Schmackhafte „Glückskekse“ der Hildegard von Bingen
Hildegard von Bingen, vermutlich 1098 in Bernsheim zur Welt gekommen, trat im Alter von 14 Jahren in die ehrwürdige Benediktiner-Abtei Disibodenberg ein – ein Vorrecht und Privileg, das damals hohes gesellschaftliches Ansehen versprach.
In den heiligen Hallen des Klosters erlernte sie das Lesen, Schreiben und Latein, vertiefte sich in die Geheimnisse der Kräuterkunde. Mit 16 Jahren legte sie feierlich ihr Gelübde ab, welches Keuschheit und Gehorsam einschloss, und widmete sich fortan dem klösterlichen Leben nach den Prinzipien des heiligen Benedikt: Ora et labora – bete und arbeite.
Ernährungsweisheiten der Heiligen Hildegard
In Hildegards Zeit bestand die Hauptnahrung der Menschen aus Obst, Gemüse, Kräutern und Getreide, welches oft zu Brei verarbeitet wurde. Herodot schrieb einst: „Die Getreide essenden Völker sind in geistiger und körperlicher Bildung, in Wissenschaften und Künsten denen überlegen, die von Jagd, Viehzucht und Fischfang lebten.“
Die Ernährungsrichtlinien Hildegards bieten auch heute noch eine solide Grundlage für eine gesunde Ernährung. Ihr bevorzugtes Getreide war Dinkel, gefolgt von Hafer. Dinkel, Gemüse, Kräuter und Gewürze sowie Obst bildeten die Säulen ihrer Ernährung; während Fisch, Fleisch, Milch und Milchprodukte lediglich als Nebengerichte dienten.
Ganz verzichten sollte man auf die sogenannten „Küchengifte“ wie Erdbeeren, Pfirsiche, Pflaumen und auch Lauch. Sie verschleimen und übersäuern den Körper. Auch Rohkost und ungewürzte Salate werden nicht empfohlen.
Von der Freude und dem rechten Maß
Die Wahrung der Gesundheit nimmt eine zentrale Stellung im menschlichen Dasein ein. Nach Hildegard von Bingen beruht dies auf essenziellen Pfeilern: genügend Schlaf, ein harmonischer Wechsel zwischen Ruhe und Bewegung sowie eine grundlegend optimistische Lebenseinstellung.
Hildegard betonte zudem die Bedeutung des Maßhaltens in allen Lebensbereichen. Sie erkannte, dass mit dem Aufkommen der sogenannten Zivilisation das Gleichgewicht für ein ausgewogenes Leben – das Maß für die goldene Mitte – gestört wurde, was in einer Neigung zu übermäßigem Genuss und Ausschweifungen resultierte.
In dieser Perspektive sieht Hildegard von Bingen einen direkten Zusammenhang zwischen dem Wohlstand in vielen Ländern und dem Aufkommen von Zivilisationskrankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Krebs und Hauterkrankungen. Sie vertrat die Ansicht, dass viele dieser Leiden durch eine ausgewogene und vollwertige Ernährung sowie durch ein Leben im Einklang mit den Prinzipien der Mäßigung vermieden werden könnten.
„Glückkekse“ zum Selberbacken
Zutaten (für 40 bis 50 Kekse):
- 400 g Dinkelmehl
- 250 g Butter
- 150 g (brauner) Rohrzucker
- 200 g süße Mandeln oder Haselnüsse (gemahlen)
- 20 g Zimt
- 20 g Muskat
- 10 g Nelken
- 2 Eier
- etwas Salz
- Wasser nach Bedarf
- alternativ Nüsse oder Trockenfrüchte
Zubereitung (circa 90 Minuten):
Zunächst das Mehl auf die Arbeitsfläche geben und die weiche Butter in Stückchen darauf verteilen. Danach Zucker, Mandeln oder Haselnüsse, Eier und Gewürze hinzugeben. Alles mit einem Messer oder Teigschaber gut hacken. Sollte der Rohteig zu fest sein, kann etwas Wasser zugegeben werden. Im Anschluss die Zutaten – wahlweise zusammen mit Pistazien oder Cranberrys – gut miteinander verkneten. Den Rohteig für 30 Minuten kalt stellen.
Nach der Ruhezeit den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche etwa drei Millimeter dick ausrollen und Plätzchen ausstechen. Alternativ kann der Rohteig auch zu einer Rolle geformt und anschließend in Taler geschnitten werden.
Die geschnittenen Kekse auf einem Blech mit Backpapier auslegen und bei 180 Grad Celsius etwa 20 bis 25 Minuten lang backen, bis sie goldbraun sind. Guten Appetit!
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