Wirbel um Sammellager für Asylanten: Was erwartet das Dorf Isert und die Migranten?

Verunsichert, verängstigt, im Stich gelassen. Bei den rund 100 Einwohnern aus dem idyllischen Dörfchen Isert in Rheinland-Pfalz herrscht in der eigentlich sonst behaglichen Adventszeit große Anspannung. Grund ist eine geplante Sammelunterkunft für Migranten.
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Momentan verzeichnet Deutschland einen großen Zustrom von Migranten, die hauptsächlich aus Syrien, Afghanistan und der Türkei stammen (Symbolbild) .Foto: Sean Gallup/Getty Images
Von 2. Dezember 2023

Während sich andernorts Vorfreude auf Weihnachten breitmacht, schauen die Bewohner von Isert mit großer Sorge auf die kommenden Wochen, denn im nächsten Jahr soll hier eine Containeranlage entstehen – direkt an der B 256, für rund 40 überwiegend junge Männer zwischen 20 und 40 Jahren.

Fest steht schon jetzt: Es handelt sich nicht um Flüchtlinge aus der Ukraine und es werden auch keine Familien erwartet. Stattdessen wurde der Gemeinde in Aussicht gestellt, dass es sich bei den Betroffenen um Personen handelt, deren Identität zum Teil noch nicht geprüft wurde.

Bei einer Einwohnerversammlung am 29. November im Nachbarort Eichelhardt machten die Anwohner keinen Hehl aus ihren Ängsten. Das Thema Gewalt kam offen zur Sprache: Was tun, wenn es zu Übergriffen auf Frauen kommt, weil die Migranten Probleme mit der „Mentalität deutscher Frauen und Mädchen haben und ein ‚Nein‘ nicht akzeptieren? Wie sollen junge Mädchen und Frauen geschützt werden?“ Und was ist, wenn unter den Männern mit unterschiedlicher ethnischer Herkunft Probleme entstehen? „Wenn Aggressionen entstehen, entladen die sich bei uns“, befürchtete einer der Einwohner laut „AK-Kurier“.

Zwar sicherte Fred Jüngerich, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld und Moderator der Versammlung zu, dass er den Sicherheitsaspekt nicht aus den Augen lassen wolle, aber die Bewohner blieben skeptisch. Daran änderte auch der Hinweis auf die Altenkirchener Polizei nicht, die das Gebiet öfter befahren soll – ganz im Gegenteil.

Wie ein Teilnehmer nach der Versammlung gegenüber Epoch Times berichtete, ist die Polizei derzeit unterbesetzt, sodass nicht einmal ein Vertreter auf der Versammlung erscheinen konnte. Und selbst wenn es die Personallage zulasse, dass die Beamten öfter Streife fahren, bleibe immer noch die Frage, ob die Migranten der Polizei gegenüber Respekt zollen.

Dorf steht mit Problemen allein da

Aber nicht nur die Sorge um das eigene Wohl und das friedliche Dorfleben treibt die Gemeinde um, sondern auch die Wohnsituation der Neuankömmlinge, die nach aktuellen Meldungen maximal elf Wohncontainer mit bis zu je vier Schlafmöglichkeiten beziehen sollen. Ihre medizinische Versorgung steht auf wackligen Beinen, denn ein Arzt ist fußläufig nicht erreichbar.

„Die Menschen sprechen unsere Sprache nicht und brauchen Hilfe, etwa bei Behördengängen – wer hilft ihnen dabei?“, wollte eine Anwohnerin wissen. „Hier gibt es ja nicht einmal einen Bäcker oder Supermarkt, wie sollen sich die Geflüchteten versorgen?“, warf ein anderer ein.

Auch von einer Integration in der Dorfgemeinschaft könne keine Rede sei. Wie Epoch Times auf Nachfrage vom Verbandsbürgermeister Jüngerich erfuhr, soll es keine Beschäftigungsangebote in der Containeranlage für die Migranten geben.

„Die Aufgabe der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld ist die Unterbringung der Menschen“, so Jüngerich.

Bei der Containeranlage geht es also nicht um Integration. Insoweit verwundert es nicht, dass dem Bürgermeister auch keine Arbeitsprojekte für die Migranten bekannt sind, wie er weiter mitteilte. Laut „AK-Kurier“ werden keine Deutschkurse angeboten und es ist auch keine Betreuung vorgesehen.

Auch der Umstand, dass es sich bei den Migranten um Personen teils ungeprüfter Herkunft handelt, hinterließ am Mittwochabend unter den Dorfbewohnern einen faden Beigeschmack. „Wer weiß, wie viele Reisepässe unter wie vielen anderen Namen sie schon bei sich tragen?“, fragte der Informant.

Funksendemast, Wölfe und Bundesstraße

Hinzukommt, dass die Lage für eine Sammelunterkunft alles andere als ideal ist. Direkt an das betroffene Grundstück grenzt die Bundesstraße 256. „Hier kann man nicht einfach so lang spazieren“, sagte der Informant. In unmittelbarer Nähe befindet sich zudem ein Funksendemast. Nicht von der Hand zu weisen ist auch ein Wolfsproblem, das von den Behörden verschwiegen, aber von zumindest einigen Bewohner der Gegend als ernsthafte Gefahr angesehen wird – nicht nur für Schafe und Pferde, sondern auch für Menschen.

Epoch Times befragte den Verbandsbürgermeister Jüngerich, ob die Wölfe möglicherweise für die Migranten eine Gefahr darstellen und ob in Bezug auf den Funksendemast gesundheitliche Schäden für die Containerbewohner ausgeschlossen werden können. Beide Fragen beantwortete der Bürgermeister kurz und knapp mit: „Unbekannt.“

Landkreis, Verbandsgemeinde und die betroffenen Ortsgemeinden würden mit ihren Nöten allein gelassen und die Ankömmlinge im „Nirgendwo“ abgesetzt, fernab jeglicher Infrastruktur, die sie nur mit dem Bus erreichen können. „Die Verwaltung hat keinerlei Kapazitäten und Finanzen, sich vor Ort um sie zu kümmern oder für medizinische, soziale und psychologische Betreuung zu sorgen. Wollen sich die Ankömmlinge mit dem Nötigsten versorgen, müssen sie sich von dem ihnen zur Verfügung stehenden Geld ein Deutschlandticket kaufen“, schilderte der Informant weiter. Damit seien Probleme schon vorprogrammiert.

Doch für die Dorfbewohner gibt es einen kleinen Hoffnungsschimmer: Die Gemeinde prüft derzeit rechtliche Schritte, um vielleicht doch noch einen Baustopp zu verhängen.

 



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