„Erste Hilfe ist unzumutbar“

Unsere Regierung ist der Meinung, dass es keine roten Linien mehr gebe. Wo aber liegen die roten Linien des Volkes? Ein Kommentar.
„Erste Hilfe ist unzumutbar“
Ist es in Zeiten von Pandemien unzumutbar, Erste Hilfe zu leisten? Symbolbild.Foto: iStock
Von 21. September 2022

Gewiss wollen wir alle leben. Die herrschenden Kräfte machen uns immer wieder Angst, dass unser Leben durch immer neue Gefahren verkürzt werden könne. Mal ist es das Waldsterben, mal sind es die ausgehenden natürlichen Ressourcen, mal ist es der Klimawandel, mal ist es ein fürchterlicher Schnupfen. Das wird so oft wiederholt, dass die meisten es nachbeten, ohne überhaupt zu merken, dass sie beten. Das ist schon bemerkenswert und könnte eigentlich ein gutes Zeichen sein, wirklich religiös, schon gar geistig, ist dieses Volk aber lange nicht mehr.

Klar, solche Menschen kann man nicht sich selbst überlassen, man muss sie schon bugsieren. Es ist nicht mehr lange hin, aber noch ist es nicht so weit, dass das herrschende System jeden unserer Schritte und Gedanken im Auge hat und dirigiert. Ein Rest an Entscheidungsfreiheit ist uns derzeit noch verblieben. Wie aber füllen wir ihn aus?

Wenn wir einmal an uns herunterschauen, dann stehen wir frei in dieser Welt. Jesus brauchte für seine rote Linie nur zwei Finger im Sand. In dem Moment, als er sie zog, war sie in seinem Bewusstsein ohnehin vorhanden. Horchen wir also einmal in uns hinein!

Zuerst müssen wir uns die Frage stellen, was für uns die höchsten, die letzten Werte sind. Die Tragfähigkeit aller Lösungen liegt immer darin, dass die letzten unumstößlichen Grundsätze eines jeden geachtet bleiben.

Das Leben als höchster Wert?

Was ist unser höchster Wert? Ist es das Leben selbst? Besitzt das Leben einen Wert an sich, der schwerer wiegt als die Frage, wie und wofür wir unser Leben führen?

Für Mutter und Vater ist die Antwort leicht. Für sie steht das Kind über dem eigenen Leben. Die meisten wünschten sich lieber selbst den Tod, als ihr eigenes Kind zu begraben. Und doch drangsalierten Millionen Deutsche ihre Kinder zwei Jahre lang, zum Teil noch weiter, um sich und die Großeltern zu „schützen“. Hier stehen die Werte wahrlich auf dem Kopf. Wie sieht es dann aber erst anderen gegenüber aus, wenn vor ihnen ein Mensch im Sterben liegt, den sie nicht kennen?

Zwei Kölner Polizisten und ein Kölner Staatsanwalt haben vor Kurzem diese Frage für sich beantwortet. Eine Kölner Bekannte, Frau B., fand am 25. September 2021 auf dem Weg nach Hause einen verunfallten Radfahrer vor, der bereits bewusstlos und blau angelaufen war. Neben ihm standen zwei ihrer Nachbarn, von Beruf Polizisten, jedoch außer Dienst, ohne sich um den Sterbenden zu kümmern. Frau B. begann sofort mit Reanimierungsmaßnahmen und bat die beiden „Freunde und Helfer“ um Mithilfe. Diese weigerten sich jedoch. Zuletzt kam der Rettungswagen, nahm den Verunglückten mit, der vier Wochen später allerdings dennoch starb, aus Gründen, die Frau B. nicht bekannt sind. Erschüttert über die beharrliche Untätigkeit der beiden Polizisten erstattete sie gegen diese Anzeige wegen unterlassener Hilfeleistung.

Abgesehen davon, dass die beiden Polizisten aufgrund der entsprechenden Dienstvorgabe geimpft sein dürften, was nach offizieller Lesart ja bedeutet, vor dem schweren Verlauf einer „Corona“-Erkrankung geschützt zu sein, haben Polizisten eine stets aktualisierte Ausbildung in Erster Hilfe. Hätten die beiden Polizisten sich sofort um den Verunglückten gekümmert, hätte er gar nicht erst reanimiert werden müssen.

Der zuständige Staatsanwalt wies die Anzeige nun jedoch zurück, mit der Begründung, das Rufen des Notarztes und Zurückhalten anderer Schaulustiger sei ausreichend: In Zeiten der sogenannten Pandemie könne Erste Hilfe nicht verlangt werden. Sie sei unzumutbar, denn es bestehe die Gefahr, sich mit „Corona“ anzustecken.

Wer Mensch bleibt, wird helfen

Am liebsten würde ich hier meine Ausführungen beenden und jeden, der sie zur Kenntnis nimmt, darum bitten, diese Begebenheit einfach auf sich wirken zu lassen und sich selbst zu überlegen, was er davon hält.

Selbstverständlich hat auch bei der Pflicht zur Hilfeleistung eine Güterabwägung stattzufinden. In diesem Fall stand Leben gegen Gesundheit und das nach offizieller Lesart gegen eine nur milde Erkrankung, deren Wahrscheinlichkeit auch noch äußerst gering ist, da derzeit keine erhöhte Ansteckungsgefahr besteht. Der Rettungssanitäter war sich immerhin nicht zu schade, den Patienten zu beatmen.

Vor der sogenannten „Pandemie“ spielte es für die Strafbarkeit unterlassener Hilfeleistung nie eine Rolle, ob der zu Beatmende vielleicht eine ansteckende Krankheit habe. Aber wir wissen ja, Corona und die „neue Normalität“ ändern alles. Keine Krankheit der Menschheitsgeschichte war offensichtlich jemals so furchterregend. Seit unsere Regierung nach Berlin umgezogen ist, denkt sie eben in Superlativen.

Wir dürfen uns alle darauf einstellen, dass in Zukunft selbst Polizisten uns einfach verrecken lassen, weil sie Angst haben, wir könnten sie mit dem sogenannten „Coronavirus“ anstecken.

Ich formuliere dies bewusst so drastisch, weil ich genau solche Formulierungen bereits kenne. Eine ehemalige Intensivkrankenschwester in meiner Familie bekam von ihrer noch tätigen Kollegin zu hören, sollte sie als Ungeimpfte an „Corona“ erkranken, wünsche sie ihr, dass sie eben dies tue, nämlich „verrecken“. Viele bekamen Ähnliches zu hören.

Erinnern wir uns noch an das Strategiepapier der Bundesregierung, welches Anfang 2020 öffentlich wurde und in dem es hieß, die Regierung müsse das Volk in Angst und Schrecken versetzen, um es für die geplanten „Corona“-Maßnahmen gefügig zu machen? Es ist die gleiche Rhetorik wie die Shock-and-Awe-Kriegsführung der Amerikaner. In dem Papier hieß es ausdrücklich, man solle den Kindern einreden, sie könnten durch ihr bloßes Atmen ihre Großeltern töten. Jetzt wird langsam die Ernte eingefahren.

Die davon galoppierende Panik hat unser Land zutiefst gespalten. Die Angst-Posaunen der Corona-Propheten haben die Menschen in diesem Lande so lange bearbeitet, dass menschliche Nähe und selbst Hilfe für einen Sterbenden unzumutbar erscheinen. Das alles, nur um selber nicht zu sterben, ohne sich dabei Gedanken darüber zu machen, was denn ist, falls der Fall doch eintritt – wer einem dann noch helfen mag?

Natürlich, wer seinen gesunden Menschenverstand behält, wer Mensch bleibt, der wird dennoch dem anderen in der Not helfen. Lassen wir uns das niemals nehmen! Das ist meine rote Linie. Sehen wir der Wahrheit ins Gesicht, dass diejenigen, die uns hiervon wegziehen wollen, für eine Welt stehen, die uns auf offener Straße liegen lässt, dass sie nur sich selbst und ihrem Vorteil der Nächste sind.

Sie wollen uns angeblich retten und tun doch das Gegenteil. Friede, Friede predigen sie und ist doch kein Friede. Ein Heilsversprechen, das uns die Menschlichkeit raubt, ist eben keines. Solch einen Himmel will ich nicht.

Über den Autor:

Christian Moser ist Rechtsanwalt, Steuerberater und Mitglied der Anwälte für Aufklärung e.V.

Dieser Artikel erschien zuerst in der Epoch Times Wochenzeitung, Ausgabe Nr. 62, vom 17. September 2022.

Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.


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