Erneut Explosion in NRW: Warnung der Drogenmafia?

Eine Explosion schreckt zahlreiche Einwohner der Gemeinde Wachtberg-Adendorf bei Bonn aus dem Schlaf. Die Behörden vermuten, dass die niederländische Drogenmafia hinter dem Anschlag steckt.
Titelbild
Nahe Bonn kam es zu einer Explosion (Symbolbild).Foto: Ina Fassbender/AFP via Getty Images
Von 22. September 2024

Es ist die dritte Explosion in einem Stadtgebiet in Nordrhein-Westfalen innerhalb einer Woche. In der Nacht zu Sonntag, 22. September, kam es vor der Haustür eines Einfamilienhauses in Wachtberg-Adendorf bei Bonn zu einer Explosion. Das teilte die Bonner Polizei am Sonntag mit. Die Behörden prüften nun mögliche Bezüge zu der Tatserie in Köln.

Dort ereigneten sich am 16. und am 18. September Sprengstoff- und Brandanschläge bei einem Nachtclub und einem Modegeschäft. Teilweise fielen dabei auch Schüsse.

Was steckt dahinter?

Ein Hausbewohner und weitere Anwohner des Einfamilienhauses waren laut Polizei durch den lauten Knall aufmerksam geworden und informierten die Einsatzkräfte. Verletzt wurde niemand. Dafür wurde die Haustür zerstört. Die Polizei habe den Tatort gesichert, das Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen wurde in die Ermittlungen einbezogen.

Der Anschlag war laut „Bild“ womöglich eine Drohung und Warnung. Als möglicher Verursacher der Explosion, die um etwa 4:30 Uhr morgens stattfand, wird in dem Bericht die sogenannte Mocro-Mafia genannt.

Neben der Haustür war der Vorname des Sohnes des Hausbesitzers und darunter das Wort „Dieb“ mit Graffitispray aufgesprüht. Laut Informationen der „Bild“ soll der Sohn den Ermittlern mitgeteilt haben, dass Leute, die im Zusammenhang mit der „niederländischen Drogenmafia“ stehen, ihn unter Druck gesetzt hätten, damit er für sie Drogen verkauft. Er soll der Polizei demnach „auf dem Gebiet der Betäubungsmittelkriminalität“ bekannt gewesen sein.

Niederländische Mafia im Verdacht

Neben der Polizei eilten nach dem eingehenden Notruf auch die Feuerwehr und ein Polizeihubschrauber zum Tatort.

Die bisherigen Ermittlungen der Behörden ergaben ihren Angaben zufolge noch keine konkreten Anhaltspunkte auf den oder die Tatverdächtigen. Die Beamten baten mögliche Zeugen, sich zu melden.

Seit Wochen sorgt eine Serie von Anschlägen in Köln und Umgebung für Aufsehen. Inzwischen gehen die Behörden davon aus, dass die niederländische Mafia hinter der Serie steht.

Über die Mocro-Mafia

Die Mocro-Mafia ist in den Niederlanden seit den 1990er-Jahren präsent. Sie konnte mit dem Handel von Cannabis ihre Macht aufbauen. Eine ihrer Haupteinnahmequelle sind Kokainkonsumenten.

In den vergangenen Monaten gingen mehrere Anschläge in NRW auf das Konto dieser Mafia, so etwa Anfang Juli eine Detonation in der Keupstraße in Köln. Weitere Sprengstoffattentate ereigneten sich zudem in Engelskirchen am 1. Juli und in Duisburg am 5. Juli dieses Jahres.

Einen Todesfall gab es am 25. Juni. Als ein 17-jähriger Niederländer versuchte, vor der Shishabar einer arabischen Großfamilie einen Sprengsatz zu zünden, verunglückte er. Die Bauart der Sprengstoffe deutet in allen Fällen auf einen ähnlichen Hintergrund hin. Es geht dabei häufig um Diebstähle bei den Drogengeschäften.

Im aktuellen Fall fahndet die Polizei nach einem Verdächtigen mit Bildern. Laut den Behörden gestalten sich wegen der Verschwiegenheit von bereits ermittelten Tatverdächtigen und den Tatopfern die Ermittlungen als äußerst schwierig.

(Mit Material von AFP)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion