Paradiesische Oase: 6 tierisch gute Tipps für den heimischen Garten

Oft vergessen Menschen, dass sie nicht allein auf der Erde sind, sondern mit den unterschiedlichsten Geschöpfen zusammenleben. Anlässlich des 3. März, dem Tag des Artenschutzes, lohnt sich ein Blick auf den persönlichen Garten Eden.
Paradiesische Oase: Tierisch gute Tipps für den heimischen Garten
Teiche und Blumenbeete sind für viele Tiere eine Oase des blühenden Lebens.Foto: YuraWhite/iStock
Von 1. März 2025

Schon seit einiger Zeit führt der Weg an einem sonnigen Tag durch die Steinwüste. Doch bis zur nächsten Oase scheint es noch weit – Wasser und Essen sind längst aufgebraucht. Barfußlaufen ist unmöglich, da sonst Verbrennungen durch die stark aufgeheizten Steine drohen. Nur sporadisch gibt es schattige Orte, die Schutz vor der sengenden Sonne bieten. Ihre grelle Leuchtkraft stört zudem die Sicht und es ist nicht leicht, auf dem richtigen Weg zu bleiben oder plötzlichen Gefahren, die überall lauern, auszuweichen.

So oder so ähnlich könnten sich Igel und Co. in urbanen Gebieten fühlen. Was für manche Menschen wie ein Paradies wirkt, ist für andere Lebewesen eine Einöde. Die zunehmende Verstädterung und Versiegelung des Bodens tragen zu einer spürbaren Veränderung der Landschaften bei. Viele Pflanzen und Tiere sind dadurch im Nachteil, da ihr ursprünglicher Wohnraum zusehends lebensfeindlicher wird.

Üppige, integrierte Grünflächen, Parks und Gärten stellen daher einen Lichtblick und eine willkommene Oase für Tiere dar. Aber auch der Mensch zieht einen Nutzen aus dem Vorhandensein vieler verschiedener Tiere.

16 Prozent der Libellen und Libellenfliegen sind laut Studie vom Aussterben bedroht. (Symbolbild)

16 Prozent der Libellen und Libellenfliegen sind vom Aussterben bedroht. Foto: Patrick Pleul/dpa/ZB

Heiliger Gral des Eigenheims

Eine Möglichkeit, um die Artenvielfalt in Städten zu verbessern, sind Gartenteiche. Diese kleinen, aber bedeutenden Wasserelemente werden in städtischen Gebieten immer zahlreicher. Teiche dienen nicht nur ästhetischen Zwecken, sondern auch der Regulierung des Mikroklimas – und sie schaffen Lebensräume.

Besonders attraktiv sind die Kleinstgewässer für Amphibien und ihre Kaulquappen wie Molche und Frösche sowie für Libellen und Vögel. Wer sich für den Artenschutz einsetzen und einen Teich in seinem Garten bauen möchte, benötigt jedoch Geduld.

Wie eine ungarische Studie zeigt, sind neu angelegte Teiche im ersten Jahr nicht gut besucht. Dies liege daran, dass anfangs wenig Vegetation und Sediment vorhanden ist. Diese sind jedoch wichtig für die Tiere, da sie Versteck- und Brutmöglichkeiten bieten.

Ein Teich im Garten gefällt vor allem Libellen, Amphibien und Vögeln

Teiche wirken grundsätzlich anziehend auf Tiere – sofern bestimmte Bedingungen gegeben sind. Foto: suravikin/iStock

„Wir haben Wasservegetation positiv mit dem Vorkommen von Kaulquappen, Libellen und Vögeln in Verbindung gebracht. Umgekehrt wirkte sich die Zugabe von Algiziden negativ auf das Vorkommen der Tiere aus“, erklärt Studienautorin Zsuzsanna Márton.

Wer in stark ausgebauten Städten lebe, werde zwar weniger erwachsene Amphibien und ihre Kaulquappen, dafür aber mehr Libellen und Vögel an seinem Teich beobachten können. Dennoch waren in allen über 800 untersuchten Gartenteichen die wichtigsten und häufigsten Amphibienarten vertreten. Teiche können somit wichtige Trittsteine darstellen, die mehrere aquatische Lebensräume miteinander verbinden und so die Artenvielfalt fördern.

Wie Vögel auf Ihren Garten fliegen

Einen Mehrwert für den heimischen Garten bieten ebenso Vögel. Wer seine grüne Oase dauerhaft zu einem Zuhause für die gefiederten Tiere machen will, sollte bestenfalls weder frei laufende Hunde noch Katzen besitzen, da diese Vögel stören oder gefährden können.

Doch auch auf andere, weniger offensichtliche Gefahrenquellen sollten Gartenbesitzer achten. Ein für Vögel attraktiver Garten beginnt nicht nur beim Anbringen von Futterhäuschen und Nistkästen.

Auch Eichelhäher fliegen Futterplätze an. (Archivbild)

Auch Eichelhäher fliegen Futterplätze an. Foto: picture alliance / dpa

1. Finger weg von der Chemie

Die Zahl der Insekten sinkt: Eine schlechte Nachricht für viele Vögel wie Zaunkönige oder Rotkehlchen, die fast ausschließlich auf Insekten als Nahrung angewiesen sind. Schuld ist auch der Mensch, wenn er zu Insektiziden greift. Wer Vögel in seinem Garten möchte, sollte daher auf die Chemikalien verzichten und die Krabbeltiere als natürlichen Bestandteil des Gartens ansehen.

Auch sollte auf die Verwendung von Rattengift verzichtet werden – insbesondere jenen als „schnell wirkend“ gekennzeichneten. Diese töten auf Umwegen die heimischen Raubvögel wie Eulen, Bussard oder Falke, wenn diese die vergifteten Nager fressen.

2. Natürlich dunkle Nächte

Auch zu viel künstliches Licht macht Insekten, Vögeln und anderen Tieren zu schaffen. Im Idealfall sollten sich Gartenbesitzer überlegen, ob und wo sie Außenbeleuchtung anbringen und wie lange diese brennen soll. Am tierfreundlichsten sind Lichtquellen, die nur angeschaltet sind, wenn sie gebraucht werden. Weiterhin sind schwache sowie warme Lichter besser als grelle kaltweiße LED-Lampen.

3. Vorsicht Glas

Eine der größten Gefahren für Vögel sind Fenster und andere Scheiben, da die gefiederten Tiere nicht zwischen dem Glas und ihrer Umgebung unterscheiden können. Einschläge können daher zu Verletzungen oder dem Tod führen. Betäubte Vögel sind außerdem anfälliger für Raubtiere.

Vogelfreunde können das Risiko verringern, indem sie die Scheiben mit dekorativen Aufklebern versehen. Zudem sind Gardinen, Hängepflanzen oder Mobiles am Fenster sinnvoll, da diese für die Vögel ein sichtbares Hindernis darstellen.

Hängepflanzen im Fenster können verhindern, dass Vögel gegen die Scheibe fliegen. Foto: indigo making studio/iStock

4. Mehr Blumen und Insekten

Ein weiterer Punkt ist das Futter. Wer Futterhäuschen aufstellt und diese mit Körnern füllt, wird lediglich Körnerfresser zu Besuch haben. Doch auch an die Samen- und Insektenfresser sollte gedacht werden.

Um Letzteren ein schmackhaftes Buffet zu bieten, sollten Gartenbesitzer dichte Sträucher mit kleinen weißen, gelben oder blauen Blüten anpflanzen, um Insekten anzulocken. Diese buschigen Pflanzen eignen sich gleichzeitig hervorragend als Lebensraum für kleine Vögel. Für einen ausgewogenen Lebensraum dürfen aber auch Bäume nicht fehlen, die größeren Vögeln Nistplätze bieten.

5. Hotels für kleine Gäste

Um die einheimischen Insekten zu fördern, können Gartenbesitzer zusätzlich Insektenhotels aufstellen. Diese wirken auf Bienen und Fliegen anziehend, die eine wichtige Rolle im Ökosystem spielen – sowohl als Bestäuber als auch als Nahrung für Vögel.

Ein Insektenhotel macht den heimischen Garten attraktiver

Insektenhotels können einfach selbst gebaut oder ab 15 Euro gekauft werden. Foto: dies-irae/iStock

6. Wasser nicht vergessen

Angesichts des städtischen Wärmeinseleffekts und hohen Temperaturen im Sommer benötigen Vögel zudem zuverlässige Quellen für frisches Wasser. Diese können in Form von Wasserspielen, einem Vogelbad oder einem Teich dargeboten werden, wobei letzterer auch anderen Arten zugutekommt. Flache Ufer helfen zudem dem Igel, der Ihnen zugleich die Schnecken vom Beet fernhält.



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