US-Studie: 51 Prozent der Tesla-Fahrer haben ihr Auto gegen Verbrenner getauscht

Laut einer Auswertung eines US-Automobilmarkt-Analysten sind gut die Hälfte der Tesla-Fahrer als Nächstes auf einen Diesel oder Benziner umgestiegen. Die Fachleute sehen allerdings einen Trend, der für die E-Mobilität spricht.
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Etwa die Hälfte der Tesla-Fahrer wollen künftig lieber die Finger von E-Autos lassen.Foto: helivideo/iStock
Von 19. August 2024

In den USA ist nicht jeder Fahrer eines Teslas von dieser rein elektrischen Antriebstechnologie überzeugt.

Denn laut aktuellen Daten des US-amerikanischen Automobilmarkt-Analysten Edmunds haben mehr als die Hälfte der Fahrer eines solchen Autos seit Jahresbeginn bis Juli ihr E-Auto gegen ein Verbrennerauto getauscht. Der langfristige Trend spricht allerdings für die Elektromobilität.

Zurück zum Verbrenner

Eine Mehrheit von 51 Prozent kehrte zum Verbrenner zurück. Konkret fragte Edmunds die Teilnehmer der Umfrage in den USA, welche Antriebstechnologie ihr nächstes Auto hat, für das sie ihren Tesla in Zahlung gegeben haben.

Lediglich 32 Prozent der Tesla-Fahrer waren von ihrem Batterieantrieb überzeugt genug, um künftig weiterhin ein reines E-Auto fahren zu wollen. Ansonsten stiegen 10 Prozent auf einen Hybrid-Antrieb um und 6 Prozent entschieden sich für einen Plug-in-Hybrid.

Diese Werte sind ähnlich wie die einer McKinsey-Studie vom Juni 2024. Demnach würden 46 Prozent der US-Bürger mit einem E-Auto bei ihrem nächsten Autokauf ein Fahrzeug mit einem Verbrennerantrieb wählen. Bei weltweiter Betrachtung ist der Wechselwunsch auf einen Verbrennerantrieb deutlich geringer. Nur 29 Prozent würden im Schnitt noch zu einem Diesel oder Benziner greifen.

Die Auswertung von Edmunds verrät jedoch nicht, warum die 51 Prozent den E-Autos den Rücken kehrten. Häufig genannte Nachteile sind die hohen Kosten bei der Anschaffung und teilweise auch im Unterhalt. Zudem ist die Reichweite meist deutlich geringer als bei einem vergleichbaren Verbrennermodell und das Ladenetz befindet sich erst noch im Ausbau.

Ebenso stellt sich die Frage nach der Haltbarkeit der Batterien eines E-Autos und ihrem teils teuren Austausch. Dieser kostet in manchen Fällen mehrere zehntausend Euro. Die oftmals als Pro-Argument verwendete bessere Umweltbilanz ist ebenfalls fragwürdig. Untersuchungen haben bereits ergeben, dass die CO₂-Emissionen von E-Autos doppelt so hoch sind wie die von Verbrennern.

Entwicklung spricht für E-Antrieb

Obwohl sich noch die Mehrheit der Tesla-Fahrer wieder hinter das Steuer eines Verbrennermodells setzt, spricht der Trend seit 2019 eine andere Sprache. Seitdem hat Edmunds jährlich diese Befragung durchgeführt. Aus den Daten lässt sich ein noch moderater, aber steigender Beliebtheitsgrad herauslesen.

So bevorzugten im Jahr 2019 bei Abgabe ihres Teslas noch 71 Prozent der Befragten wieder ein Verbrennermodell, nur 10 Prozent waren überzeugt und hätten erneut ein E-Auto ausgewählt.

Jahr Wechselquote Verbrenner E-Auto Hybrid Plug-in-Hybrid
2019 71 % 10 % 18 % 0 %
2020 76 % 9 % 14 % 2 %
2021 72 % 13 % 8 % 7 %
2022 66 % 21 % 7 % 6 %
2023 55 % 29 % 8 % 8 %
2024 (bisher) 51 % 32 % 10 % 6 %

Bevorzugte nächste Antriebstechnologie von Tesla-Fahrern in den USA laut Edmunds. Foto: mf/Epoch Times; Daten: Edmunds®

Die Analysten von Edmunds erklären sich die zunehmende Beliebtheit der Elektromobilität mit einer gestiegenen Konkurrenzfähigkeit anderer Hersteller. „Vor fünf Jahren hatten andere Hersteller einfach keine Fahrzeuge, die mit Teslas konkurrieren konnten“, so Edmunds.

Der Marktanalyst hegt somit die Hoffnung, dass Tesla-Fahrer in den kommenden Jahren noch häufiger der E-Mobilität treu bleiben. Dafür sollen beispielsweise verbesserte Ladesysteme in den Vereinigten Staaten sorgen.

Probleme bei Tesla

Von 2020 bis 2022 war das Model 3 von Tesla bei Edmunds stets das am besten bewertete batteriebetriebene Auto. Erst im vergangenen Jahr schaffte es ein anderer Hersteller, Tesla von der Spitze zu verdrängen.

Bei Tesla herrsche hingegen fast nur Stillstand in der Entwicklung. Und es tauchen vermehrt Qualitätsprobleme auf, die die Begeisterung an den Stromern trübten. So etwa beim Cybertruck: Erst kürzlich hat der Konzern fast 4.000 Fahrzeuge seines Elektropickups zurückgerufen, weil die Möglichkeit besteht, dass sich hier das Gaspedal in heruntergedrückter Stellung einklemmt. Dadurch könnte das Fahrzeug unkontrolliert und ungewollt beschleunigen – eine drohende Unfallgefahr.

Auch in Deutschland drangen bereits Berichte über mangelnde Verarbeitung von Tesla-Modellen ans Licht. In einem Fall aus Hamburg musste der US-Konzern einem Tesla-Besitzer sogar ein mangelhaftes Model X gegen ein neues tauschen, wie ein Gericht urteilte. Das mehr als 128.000 Euro teure Auto sei den Ansprüchen an ein Fahrzeug dieser Preisklasse „nicht gerecht“ geworden.



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