kosten einsparen. Die Preise sind innerhalb der letzten zwei Jahre deutlich angestiegen. Viele Menschen haben von einer Verdopplung oder Verdreifachung ihrer Energiekosten berichtet. Da sie sich das nicht oder kaum leisten können, waren viele gezwungen, ihre Wohnung geringer zu heizen.

Ein weiterer Grund kann bei manchen Menschen der Gedanke an den Umweltschutz sein. Durch den Einsatz von weniger Energie wird auch weniger Kohlendioxid ausgestoßen. Viele Menschen gehen davon aus, dass dieses Molekül schädlich ist und den Klimawandel anheizt.

(Mit Material von dts)



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