Border Collie große T. rex-Babys, 15 Meter lange Reiher und über den Kopf wachsende Super-Nasen
T. rex ist der wohl bekannteste Dino der Welt. Doch während insbesondere erwachsene Haus-hohe Fleischfresser Schrecken verbreiteten, sind die jüngsten ihrer Art – vom Ei bis zu Kindheit – kaum untersucht. Studien legen nahe, dass kleine Tyrannosaurier optisch nicht wie angsteinflößende Monster aussahen. Die Rede ist von etwa Border Collie großen, mitunter flauschigen Jungtieren.
Ebenso unerforscht und „selbst nach Dino-Standards“ als bizarr geltend zeigen sich auch Spinosaurier. Mit 15 Meter Länge und acht Tonnen Eigengewicht sind sie die vermutlich schwersten Reiher, die jemals gelebt haben – zumindest, wenn man nach dem Jagdverhalten geht. Um sich wie ein Raubfisch zu ernähren, wie Forscher bislang glaubten, sei „Spino“ jedoch einfach zu schlecht gebaut.
Doch es geht noch verrückter und noch seltener. Anhand des weltweit zweiten Parasaurolophus-Schädel – der erste wurde vor 97 Jahren gefunden – konnten Paläontologen die Funktion seiner „Supernase“ rekonstruieren. Der charakteristische, rund einen Meter lange Knochenkamm diente nicht nur zum Riechen.
„Jeder (Dino) hat einmal klein angefangen“
Dieses Sprichwort gilt auch für Tyrannosaurier, einem der größten und gefährlichsten Raubtiere, das jemals auf der Erde wandelte. Lange Zeit war ungeklärt, wie groß ihre Eier oder die frisch geschlüpften Jungtiere waren. Mit der Entdeckung und Untersuchung der ersten fossilen Tyrannosaurier-Embryos entdeckten Paläontologen nun, dass sie lediglich so groß wie ein Border Collie waren.
Ein Team von Paläontologen machte diese Entdeckung während der Untersuchung winziger versteinerter Kieferknochen und einer Klaue. Mit Hilfe von 3D-Scans erkannten die Forscher, dass es sich bei den Überresten um kleine Tyrannosaurier handelt. Demnach waren sie kurz nach dem Schlüpfen nur etwa einen Meter lang. Ausgewachsene Tiere erreichten dagegen eine Länge von bis zu zwölf Metern und wogen bis zu acht Tonnen.
Die Ergebnisse der Studie deuten zudem darauf hin, dass Tyrannosaurier-Eier etwa einen halben Meter lang waren. Dieses Wissen, so die Forscher weiter, werde helfen, künftig mehr Dino-Eier bei Ausgrabungen zu erkennen. Derartige Funde können anschließend zu einmaligen Einblicken in die Nistgewohnheiten der Tiere führen.
Weiterhin ergab die Analyse, dass der drei Zentimeter lange Kieferknochen bereits charakteristische Tyrannosaurier-Merkmale besaß, einschließlich des ausgeprägten Kinns. Dies zeigt, dass sich körperliche Merkmale bereits vor und nicht erst nach dem Schlüpfen der Jungtiere bildeten.
Obwohl die Tyrannosaurier die am besten untersuchte Dinosaurierfamilie ist, ist nur wenig über deren früheste Entwicklungsstadien bekannt. Die meisten bislang untersuchten Tyrannosaurier-Fossilien stammen von erwachsenen oder älteren jugendlichen Tieren, welche während der Kreidezeit vor etwa 70 Millionen Jahren lebten.
15 Meter langer und 8 Tonnen schwerer flugunfähiger Dino-Reiher
Die Debatte über Lebensweise und Jagdverhalten des Spinosaurus, dem Erzrivalen von T. rex in Jurassic Park III, ist erneut entfacht. Paläontologen der Queen Mary University of London und der University of Maryland vertreten in ihrer neuen Studie die These, dass Spinosaurus nicht, wie kürzlich vorgeschlagen, an ein Leben im Wasser angepasst gewesen sei. Stattdessen könne er „wie ein riesiger flugunfähiger Reiher“ gelegentlich im Wasser gejagt haben.
Seit der Entdeckung seiner Fossilien in Ägypten im Jahr 1915 hat Spinosaurus Paläontologen weltweit vor ein Rätsel gestellt. Besonders markant ist das riesige Hautsegel auf dem Rücken des kreidezeitlichen Fleischfressers, der vor etwa 90 Millionen Jahren lebte. Versuche, die Biologie und das Verhalten der 15 Meter langen Kreatur zu verstehen, wurden zusätzlich erschwert, als viele dieser Funde während des Zweiten Weltkriegs zerstört wurden.
Eine 2020 veröffentlichte Studie beschrieb den Dinosaurier aufgrund neuer Funde aus Marokko als ein überwiegend aquatisches Raubtier. So habe er ähnlich wie ein Krokodil gejagt, seinen großen Schwanz zum Schwimmen benutzt und seine Beute aktiv im Wasser verfolgt. Die beiden Hauptautoren der aktuellen Studie, Dr. David Hone und Tom Holtz, stellen diese Sichtweise in Frage.
Ein bizarres Tier, „selbst nach Dino-Standards“
Sie vertreten stattdessen die These, dass sich Spinosaurus zwar von aquatischer Beute ernährte und möglicherweise schwimmen konnte, jedoch habe er sich eher wie ein Reiher oder Storch verhalten. Seine Beute jagte er sowohl an Land als auch vom Ufer aus im Wasser. „Obwohl er schwimmen konnte, wäre er nicht schnell oder effizient genug gewesen“, erklärte Dr. David Hone von der Queen Mary University of London in einer Pressemitteilung.
Für ihre Studie verglichen die Forscher die Knochen von Spinosaurus mit denen anderer lebender und ausgestorbener Reptilien, die an Land und/oder im Wasser lebten. Schließlich kamen sie zu dem Ergebnis, dass mehrere Beweise gegen die Theorie des aquatischen Verfolgungsräubers sprachen. So besaß Spinosaurus beispielsweise bei einem deutlich höheren Gewicht viel weniger Schwanzmuskeln als ein Krokodil und hätte so aufgrund seines Körperbaus wesentlich mehr Widerstand gehabt.
„Krokodile sind nicht so gut auf eine aktive Jagd nach Fischen spezialisiert. Wenn Spinosaurus noch weniger Muskeln am Schwanz, weniger Effizienz und mehr Widerstand hatte, dann fällt es schwer zu glauben, dass er etwas konnte, was selbst Krokodile kaum können“, erklärte Dr. Hone.
Die Paläontologen untermauerten, dass sie mit ihrer Studie nicht die Art der Nahrung des Dinosauriers infrage stellten, sondern lediglich die Art und Weise, wie er lebte und jagte. „Spinosaurus war ein bizarres Tier, selbst nach Dino-Standards und anders als alles, was heute lebt. Der Versuch, seine Ökologie zu verstehen, wird deshalb immer schwierig sein“, sagte Tom Holtz von der University of Maryland.
Eine Nase, die ihm über den Kopf wuchs
Ein ebenso außergewöhnlicher Dinosaurier ist der Pflanzenfresser Parasaurolophus mit seinem charakteristischen röhrenförmigen Kamm am Kopf. Nun haben Paläontologen nach 97 Jahren den zweiten versteinerten Schädel dieser Art in den Badlands New Mexikos entdeckt. Seine exzellente Erhaltung ermöglichte den Wissenschaftlern, die Struktur und das Wachstum des „Kopfschmucks“ genauer zu untersuchen.
Der knöcherne röhrenförmige Kamm des Parasaurolophus setzte an seiner Nase an, verlief über deren Rücken und die Stirn entlang und ragte fast einen Meter über seinen Kopf hinaus. „In den letzten 100 Jahren reichten die Ideen für den Zweck dieses Röhrenkamms vom Schnorchel bis hin zur Superspürnase“, sagte David Evans vom Royal Ontario Museum in einer Pressemitteilung.
In einer kürzlich veröffentlichten Studie schlagen Paläontologen nun vor, dass der Kamm in erster Linie „als Klangkörper und Erkennungszeichen diente und so zur Kommunikation innerhalb der eigenen Art verwendet wurde.“
Bislang wurden weltweit drei Arten von Parasaurolophus entdeckt – alle in etwa 75 Millionen Jahre alten Gesteinen im Westen Nordamerikas. Zu dieser Zeit war das heutige Nordamerika durch ein flaches Meer in eine westliche Landmasse (Laramidia) und eine Östliche geteilt (Appalachia).
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