Ukraine-Krieg beenden, Israel unterstützen: Trumps Rückkehr auf der Weltbühne
Die zweite Amtszeit des neu gewählten US-Präsidenten Donald Trump wird voraussichtlich große Veränderungen für die außenpolitische Machtelite Washingtons mit sich bringen.
Über die Kriege in Europa und im Nahen Osten bis zu Pekings zunehmend aggressivem Verhalten im Indopazifik – Trump hat versprochen, die Art und Weise, wie die USA auf internationalem Parkett auftritt, grundlegend zu ändern.
Das beunruhigt einige der einflussreichen Größen der US-Außenpolitik in Washington, D. C. und Spitzenpolitiker in westlichen Hauptstädten der Welt.
Andere sind jedoch zuversichtlich, dass es mithilfe von Trumps Außenpolitik weltweit zu einem Rückgang der bewaffneten Konflikte kommen wird, dank eines selbstbewussteren und manchmal auch konfrontativeren Tons gegenüber Verbündeten und Gegnern.
China im Indopazifik die Stirn bieten
Zu den dringendsten Bedrohungen, mit denen sich die zweite Regierung Trump auseinandersetzen muss, gehört dabei ein zunehmend aggressiv auftretendes China. Die totalitär regierende Kommunistische Partei Chinas (KPCh) hat in den vergangenen Jahren wiederholt versucht, die Interessen der USA weltweit zu untergraben.
Der Schlüssel zum Erfolg wird dabei für die USA laut Analysten sein, ihre Allianzen in der Region unter anderem mit Japan, Südkorea und den Philippinen zu stärken.
Zudem halten sie es für wichtig, dass Washington sein Bekenntnis, Taiwan gegen Pekings Aggression zu verteidigen, bekräftigt.
Laut John Mills, der zuvor als Direktor für Cybersicherheit und internationale Angelegenheiten im Büro des US-Verteidigungsministers tätig war, würden die regionalen Partner der USA die Klarheit der zweiten Regierung Trump in der Außenpolitik begrüßen.
„Diese Länder lieben die Authentizität und Klarheit von Trump“, sagte Mills gegenüber der Epoch Times.
Ebenso glaubt Mills, dass dieselbe Klarheit dazu beitragen wird, einen offenen militärischen Konflikt zwischen China und den USA zu verhindern. „Die Wahrscheinlichkeit eines Konflikts im westlichen Pazifikraum sinkt unter Trump erheblich“, sagte Mills.
„Warum? Weil er jederzeit Klarheit und Entschlossenheit zeigt. Klarheit und Entschlossenheit helfen, Kriege zu verhindern. Mangelnde Klarheit und Entschlossenheit führen zu Kriegen.“
Und führt weiter aus: „Trump 2.0 wird die Wahrscheinlichkeit eines offenen Konflikts im westlichen Pazifik zwischen der KPCh und der westlichen Welt erheblich verringern.“
Mills ist überzeugt, dass es unter der neuen Regierung Trump wahrscheinlich weniger offene feindselige Handlungen gegen die USA geben wird als unter der Regierung Biden, da das chinesische Regime „weiß, dass es zur Rechenschaft gezogen wird“.
Auch Casey Fleming, CEO des globalen Risiko- und Geheimdienstberatungsunternehmens BlackOps Partners, sagte, er erwarte, dass die KPCh ihre „offenen bösartigen Aktivitäten“ unter einer zweiten Amtszeit Trump begrenzen wird.
„Eine Regierung Trump wird die KPCh in die Schranken weisen und ihre ungezügelte Aggression im Indopazifik und auf der ganzen Welt infrage stellen“, sagte Fleming gegenüber der Epoch Times.
Konfrontation mit einem Krieg in Europa
Während seiner ersten Amtszeit erwarb sich Trump den Ruf, gegenüber den US-Verbündeten in Europa Härte zu zeigen. Er drohte wiederholt damit, die NATO, das weltweit größte Militärbündnis, zu verlassen, da die USA im Vergleich zu anderen Verbündeten einen höheren finanziellen Beitrag leisteten.
Von der Kritik war auch Deutschland betroffen. Trump ordnete im Jahr 2020 an, die Zahl der in Deutschland stationierten US-Soldaten zu reduzieren, da Berlin sich nicht an die Vereinbarung gehalten hatte, 2 Prozent seines Bruttoinlandsprodukts (BIP) für Verteidigungsaufgaben auszugeben. US-Präsident Joe Biden beendete später den Teilabzug, der nie richtig begonnen hatte.
Viele der NATO-Partner haben seitdem ihre Verteidigungsausgaben deutlich erhöht, sowohl als Reaktion auf die groß angelegte Invasion Russlands in der Ukraine als auch aus Sorge, dass eine Regierung Trump ihnen nicht zu Hilfe kommen würde, wenn sie als Trittbrettfahrer der US-Verteidigungsausgaben wahrgenommen würden.
Trump hat auch die rasche Beendigung des Ukraine-Krieges zu einem zentralen Wahlversprechen gemacht und sich damit gegensätzlich zur scheidenden Regierung Biden positioniert. Diese sagte Kiew Sicherheitshilfe so lange zu, bis die Ukraine siegt, ohne klarzustellen, was mit einem „Sieg“ gemeint ist.
Trump sagte, er wolle sich darauf konzentrieren, im Ukraine-Krieg beide Seiten an den Verhandlungstisch zu bringen.
Für Paul Davis, außenpolitischer Analyst und außerordentlicher Professor am Institute for World Politics, heißt dies jedoch nicht, dass sich in nächster Zeit ein dramatischer Rückgang der US-Unterstützung für die Ukraine einstellen wird. „Ich glaube nicht, dass sich durch Trump viel ändern wird“, sagte Davis.
„Er hatte bereits im September ein Treffen mit ihm [dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj], und ich denke, er versteht, dass er die Unterstützung aufrechterhalten werden muss.“
Mills hält es zudem für unwahrscheinlich, dass die neue Regierung Trump ihre Unterstützung für ihre europäischen Partner und Verbündeten zurückfahren wird, solange sie sich angemessen an den anfallenden Verteidigungsausgaben beteiligen.
„Alles, worum gebeten wird, ist, mindestens 2 Prozent des BIP für Verteidigung auszugeben,“ sagte Mills. „Das ist alles. Das ist die primäre Messgröße, die Trump bei den Partnern ansetzt, und ich denke, das ist äußerst vernünftig […] Und in Wirklichkeit sind 4 bis 5 Prozent die neuen 2 Prozent.“
Verteidigung Israels im Nahen Osten
Die zweite Regierung Trump wird auch eine prekäre Situation im Nahen Osten erben, da Israel seinen Krieg gegen iranische Stellvertretergruppen im Libanon, im Gazastreifen und im Jemen ausweitet.
Trump hat sich in der Öffentlichkeit wiederholt für eine Unterstützung Israels ausgesprochen. Er wird sich wahrscheinlich sehr dafür einsetzen, dass Israel weiterhin die volle Unterstützung der USA erhält, nachdem es zu einem Streit zwischen dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu und Präsident Biden über Israels militärische Aktionen im Gaza-Krieg gekommen war.
Davis erwartet, dass Trump „auf jeden Fall dafür sorgen wird, dass die Welt weiß, dass Israel durch das US-Militär geschützt ist“.
Die israelische Führung scheint dies auch zu erwarten. Netanjahu war der erste ausländische Staats- und Regierungschef, der Trump in den frühen Morgenstunden nach der Bekanntgabe des Wahlergebnisses anrief. Netanjahu gratulierte Trump zur Wahl und sprach mit ihm über die Bedrohung durch das Mullah-Regime in Teheran, wie aus einem israelischen Bericht über das Telefongespräch hervorging.
Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „How a 2nd Trump Administration Might Affect Foreign Policy“. (deutsche Bearbeitung er)
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