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Zwei Raketen schlagen in Regierungsviertel in Bagdad ein – Iran beteuert die Souveränität des Iraks

Im Regierungsviertel der irakischen Hauptstadt Bagdad sind zwei Raketen eingeschlagen. Dies verlautete aus Sicherheitskreisen. In der Zone befindet sich die US-Botschaft.

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An Iraqi firefighter gazes during a blaze as comrades attempt to put out a fire that broke out due to extreme summer temperatures in a warehouses near Palestine Street in the capital Baghdad on July 10, 2018. - The warehouses contained wood stocks, engine oils, pigments, and vehicle spare parts according to the civil defence. (Photo by AHMAD AL-RUBAYE / AFP) (Photo credit should read AHMAD AL-RUBAYE/AFP via Getty Images)

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Im Regierungsviertel der irakischen Hauptstadt Bagdad sind erneut Raketen eingeschlagen. Zwei Raketen hätten am Mittwochabend die sogenannte Grünen Zone getroffen, in der sich die US-Botschaft befindet, sagten Sicherheitskreise der Nachrichtenagentur AFP. Von wem der Angriff ausging, war zunächst unklar.
AFP-Reporter hatten kurz vor Mitternacht (Ortszeit) zwei laute Detonationen im Zentrum der irakischen Hauptstadt und anschließend Sirenen gehört. Der Angriff erfolgte knapp 24 Stunden, nachdem der Iran zwei Stützpunkte internationaler Truppen im Irak mit Raketen beschossen hatte. Bei diesen Angriffen war niemand verletzt worden.
Bei den iranischen Angriffen auf die Militärbasen handelte es sich um eine Vergeltungsmaßnahme für die gezielte Tötung des iranischen Generals Kassem Soleimani durch die USA am vergangenen Freitag in Bagdad. Neben Soleimani war bei dem Drohnenangriff auch der Vizechef der pro-iranischen Hasched-al-Schaabi-Milizen, Abu Mehdi al-Muhandis, getötet worden.
Die Milizen drohten am Mittwoch mit massiver Vergeltung für al-Muhandis Tod. Bei dem späteren Angriff auf die Grüne Zone handelte es sich bereits um die dritte Raketenattacke auf das Viertel seit der Tötung von Soleimani und al-Muhandis.
US-Verteidigungsminister Mark Esper sagte zu den neuen Raketenangriffen auf die Grüne Zone, es sei zu erwarten, dass die schiitischen Milizen im Irak mit Angriffen oder anderen Aktionen weiter versuchten, die US-Militärpräsenz in dem Land zu „untergraben“.

Esper: Es bleibt abzuwarten

Der Pentagonchef vertrat gleichwohl die Einschätzung, dass durch die Tötung Soleimanis ein neuer „Abschreckungsgrad“ erreicht worden sei. Allerdings müsse die weitere Entwicklung abgewartet werden, fügte er hinzu: „Wir werden sehen.“
US-Präsident Donald Trump hatte zuvor in einer Fernsehansprache deutlich gemacht, dass er trotz der iranischen Raketenangriffe auf die von der US-Armee und anderen internationalen Streitkräften genutzten Stützpunkte in Ain al-Assad im Westirak und in Erbil vorerst auf Deeskalation setzt.
Bei den Angriffen seien keine US-Bürger zu Schaden gekommen, sagte er. Trump kündigte neue Wirtschaftssanktionen, jedoch keine militärische Reaktion an.
Der Iran scheine in dem Konflikt zurückzuweichen, sagte der US-Präsident. Der Generalstabschef der US-Armee, Mark Milley, sagte wenig später jedoch, nach seiner „persönlichen Einschätzung“ habe der Iran mit den Raketenangriffen militärisches Personal töten und „strukturelle Schäden“ in den Stützpunkten anrichten wollen.
Der Iran hatte laut Milley insgesamt 16 Raketen auf die Militärbasen abgefeuert. Elf davon seien in Ain al-Assad eingeschlagen und eine in Erbil. Die vier übrigen Raketen hätten nicht funktioniert. Die iranische Armee hatte hingegen zuvor mitgeteilt, dass insgesamt 22 Raketen abgefeuert worden seien.

Iran beteuert seinen Respekt für Souveränität des Irak

Der Iran hat nach seinen Raketenangriffen auf internationale Militärbasen im Irak versichert, dass er die staatliche Souveränität des Irak respektiere.
Der Iran habe vollen Respekt für „die Unabhängigkeit, Souveränität, Einheit und territoriale Integrität“ des Irak, erklärte der iranische Botschafter bei den Vereinten Nationen, Majid Takht-Ravanchi, am Mittwoch in einem Brief an den UN-Sicherheitsrat und an UN-Generalsekretär António Guterres.
Die irakische Regierung hatte zuvor eine „Verletzung der Souveränität“ des Landes durch die iranischen Raketenangriffe angeprangert und die Einbestellung des iranischen Botschafters in Bagdad angekündigt. Der Irak sei ein „unabhängiges Land“ und werde es nicht zulassen, zu einem „Schlachtfeld“ gemacht zu werden, erklärte das Außenministerium.
Der iranische Botschafter bei der UNO erklärte, die Angriffe seien „präzise“ gewesen und hätten keine Schäden bei Zivilisten und zivilen Einrichtungen verursacht. Der Iran sei „dem Erhalt des internationalen Friedens verpflichtet“ und strebe keine „Eskalation oder Krieg“ an, beteuerte Takht-Ravanchi in dem von seiner Delegation veröffentlichten Brief.
Die iranischen Raketenangriffe auf die von den USA genutzten Militärbasen in Ain al-Assad und in Erbil waren eine Vergeltungsmaßnahme für die Tötung des iranischen Generals Kassem Soleimani am vergangenen Freitag durch einen US-Drohnenangriff in Bagdad. Bei den Angriffen auf die Armeestützpunkte gab es keine Toten oder Verletzten.

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