Tipps für den sparsamen, aber erfolgreichen Gärtner
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Die Tage werden wieder länger und wärmer. Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, um über das vergangene Gartenjahr nachzudenken: Was hat sich bewährt, was nicht? Was sollte an einen sonnigeren oder schattigeren Standort verlegt werden – oder ganz weggelassen und durch etwas Neues ersetzt werden? Es ist an der Zeit, Zettel und Stift zu nehmen und den Plan für dieses Jahr zu notieren.
Ebenso ist es Zeit, ein Gartenbudget zu erstellen, denn die Begeisterung und der Eifer eines Gärtners können sich schnell zu großen Ausgaben führen. Dabei gibt es zahlreiche Gelegenheiten, mit etwas Kreativität viel Geld zu sparen. Eine davon ist die Anzucht von Samen im eigenen Haus. Denn für den Preis eines einzigen Setzlings in einem Gartenmarkt kann ein Gärtner ein oder sogar zwei Tütchen voller Samen kaufen.
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In den Tüten sind meist mehr Samen enthalten, als Gärtner in einem Jahr benötigen. Foto: tupungato/iStock
Außerdem haben Gartenmärkte in der Regel (nur) die beliebtesten Pflanzen für die jeweilige Region vorrätig. Das ist zwar ein guter Anfang, schränkt die Auswahl jedoch erheblich ein. Mit der eigenen Anzucht können Gärtner ihr Pflanzspektrum erweitern und den individuellen Geschmack anpassen. Doch dafür benötigt es die richtige Vorbereitung.
Eigens ausgesuchte Anzuchttöpfe
Bei der eigenen Anzucht von Jungpflanzen sind die Anzuchttöpfe am teuersten. Am besten geeignet sind jene aus Holzfasern, da sie natürlich und umweltfreundlich sind. Doch je nach Größe können für 30 Stück zwischen 4 und 11 Euro bezahlt werden. Viel günstiger – aber genauso gut – sind dagegen Eierkartons. Diese eignen sich hervorragend für die Anzucht kleiner Samen. Obendrein lassen sich die Segmente leicht auseinanderschneiden, wenn die Zeit zum Pflanzen reif ist.
Die Plastikverpackungen von Weintrauben und Co. sind ebenfalls ein probates Mittel, um das Budget zu schonen. Ein Vorteil gegenüber Joghurtbechern ist, dass nicht erst Löcher in den Boden gestochen werden müssen, wodurch ungesunde Plastikspäne entstehen.
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Plastikverpackungen von Obst und Gemüse besitzen meist Löcher und eignen sich daher gut für die Anzucht. Foto: YuriyS/iStock
Eigentlich kann alles, was wie ein kleiner Topf aussieht, in einen solchen verwandelt werden: Eierschalen, Einwegflaschen, Eiswürfelbehälter, Rollen von Toilettenpapier sowie von Küchen- oder Papierhandtüchern, Saft- und Milchbehälter aus Pappe und vieles mehr. Bei Behältern, die zuvor Lebensmittel enthielten, gilt jedoch: immer gründlich ausspülen.
Darüber hinaus gibt es eine große Auswahl an Videos in den sozialen Medien, die zeigen, wie Gärtner ihre Töpfe aus Papier oder Pappe selbst basteln können. Wichtig ist dabei jedoch, unbedrucktes Material ohne Tinte oder Druckerschwärze zu verwenden, da diese schlecht für Pflanzen ist.
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Wenn keine Tüten oder Töpfe aus natürlichen Materialien vorhanden sind, können einfach welche gebastelt werden. Foto: iloliloli/iStock
Gärtner sollten zur passenden Zeit einkaufen
Die ersten Monate des Jahres sind zudem eine wunderbare Zeit, um innovative Einkäufe für den Garten zu tätigen. So können Gärtner außerhalb der Pflanzzeit ihre benötigten Materialien kaufen, da es zu dieser Zeit günstiger ist.
Außerdem können Gärtner – ohne Zeitdruck durch bereits sprießendes Grün – auf Flohmärkten einkaufen, um statt neuen teuren Gefäßen gebrauchte und günstigere Materialien „mit Charakter“ zu erwerben.
Der Kauf von gebrauchten Stücken bietet gleichzeitig die Gelegenheit, den Garten für das neue Jahr umzugestalten. Statt auf Flohmärkten können gebrauchte Waren auch im Internet erstanden werden – mit dem Nebeneffekt, dass gute, brauchbare Gegenstände nicht auf Mülldeponien landen.
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Auf dem Flohmarkt können Sparfüchse wahre Schätze erwerben. Foto: PaulMaguire/iStock
So gelingt die eigene Anzucht
Damit die Anzucht gelingt, sollten die werdenden Setzlinge grundsätzlich an einem hellen und konstant warmen Standort stehen. Ideal sind 10 bis 14 Stunden Licht pro Tag, Temperaturen zwischen 18 und 22 Grad Celsius sowie eine gleichmäßig feuchte, aber nicht nasse Erde. Selbst diejenigen, die ein helles, sonniges Fenster haben, sollten zusätzliche Wachstumslampen und Anzuchthauben in Betracht ziehen.
Neben Anzuchttöpfen werden somit auch Wachstumslampen sowie eine Anzuchthaube benötigt. Doch auch hier gibt es günstige Alternativen. Wer keine speziellen Wachstumslampen mit ihrem markanten lilafarbenen Licht kaufen möchte, kann auch auf einfache LED-Lampen zurückgreifen. Sie ahmen zwar nicht das natürliche Lichtspektrum der Sonne nach, funktionieren aber trotzdem gut – wenn man einige Punkte beachtet.
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Das rote und blaue Licht von Wachstumslampen unterstützt die Pflanzen beim Wachsen. Foto: EyeEm Mobile GmbH/iStock
Alle LED-Lampen sind von Haus aus kühl, sodass Gärtner nicht befürchten müssen, dass ihre Pflanzen verbrennen, wenn sie direkt darüber platziert werden. Sollen die Setzlinge nicht zu groß werden, sollte die Lampe nah an ihnen angebracht werden. Je nach Bedarf kann die Höhe später angepasst werden. Damit die Pflanzen regelmäßig Licht erhalten, können zudem Zeitschaltuhren eingesetzt werden.
Ebenfalls hilfreich sind Anzuchthauben, die über die Anzuchttöpfe gestülpt werden. Diese sorgen für eine gewächshausähnliche Umgebung und halten Wärme und Feuchtigkeit über Nacht aufrecht. Um Überhitzung oder Schimmelbildung zu vermeiden, sollte die Abdeckung regelmäßig entfernt oder Hauben mit integrierter Belüftungsscheibe verwendet werden. Wer auch hier Geld sparen möchte, kann statt spezieller Hauben auch Frischhaltefolie oder dünne Plastikverpackungen in der passenden Größe verwenden.
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Mit Mini-Gewächshäusern erhalten Setzlinge eine geschützte Umgebung zum Wachsen. Foto: brebca/iStock
„Schmutzige“ Geschäfte
Alle Gärtner, die ihren Boden verbessern oder neue Beete anlegen wollen, müssen häufig neue Erde kaufen, was ebenfalls zu hohen Ausgaben führt. Um diese zu senken, sollte die Erde außerhalb der Pflanzsaison angeschafft werden.
Obwohl viele Gärtner ihre Erde im örtlichen Garten- oder Baumarkt kaufen, können auch regionale Containerdienste und Schüttguthandel günstigen Mutterboden anbieten. Benötigen Gärtner größere Mengen Erde, kann diese von den Containerdiensten auch bis zur Haustür geliefert werden.
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Anstatt Erde in Säcken aus dem Gartenmarkt zu schleppen, können sich Gärtner Mutterboden von regionalen Containerdiensten liefern lassen. Foto: Jiyoung Hwang/iStock
Eine eigene Bezugsquelle für frische, gute Erde ist zudem der Kompost. Wer sich für eine Kompostierung zu Hause entscheidet, kann auch hier wieder zwischen Profisets oder Selbstgemachtem wählen.
Im Internet und in Märkten vor Ort gibt es eine große Auswahl an vorgefertigten Kompostern. Neben einfachen klassischen Behältern gibt es auch solche, die gedreht werden können, um schneller zu kompostieren.
Wer Geld sparen möchte, kann jedoch auch eine Regentonne zu einer Komposttonne umbauen. Dafür müssen Gärtner nur 30 oder mehr Löcher in den Boden und die Seiten der Tonne bohren, wobei die seitlichen Löcher vier bis sechs Zentimeter voneinander entfernt sein sollten. Auch hier gilt wieder Vorsicht, denn beim Bohren fallen Plastikspäne an, die nicht in der künftigen Komposterde landen sollten. Die fertig präparierte Tonne hinstellen, den Deckel wieder aufsetzen und mit dem Befüllen beginnen.
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Der Kompost liefert gute Erde aus eigener Quelle. Foto: Oscar Martinez Troncoso/iStock
Ratschläge für Gärtner
Doch nicht nur gutes Material führt zum Erfolg, sondern auch eine harmonische Umgebung. Studien haben gezeigt, dass die sanften Schwingungen klassischer Musik das Wachstum von Setzlingen anregen können. Aber bevor es so weit ist, hier noch ein paar Tipps für die Aussaat.
Papiertuchtest
Papiertücher eignen sich hervorragend, um die Lebensfähigkeit von altem Saatgut zu testen oder um Samen generell zum Keimen zu bringen. Auf diese Weise werden die wertvollen Anzuchttöpfe nur mit starken Setzlingen bestückt. Legen Sie dafür die Samen auf das angefeuchtete Papier und alles zusammen in einen verschließbaren Plastikbeutel. Falten Sie ihn so, dass die Keimlinge Platz zum Wachsen haben, deponieren Sie ihn an einem warmen Ort und kontrollieren Sie regelmäßig: Die meisten Samen sollten innerhalb von ein bis zwei Wochen keimen.
Wissenschaft mit Schwämmen
Sie brauchen nur ein paar Pflanzen? Schneiden Sie Schlitze im Abstand von einem Zentimeter in einen Schwamm, bestücken Sie ihn mit ein oder zwei Samen und legen Sie ihn auf eine Schale. Anschließend mit Wasser besprühen, bis es feucht ist. Stellen Sie eine umgedrehte Glasschale darauf, um ein Gewächshaus zu schaffen.
Saatgut für das nächste Jahr
Wahrscheinlich verwenden Sie nicht alle Samen in der Packung. Das ist in Ordnung. Die meisten Samen sind bei richtiger Lagerung drei bis fünf Jahre länger haltbar, als das Mindesthaltbarkeitsdatum zeigt, was die Packung noch wertvoller macht. Bewahren Sie sie einfach in einem Glasgefäß an einem kühlen, dunklen Ort mit geringer Luftfeuchtigkeit auf.
Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: „The Budget Gardener’s Winter Checklist: Smart Garden Tasks to Do Now to Get a Jump on Growing Season“. (redaktionelle Bearbeitung kms)
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