China will das „Vogelnest“ vor Regen schützen

Auf dem Berg Xiangshan in Peking bereiten sich einige Bauern gerade auf den Kampf gegen das Wetter vor. Sie sollen am Tag der offizielle Eröffnungszeremonie den Regen verhindern und je nach Situation vor oder nach dem 8. August die Luftverschmutzung herunter regnen lassen.
Titelbild
Die doppelläufigen Kanonen, die von den Büros für künstliche Wetterbeeinflussung verwendet werden, benutzen chemische Mittel, um Regen aufzuhalten oder zu produzieren. (China Photos/Getty Images)
Epoch Times8. Juli 2008

Auf dem Berg Xiangshan in Peking bereiten sich einige Bauern gerade auf den Kampf gegen das Wetter vor. Sobald ein Befehl kommen sollte, würden sich diese acht Angestellten sofort in Richtung Kanonenplatz aufmachen. Nach dem Bericht der britischen Zeitung The Times vom 28. Juni bestehe ihr Endziel nicht in Kampfhandlungen oder darin Bedrohungen aus der Luft abzuwehren, sondern im Kampf gegen die Regenwolken oder verschmutzte Rauch- oder Nebelschwaden. Nicht nur hier, sondern auch außerhalb vom Dorf Beixing gebe es insgesamt 100 Kanonen-Gehilfen, die in den Dörfern rings um Peking auf die offizielle Eröffnungszeremonie warten. Sie sollen an dem Tag den Regen verhindern und je nach Situation vor oder nach dem 8. August die Luftverschmutzung herunter regnen lassen.

Diese Kanonengehilfen unter der Leitung der Klimabehörde sollen Silberjodid und andere chemiehaltige Kanonenkugeln abschießen und damit auf alle Wolken zielen, die in Richtung des „Vogelnestes“ fliegen. Der Regen soll auf dieser Weise verhindert werden.

Aus zunehmender Sorge um die vermehrte Luftverschmutzung könnte man sie auch dazu auffordern, Regen zu produzieren, um giftige Staubpartikeln sowie schädlichen Ausstoß der Autos und der Industrie zu bereinigen.

Das Dorf Beixing ist eine der 21 Stationen zum Schutz vor Hagel und Regen rings um Peking. Diese Stationen hatten seit 1960 höchstens vier Kanonen. Sie besaßen drei Flugzeuge, die chemische Mittel zur Regenproduzierung ausstreuen können, sowie über hundert Klimawissenschaftler, die Radartechnik anzuwenden wussten.

Ein Bauer namens Wang sagt: „Du musst innerhalb von einigen Minuten da sein, wenn der Befehl kommt.“ Diese Regenproduktion ist nur ein Beispiel, wie die KP Chinas die Olympischen Spiele vor Störungen zu schützen versucht. Kritiker meinen jedoch, dass diese Technik sich noch nie als erfolgreich erwiesen hat und wahrscheinlich die Umgebung schädigen kann.

Amerika war das erste Land der künstlichen Regenproduktion. Nach einem offiziellen Bericht hat China von 1995 bis 2003 266 Millionen Dollar für diese Technik ausgegeben. Ein Offizier sagte, in den vergangenen fünf Jahren wurden allein 500 Millionen Dollar dafür verwendet. Nun gibt es in China über 50.000 Angestellte für diesen Zweck. Für ihren Einsatz stehen 6.781 Kanonengewehre und 4.110 Raketen zur Verfügung.

Die Kanonengranaten und Raketen enthalten meistens Silveriodid, Trockeneis und flüssigen Stickstoff.

Klimaspezialist Hu Zhijin vom chinesischen Klimaforschungsinstitut gab zu, dass diese Technik nicht präzise ist. Er sagt, man muss eigentlich die richtigen chemischen Mittel auswählen, um die richtigen Wolken zu produzieren, ansonsten könnte sogar eine gegenteilige Wirkung erzielt werden. Außerdem, wie will man künstlichen Regen und natürlichen Regen unterscheiden?

Anders als die Russen, die zu allen staatlichen Feiern Wolken behandeln und ausreichend Erfahrungen damit haben, haben die chinesischen Wissenschaftler noch nie versucht, einen bestimmten Ort vor Regen zu schützen, wie sie es am 8.8.2008 beim „Vogelnest“ Olympiastadion vorhaben. Wettervorhersagen behaupten, an dem Tag der Eröffnungsfeier gäbe es zu 47% Regenwahrscheinlichkeit und zu 6% Wahrscheinlichkeit für starken Regen.

Der Vorsitzende des Büros für künstliche Klimabeeinflussung Zhang Qiang sagt, wenn es wirklich stark regnet, nützen diese Methoden auch nichts.

In der Geschichte hat Vincent Schaefer als Erster 1946 in Amerika erfolgreich Regenwolken behandelt.

Ganz am Anfang streuten Flugzeuge gepresstes Trockeneis oder CO2-Perlen auf die Wolkenspitzen. Später fingen Wissenschaftler an, Silberjodide zu benutzen, da sie besser funktionieren.



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