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Stephen Breyer

US-Supreme-Court-Richter will abtreten

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Stephen Breyer will Berichten zufolge in den Ruhestand gehen und einen Sitz am Obersten Gericht der USA freigeben.

Foto: Steven Senne/AP/dpa

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Lesedauer: 3 Min.

Der Richter am US-Supreme-Court Stephen Breyer will sich zur Ruhe setzen. Das berichten mehrere US-Medien am Mittwoch übereinstimmend unter Berufung auf eingeweihte Personen. Demnach will der 83-Jährige am Ende der aktuellen Amtszeit aufhören.
Als Ältester in dem Gremium und einer von drei liberalen Richtern gegenüber sechs konservativen Kollegen wolle er US-Präsident Joe Biden die Ernennung eines liberalen Nachfolgers ermöglichen, hieß es. Nach dem Tod der liberalen Ruth Bader Ginsburg im Alter von 87 Jahren hatte Bidens Vorgänger Donald Trump Amy Coney Barrett als Nachfolgerin bestimmt und die konservative Mehrheit im Supreme Court vergrößert. Um einem solchen Fall zuvorzukommen, wolle Breyer seinen Posten nun bald räumen, hieß es.

Verkündung bereits am Donnerstag?

Von Breyer selbst gab es zunächst keine offizielle Erklärung. Diverse hochrangige Politiker reagierten aber bereits auf dessen Rückzug und dankten ihm für seine Dienste am obersten US-Gericht. Biden selbst sagte am Rande eines Auftritts im Weißen Haus, er wolle sich erst dazu äußern, sobald Breyer eine Erklärung abgegeben habe. CNN berichtete, der Richter könne seine Entscheidung womöglich bereits an diesem Donnerstag verkünden – gemeinsam mit Biden.
Das Oberste US-Gericht stellt mit seinen Entscheidungen zu besonders strittigen Themen immer wieder wichtige Weichen für die Gesellschaft. Die neun Richter werden auf Lebenszeit ernannt. Ihre Auswahl ist daher ein hart umkämpfter politischer Prozess.

Bryer gehört zum liberalen Lager

Breyer – der aktuell älteste der neun Richter – wird dem liberalen Lager zugerechnet. Er schätzt den Kompromiss, gilt als moderater Vermittler, tendiert aber eher nach links. Er war einst vom demokratischen Präsidenten Bill Clinton nominiert worden.
Die Nachbesetzung von Breyers Sitz unter dem demokratischen Präsidenten Biden wird damit nichts an dem Kräfteverhältnis von Konservativen und Liberalen am Gericht ändern. Doch progressive Aktivisten hatten Breyer gedrängt, vorzeitig abzutreten, um sicherzustellen, dass die Nachbesetzung in Bidens Amtszeit fällt – bevor die Demokraten bei der Kongresswahl im Herbst womöglich ihre Mehrheit im Senat verlieren könnten.

Präsident nominiert, Senat ernennt

Die Richter für das Oberste Gericht werden vom Präsidenten nominiert, aber vom Senat ernannt. Dort haben die Demokraten aktuell nur eine hauchdünne Mehrheit, die ihnen bei der Kongresswahl im November abhandenkommen könnte. Die Zeit drängt für sie also.
Der demokratische Mehrheitsführer im Senat, Chuck Schumer, kündigte an, sobald eine Nominierung von Biden vorliege, werde im Justizausschuss „umgehend“ eine Anhörung angesetzt, und die gesamte Kammer werde die Personalie im gebotenen Tempo prüfen und bestätigen.
Dazu brauchen Bidens Demokraten im Senat nur eine einfache Mehrheit, die sie auf die Beine stellen können, sofern sie komplett geschlossen agieren. Bei anderen Themen hakte es an der Geschlossenheit der Demokraten im Senat zwar sehr. Der republikanische Senator Lindsey Graham schrieb aber auf Twitter, er erwarte, dass die Demokraten bei dieser Personalie zusammenstünden. (dpa/dts/red)

Kommentare

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Martin Schmidtvor 3 Jahren

In dne USA sehen wir das gleiche Dilemma wie in Deutschland. Wie kann es sein das ein Richter nach Parteibuch und schlimmer nach Gesinnung besetzt wird. Müssen Richter nicht völlig unabhängig sein? Wozu braucht man ein oberstes Gericht, wenn dieses dank der "richtigen" Ausrichtung alles absegnet was die Regierung will? Dann kann man sich das Theater gleich ganz sparen.

Hildegard Hardtvor 3 Jahren

Eine Reaktion der Angst vor einem Sieg der Republikaner, denn eine Wiederholung der Wahlmanipulation zu Gunsten Joe Bidens dürfte selbst für amerikanische Verhältnisse zu gefährlich werden. Trump hat bereits angekündigt, bei der nächsten Wahl wieder antreten zu wollen, er hat nichts von seiner Durchsetzungskraft verloren und die Vorentscheidungen beginnen bereits in diesem Jahr.

Man darf gespannt sein!

Verquerer Querdenkervor 3 Jahren

Mit dem Wahlbetrug wäre ich mir nicht so sicher. Dreistigkeit siegt oft.

Martin Schmidtvor 3 Jahren

Der Wahlbetrug liegt in den Briefwahlen und genau deshalb wollen die Demokraten das System auch noch ausweiten. Wenn sie eine Briefwahl Unterlage verschicken, wissen sie nicht wer sie am ende bekommen und ausgefüllt hat.

Ähnlich funktioniert der Wahlbetrug in deutschen Wahllokalen. Ich hatte damals die bei uns zuständige Wahlleiterin darauf hingewiesen. Ich bekam zur Antwort das Problem sei bekannt.

Wenn sie mir ein Wahllokal geben, kann ich hier in Deutschland jedes von ihnen gewünschte Wahlergebnis (bis auf die zweite Stelle nach dem Komma) produzieren ohne!!! das es bei einer Nachzählung auffallen würde. Im Klartext der Wahlbetrug kann nicht nachgewiesen werden.

Anonymousvor 3 Jahren

Aus dem Artikel: "Als Ältester in dem Gremium und einer von drei liberalen Richtern gegenüber sechs konservativen Kollegen wolle er US-Präsident Joe Biden die Ernennung eines liberalen Nachfolgers ermöglichen, hieß es. Nach dem Tod der liberalen Ruth Bader Ginsburg im Alter von 87 Jahren hatte Bidens Vorgänger Donald Trump Amy Coney Barrett als Nachfolgerin bestimmt und die konservative Mehrheit im Supreme Court vergrößert. Um einem solchen Fall zuvorzukommen, wolle Breyer seinen Posten nun bald räumen, hieß es."

Das riecht nach Angst, nach der Angst das der nächste Präsident Republikaner ist, das der nächste Präsident Trump heißt. Vorname noch offen...

Bei der nächsten Wahl wird man mit Sicherheit nicht mehr den selben Beschiss durchziehen können wie bei der letzten.

Da gilt es vorzubeugen...

Verquerer Querdenkervor 3 Jahren

Naja, bringen tut es ihnen nichts. 2/3 sind konservativ. Aber auch den Bullshit müsste man in den USA ändern. Die Bevölkerung müsste alle 4 Jahre neue Richter wählen. Alles Andere ist antidemokratisch.