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Keine Toilette, keine Versorgung: Quarantänelager für 3400 Menschen in Wuhan eingerichtet

"Das ist kein Krankenhaus. Es ist eine Quarantänestation. Wenn etwas schiefläuft, übernehmen wir keine Verantwortung dafür", so lautet die Ansage eines Verantwortlichen am Eingang einer chinesischen Massenauffangstation für Menschen, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben.

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Das Internationale Kongress- und Ausstellungszentrum Wuhan wurde als Quarantänelager umgebaut. 

Foto: STR/AFP/Getty Images

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Lesedauer: 3 Min.

Am 4. Februar haben offizielle chinesische Medien berichtet, dass drei Quarantänelager mit dem Name „Fangcang“ in Wuhan eingerichtet worden sind. Das internationale Kongress- und Ausstellungszentrum Wuhan im Bezirk Jianghan, das Hongshan-Stadion im Bezirk Wuchang und das chinesische Kultur- und Ausstellungszentrum im Bezirk Dongxi wurden für Coronavirus-Patienten umgebaut. Insgesamt gibt es rund 3400 Betten.
Es werden Patienten aufgenommen, bei denen der Nachweistest positiv war, die aber keine Symptome haben. Die Menschen bleiben dort unbeaufsichtigt und ohne angemessene medizinische Versorgung. In Wirklichkeit seien es Isolierungslager, berichten Patienten. Es gäbe keine medizinische Einrichtung. Ärzte seien nicht vorhanden. Selbst die Versorgung mit Strom und Wasser sei nicht immer gewährleistet.

Videos über Quarantänelager

Seit dem 6. Februar wurden einige Videos veröffentlicht. In einem Clip ist ein Verantwortlicher zu sehen, der ein Dokument in den Händen hält: eine Anordnung der zuständigen Behörden. Er betont: „Das ist kein Krankenhaus. Es ist eine Quarantänestation. Wenn etwas schiefläuft, übernehmen wir keine Verantwortung dafür.“ Mehrmals weist er darauf hin, dass dies „kein Krankenhaus“ sei. Wer einmal hineingekommen sei, könne nicht wieder raus und müsse in Quarantäne bleiben, so der Verantwortliche.
„Und was passiert, wenn meine Mutter eine Spritze braucht? Sie kann sich nicht selbst versorgen“, fragt einer. „Wir haben keine medizinischen Einrichtungen“, lautet die Antwort. Wenn die Tabletten ausgehen, müssten sich die Angehörigen um Nachschub kümmern. Es gäbe keinerlei medizinische Versorgung in den Stationen, auch wenn es Ärzte und Krankenschwestern gäbe.
Einmal mehr sagte der Verantwortliche der Isolierungsstation: „Wir sind kein Krankenhaus. Ich habe hier eine Anordnung von oben bekommen. Nicht, dass ihr euch später beschwert. Wir übernehmen keinerlei Verantwortung.“ Wer einmal dorthin komme, müsse auch bleiben. Und falls jemand abgelehnt würde, müsste er selbst zu Hause in die Quarantäne.

Einblicke in die Quarantänelager

Toilette im Regen

Auf dem folgenden Video beschreibt eine Frau, dass sie nachts in die Unterbringung gebracht worden sei. Es gäbe keinerlei Medikamente oder Spritzen. „Die Toilette befindet sich außerhalb“, sagt sie. Sie müsse 200 Meter durch den Regen zur  Toilette gehen. Man müsse weit laufen, um heißes Wasser, beispielsweise für Tee oder Instantnudeln, zu holen.  In diesem großen Raum seien überall Menschen. Manchen gehe es noch schlimmer als ihr. Die Botschaft der älteren Dame am Ende lautet: „Bitte tragt das in die Welt. Liebe Schwester, bitte hilf mir.“
Verzweiflung macht sich breit: keine Medikamente, kein Strom, kein Wasser. Eine Patientin ist verzweifelt und verschafft ihrem Ärger Luft, angeblich wegen der fehlenden Medikamente. Sie schreit und wirft Gegenständen um. Die Lage für sie, und die anderen Menschen in dem Lager scheint hoffnungslos zu sein.
(sy/sua)

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