Wie Ernährung und mentale Gesundheit das Immunsystem boosten
Mit einem starken Immunsystem kommt man leichter gesund durch den Winter. Eine starke Immunität hängt allerdings von vielen Faktoren ab. Im Folgenden sind sechs Tipps, mit denen man seine Abwehrkräfte stärken kann.
1. Ursache von Entzündungen beseitigen
Chronische Entzündungen schwächen das Immunsystem. Es ist dann nicht mehr in der Lage, Viren und andere Krankheitserreger wirksam zu bekämpfen. Ständige Müdigkeit und körperliche Schmerzen können ein Zeichen für eine chronische Entzündung sein.
Um die Immunfunktion wiederherzustellen, ist es entscheidend, die Ursachen der Entzündung herauszufinden und zu behandeln. Einige häufige Auslöser für chronische Entzündungen sind:
- Entzündungsfördernde Nahrungsmittel: Bestimmte Lebensmittel, insbesondere Milchprodukte und solche, die Gluten enthalten, können bei anfälligen Personen Entzündungen auslösen. Weitere mögliche Auslöser sind ultra-hoch verarbeitete Lebensmittel, Eier, Soja, Mais und verschiedene Getreidesorten.
- Umweltchemikalien und Schimmelpilze: Auch Umweltgifte und Schimmelpilze fördern chronische Entzündungen.
- Nicht diagnostizierte chronische Infektionen: In einigen Fällen hängt eine chronische Entzündung mit nicht diagnostizierten chronischen Virusinfektionen wie Hepatitis C oder aktiver Epstein-Barr-Infektion zusammen.
2. Das Zusammenspiel von Vitamin D3 und Omega-3-Fettsäuren nutzen
Vitamin D3 und Omega-3-Fettsäuren können Entzündungen hemmen. Kombiniert entfalten diese beiden Substanzen eine noch stärkere fördernde Wirkung auf die Widerstandsfähigkeit des Immunsystems.
Omega-3-Fettsäuren sind essenzielle Fette, die unser Körper nicht selbst herstellen kann; sie müssen aus Vollwertkost wie Fisch, Nüssen, Bohnen und anderen gewonnen werden. Fischölpräparate können in der richtigen Dosierung ebenfalls hilfreich sein. Als allgemeiner Richtwert gilt: Bei einer täglichen Kalorienzufuhr von etwa 2.000 Kalorien benötigt man etwa vier bis fünf Gramm Omega-3-Fischöl pro Tag, was etwa fünf bis sechs Kapseln entspricht.
Vitamin D3 hingegen hilft bei Autoimmunerkrankungen und ist für die Immunregulierung sowie die allgemeine Widerstandsfähigkeit des Immunsystems unerlässlich. Die empfohlene Dosierung von Vitamin D3 hängt von der jeweiligen Person und ihrer Situation ab. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit empfiehlt für gesunde Erwachsene täglich 100 Mikrogramm (4.000 Internationale Einheiten, IE) Vitamin D3. Die amerikanische Endokrinologische Gesellschaft empfiehlt eine Zufuhr von bis zu 250 Mikrogram (10.000 IE) pro Tag.
3. Auf die Aufnahme des Antioxidans Glutathion achten
Glutathion ist ein wichtiges Antioxidans, das in jeder Zelle des Körpers vorhanden ist. Es spielt eine wichtige Rolle beim Schutz vor Autoimmunität, Viren, Entzündungen und anderen Angriffen auf das Immunsystem.
Wenn der Glutathionspiegel aufgrund des Alterns oder Stress, schlechter Ernährung, Toxinen, chronischen Infektionen oder anderen Faktoren sinkt, sind wir anfälliger für Entzündungen und Infektionen.
Personen mit einem Glutathionmangel können Glutathionpräparate einnehmen. Dafür eignet sich orales liposomales Glutathion am besten, weil der Körper es sehr gut aufnehmen kann. Um die körpereigene Glutathionproduktion zu unterstützen, können zusätzlich auch Glutathionvorstufen wie N-Acetyl-Cystein verzehrt werden.
4. Die psychische Gesundheit und damit das Immunsystem stärken
Laut der Psychoneuroimmunologie können übermäßiger Stress und ungelöste Traumata starke Entzündungsreaktionen auslösen. Diese machen uns anfälliger für Autoimmunerkrankungen und chronische Entzündungen. Um die Widerstandsfähigkeit zu stärken und das Immunsystem und die Entzündungsreaktion positiv zu beeinflussen, müssen wir Strategien anwenden, die unser psychisches Wohlbefinden fördern. Dazu gehören:
- Positivität kultivieren: Man sollte jeden Tag fünf Dinge aufschreiben, die einen glücklich machen. Wer sich auf die positiven Aspekte des Lebens besinnt, kann seine Stimmung heben und eine positivere Denkweise fördern.
- Achtsamkeit üben: Tiefes Durchatmen, Dankbarkeit, Gebet oder Meditation können helfen, den Stresspegel zu senken und ein Gefühl der Ruhe zu vermitteln. Achtsamkeitstechniken haben nachweislich einen positiven Einfluss auf Immunfunktion und Entzündungsmarker.
- regelmäßig Sport treiben: Regelmäßige körperliche Betätigung hilft nicht nur, Stress abzubauen, sondern stärkt auch die Immunfunktion. Es ist jedoch wichtig, dass man sich nicht überanstrengt, da eine übermäßige körperliche Belastung den gegenteiligen Effekt auf das Immunsystem haben kann.
- soziale Kontakte von Angesicht zu Angesicht: Man sollte, wann immer möglich, persönlich mit anderen interagieren. Persönliche Kontakte können emotionale Unterstützung bieten, das Gefühl der Einsamkeit verringern und sich positiv auf das psychische Wohlbefinden auswirken. Starke soziale Beziehungen stehen mit einer verbesserten Immunfunktion und weniger Entzündungen in Verbindung.
5. Auf Zucker verzichten
Zucker hat viele schädliche Auswirkungen. Industriezucker, der in vielen verarbeiteten Lebensmitteln und Getränken enthalten ist, kann das Immunsystem schwächen und uns anfälliger für Infektionen und Krankheiten machen.
Indem wir auf Zucker verzichten oder ihn deutlich reduzieren, können wir unser Immunsystem unterstützen und unsere allgemeine Gesundheit verbessern.
6. Viel verschiedenes Obst und Gemüse essen
Eine Vielfalt an Obst und Gemüse ist entscheidend für die Widerstandsfähigkeit des Immunsystems. Wer viel Obst und Gemüse mit niedrigem glykämischen Index (Anstieg des Blutzuckers nach der Aufnahme kohlenhydrathaltiger Nahrung) isst, senkt nicht nur den Zuckerkonsum. Solche Pflanzen liefern auch wichtige Nährstoffe, darmfreundliche Ballaststoffe und nützliche antioxidative Flavonoide.
Diese Komponenten unterstützen unser Immunsystem und tragen zu einem gesunden Darmmikrobiom bei. Eine vielfältige Darmflora ist entscheidend für eine optimale Immunfunktion, denn sie reguliert Entzündungen und fördert die allgemeine Widerstandsfähigkeit des Immunsystems.
Über den Autor
Datis Kharrazian ist Chiropraktiker, Gesundheitswissenschaftler, Arzt für funktionelle Medizin und Autor. Er ist zudem ein Fellow der chirurgischen Fachgesellschaft American College of Surgeons in den USA und Professor für Klinische Neurologie am Carrick-Institute in Florida. Sein Spezialgebiet ist die nicht medikamentöse Behandlung von Autoimmunerkrankungen, neurologischen und seltenen chronischen Erkrankungen.
Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: „2 Key Factors–Often Overlooked–in Immune Resilience This Winter“ (redaktionelle Bearbeitung as).
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