Gesundheitsrisiken von 5G sind unklar – Experten raten: Festnetztelefon statt Smartphone nutzen

Epoch Times19. März 2019

Die gesundheitlichen Risiken durch den neuen Mobilfunkstandard 5G sind noch nicht vollständig erforscht.

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) will die Auswirkungen nach dem Netzausbau untersuchen – gibt aber bereits Ratschläge, wie Verbraucher sich vor der Handystrahlung schützen können:

Gerade angesichts steigender Datenübertragungsmengen sollte die eigene Strahlenbelastung beim Telefonieren und Surfen gering gehalten werden.“

Wer die Wahl hat, solle statt eines Smartphones besser sein Festnetztelefon nutzen, rät die Behörde. Zudem sollten Verbraucher Telefonate am Handy möglichst kurz halten, Textnachrichten schreiben und nicht bei schlechtem Empfang telefonieren. Denn je schwächer die Verbindung zur nächsten Basisstation, desto intensiver arbeitet das elektromagnetische Feld in der Nähe des Telefonierenden.

„Die Autokarosserie zum Beispiel verschlechtert die Verbindung und das Handy sendet deshalb mit einer höheren Leistung“, sagt ein BfS-Sprecher. Wer über ein Headset telefoniert, setze seinen Kopf geringerer Strahlung aus. Entscheidend für die Strahlenbelastung sei auch der Abstand des Geräts zum Körper.

Verbraucher, die viel mit ihrem Smartphone oder Tablet im Internet surfen, sollten dies am besten bei gutem Empfang oder im WLAN tun, rät das BfS. Im drahtlosen Netz sei die Sendeleistung in der Regel niedriger als bei gängigen Mobilfunkstandards wie LTE. Zudem ist es demnach besser, wenn Verbraucher ihre E-Mails nicht abrufen, während sie telefonieren.

Ob durch 5G-Strahlung ein Krebsrisiko besteht, ist nicht geklärt. „Für eine abschließende Beurteilung ist die Technologie noch zu jung“, teilt das BfS mit. Krebserkrankungen entwickelten sich häufig erst über Zeiträume von 20 bis 30 Jahren.

Laut BfS ist die Wärmewirkung elektromagnetischer Felder bisher die einzige gesundheitsrelevante Folge, die unterhalb der geltenden Grenzwerte auftritt. Durch diese könne die Wärmeregulierung des Körpers gestört werden.

Allerdings ist demnach die Frage noch offen, wie sich die Strahlenbelastung für die Bevölkerung verändert, wenn eine höhere Anzahl von Sendeanlagen mit geringer Leistung vor allem in städtischen Gebieten entsteht. Tatsächlich müssen die Netzbetreiber neue Anlagen aufbauen, um überall in Deutschland schnelle Datenübertragungen zu gewährleisten.

Einerseits Mobilfunk an jeder Milchkanne zu fordern und andererseits Mobilfunkmasten zu bekämpfen, wird nicht funktionieren“, sagt dazu FDP-Fraktionsvize Frank Sitta.

Der zu erwartende Fortschritt des neuen Mobilfunkstandards überwiege „nach derzeitigem Kenntnisstand“ die Risiken deutlich. Deutschland könne es sich nicht leisten, die Einführung einer innovativen Technologie wie 5G durch „unnötige Panik“ zu gefährden.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) dagegen fordert, dass die Bundesregierung die gesundheitlichen Auswirkungen von 5G nicht erst nach dem Ausbau erforschen lässt. Die große Koalition müsse schon jetzt „eine Absenkung der Grenzwerte aller Mobilfunksendeanlagen vor dem weiteren Ausbau um mindestens 90 Prozent veranlassen“. (afp)



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