Die Waffenkammer des Friedens
Ich hatte einen Traum. Das ist keine billige Anleihe an Martin Luther King. Ich hatte wirklich einen. Darin stand ich auf einer Tagung an der Bar und eine attraktive Dame kredenzte mir eine Spirituose.
Sie sagte: „Wir müssen uns Waffen besorgen!’“ Ich antwortete mit einer Gegenfrage: „Warum sollten wir Waffen besorgen? Was wird dann passieren? Wird es nicht ein Morden sein und können wir das wollen?“
Sie antwortete wiederum: „Nun, im alten Griechenland machte Zeus den Soldaten und ihren Führern Versprechungen, damit sie in den Krieg zogen. Wir müssen also den Menschen etwas versprechen, damit sie das Risiko in Kauf nehmen.“
Es war ja ein Traum. Ich glaube, die Griechen wussten auch so, warum sie einen Kampf auf sich nahmen.
Ich aber antwortete: „Dein Vergleich hinkt! Du hast etwas ausgelassen! Wolltest Du mit uns vergleichen, spräche Zeus zu seinen Streitern: ‚Ihr steht einem übermächtigen Feind gegenüber, der Euer Leben und das Leben Eurer Frauen und Kinder, Eures ganzen Volkes und die Existenz Eures Landes bedroht. Wenn Ihr das Schwert ergreift und in den offenen Kampf gegen ihn zieht, so wird er Euch und alles, was Euch ausmacht, vernichten!‘“
Ich sprach weiter: „Wir brauchen, um zu wissen, was zu tun ist, keine Geschenke, sondern Herz und Verstand. Ein aussichtsloser Kampf, an dessen Ende die totale Vernichtung steht, ist keine Option. Da richtete sich jede Waffe gegen uns selbst. Damit ist die Antwort bereits gegeben. Wir haben ein ganz anderes Ziel: Wir wollen Frieden. Die Waffenkammer des Friedens ist das Herz. Nur aus dem Herzen heraus kommt die Versöhnung und nur die rettet unser aller Leben, auch das unserer Feinde.“
Wenige Tage später befinde ich mich tatsächlich auf einer Tagung. Dort sagt einer: „Wir befinden uns in einem Krieg und müssen den Kampf aufnehmen!“. Sofort entgegnen andere, von Krieg solle nicht gesprochen werden. Wir wollen doch Frieden!
Nun, der Krieg ist da, so viel steht fest. Wir haben ihn nicht gewollt und nicht begonnen, aber er wird gegen uns geführt.
Doch dieser Krieg ist in seinem Ursprunge ein geistiger. Die Menschheit kommt nicht zur Ruhe, weil sie vom Geist der Rache erfüllt ist. Es gibt keinen Frieden, der sich „Anti“ nennt. Das Gift der Lüge und der Entzweiung muss aus der Welt. Dann schlägt das Arsenal der Herzen dem Höllenreiter die Waffen aus der Hand.
Christian Moser ist Rechtsanwalt, Steuerberater und Mitglied der Anwälte für Aufklärung e.V.
Dieser Artikel erschien zuerst in der Epoch Times Wochenzeitung, Ausgabe Nr. 65, vom 08. Oktober 2022.
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