„Offene Abrechnung“: Hisbollah-Vize verkündet „neue Phase“ im Kampf gegen Israel

Der Konflikt im Nahen Osten eskaliert weiter: Die Hisbollah hat Angriffe auf militärische Ziele in Israel als Teil einer „offenen Abrechnung“ bestätigt. Die Lage bleibt angespannt.
Titelbild
Naim Kassem (r.) und Mohammed Raad (M.) bei der Beerdigung des hochrangigen Hisbollah-Kommandeurs Ibrahim Aqil in Beirut am 22. September 2024.Foto: AFP via Getty Images)
Epoch Times22. September 2024

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Der stellvertretende Hisbollah-Chef Naim Kassem hat eine „neue Phase“ des Kampfes der libanesischen Miliz gegen Israel verkündet. „Wir sind in eine neue Phase eingetreten, nämlich die der Abrechnung“ mit Israel, sagte Kassem am Sonntag in Beirut bei der Beerdigung des ranghohen Hissbollah-Kommandeurs Ibrahim Akil, der am Freitag bei einem israelischen Angriff getötet worden war.

„Drohungen werden uns nicht aufhalten“, fügte der Anführer der pro-iranischen Miliz hinzu. „Wir sind bereit für alle militärischen Szenarien.“

Es waren die ersten Äußerungen eines hochrangigen Hisbollah-Vertreters seit der Tötung von insgesamt 16 Hisbollah-Mitgliedern, darunter Akil, der Chef der Elite-Einheit Radwan war. Nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums waren bei dem israelischen Angriff in einem südlichen Vorort von Beirut insgesamt 45 Menschen getötet worden.

„Offene Abrechnung“

Kassem sagte, Teil der neuen „offenen Abrechnung“ mit Israel seien die Angriffe seiner pro-iranischen Miliz auf militärische Produktionsstätten und einen Luftwaffenstützpunkt nahe der Stadt Haifa am Sonntag.

Der Hisbollah-Vizechef bekräftigte, dass seine Miliz ihre Angriffe auf Israel erst einstellen werde, wenn das Land eine Waffenruhe mit der radikalislamischen Terrororganisation Hamas im Gazastreifen vereinbare. Der Versuch einer „militärischen Lösung“ verstärke hingegen „das Dilemma für Israel und die Bewohner im Norden“ des Landes.

Die Hisbollah unterstützt nach eigener Darstellung mit ihren Angriffen auf Israel die Hamas, die mit ihrem beispiellosen Angriff auf Israel am 7. Oktober den Gaza-Krieg ausgelöst hatte. Anfang der Woche teilte die israelische Armee mit, dass sie ihre Kriegsziele auf den Konflikt mit der Hisbollah im Libanon ausweite, um die „sichere Rückkehr der Bewohner des Nordens in ihre Häuser“ zu ermöglichen.

Konflikt spitzt sich zu

Die Hisbollah ist eine schiitisch-islamistische Organisation im Libanon, die sowohl als politische Partei als auch als bewaffnete Miliz agiert. Gegründet 1982 während des libanesischen Bürgerkriegs als antiisraelische Miliz kontrolliert sie weite Teile des Libanon sowohl militärisch als auch politisch. Von vielen Ländern, darunter Deutschland, wird sie als Terrororganisation eingestuft. Ihr Ziel ist die Vernichtung des Staates Israel.

In den vergangenen Tagen hatte sich der Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah mit der Explosion von hunderten Pagern und Walkie-Talkies der libanesischen Miliz sowie der gezielten Tötung der hochrangigen Hisbollah-Kommandeure durch die israelische Armee deutlich zugespitzt.

Zu der Urheberschaft der Explosionen der Kommunikationsgeräte äußert Israel sich nicht. Die Explosionen, bei denen nach libanesischen Angaben insgesamt 37 Menschen getötet und fast 3.000 weitere verletzt wurden, werden von der Hisbollah sowie von zahlreichen Experten Israel zugeschrieben. (afp/red)



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