Empirische Beobachtungen zeigen keine Anzeichen einer „Klimakrise“
In ihrem jährlichen Bericht über den Zustand des Klimas untersuchte Professor Ole Humlum von der Universität Oslo und Kollegen detaillierte Muster der Temperaturveränderungen in der Atmosphäre und den Ozeanen sowie Trends bei den Klimaauswirkungen. Viele dieser Muster zeigen keine signifikanten Trends und legen nahe, dass statt einer Klimakrise eher schlecht verstandene natürliche Zyklen im Spiel sind.
Und obwohl der Bericht eine leichte Erwärmung feststellt, gibt es keine Anzeichen für dramatische Veränderungen. Demnach sei die Schneedecke stabil, die Meereisdecke erhole sich und die Sturmaktivität habe sich nicht verändert.
„Vor einem Jahr habe ich davor gewarnt, dass es sehr riskant ist, mithilfe von Computermodellen und unausgereifter Wissenschaft außergewöhnliche Behauptungen aufzustellen. Die empirischen Beobachtungen, die ich überprüft habe, zeigen eine sehr sanfte Erwärmung, [aber] keinen Hinweis auf eine Klimakrise“, so Prof. Humlum.
Auch Dr. Benny Peiser, Direktor der „Global Warming Policy Foundation“ (kurz GWPF), äußert die Kritik, dass Computermodelle den Beobachtungsdaten vorgezogen werden. „Es ist außergewöhnlich, dass irgendjemand glaubt, es gäbe eine Klimakrise. Unsere jährliche Bewertung der Klimatrends dokumentiert Jahr für Jahr, wie wenig sich in den letzten 30 Jahren verändert hat. Der übliche Klima-Alarmismus wird hauptsächlich von den Computermodellen der Wissenschaftler angetrieben und nicht von Beobachtungsdaten.“
Den vollständigen Bericht finden Sie auf der Website der GWPF. (pdf, 54 Seiten) Im Folgenden einige Ausschnitte der einzelnen Kapitel:
Lufttemperaturen
Die in der Nähe der Erdoberfläche gemessenen Lufttemperaturen (Oberflächenlufttemperaturen) stehen im Mittelpunkt vieler Klimadiskussionen. Kurzfristige Erwärmungen oder Abkühlungen sollten jedoch nicht überbewertet werden und als Klimakrise gedeutet werden. Wann immer die Erde warme El-Niño– oder kalte La-Niña-Ereignisse erlebt, findet ein großer Wärmeaustausch zwischen dem Pazifischen Ozean und der darüber liegenden Atmosphäre statt. Dieser schlage sich schließlich als Signal in der globalen Lufttemperatur nieder. Dabei sei nicht auszuschließen, dass dieser Wärmeaustausch hauptsächlich die Umverteilung von Energie zwischen Ozean und Atmosphäre widerspiegelt statt einer Veränderung des Wärmeinhalts des Systems Atmosphäre-Ozean.
Die Bewertung der Dynamik der Ozeantemperaturen ist daher ebenso wichtig wie die Bewertung der Veränderungen der Oberflächenlufttemperaturen, heißt es im Bericht. Betrachtet man die Aufzeichnungen der Oberflächenlufttemperatur seit dem 19. Jahrhundert, so war 2021 ein warmes Jahr, aber kälter als 2016. Wurden vor sechs Jahren in arktischen Regionen rekordverdächtige Lufttemperaturen gemessen, haben sich die Bedingungen seitdem im Allgemeinen auf etwas kühlere Bedingungen zubewegt.
Nach Einschätzung von Prof. Humlum wurden die Temperaturspitzenwerte in hohen nördlichen Breiten im Jahr 2016 möglicherweise durch die Ozeanwärme des starken El Niño 2015-16 beeinflusst. Das Jahr 2021 war hingegen von einem moderaten La-Niña-Ereignis geprägt. Dies unterstreiche, wie die Lufttemperaturen nicht nur durch Schwankungen der lokalen Bedingungen beeinflusst werden können, sondern auch durch Schwankungen, die sich in geografisch weit entfernten Regionen abspielen.
Satellitendaten, auf die sich ein Großteil der Auswertungen beziehen, zeigen zudem, dass seit 1995 ein Temperaturplateau in der Stratosphäre (etwa 10 bis 50 km über Grund) vorherrscht. In der unteren Troposphäre, der untersten Schicht der Atmosphäre, sind die Temperaturen seit 1979 gestiegen – über dem Land stärker als über den Ozeanen. Die einfachste Erklärung dafür ist, dass ein Großteil der Erwärmung durch die Sonneneinstrahlung verursacht wird. Es könne aber auch mehrere sekundäre Gründe geben. Beispiele hierfür seien Veränderungen der Wolkenbedeckung und der Landnutzung.
Ozeane
Im Rahmen des „Argo“-Programms überwachen Forscher die globalen Meerestemperaturen in bis zu 1.900 Meter Tiefe. Im Dezember 2021 trieben dazu knapp 4.000 schwimmende Messstationen über die Meere. Seit 2004 betrug die Nettoerwärmung im globalen Durchschnitt etwa 0,07 °C. Die maximale Nettoerwärmung (etwa 0,2 °C) betrifft die obersten 100 Meter, vor allem in Äquatornähe, was wiederum auf den starken Einfluss der Sonneneinstrahlung deutet.
In größeren Tiefen ist den Argo-Schwimmern zufolge zwischen 2004 und 2020 eine Nettoerwärmung von etwa 0,025 °C zu verzeichnen. Die Erwärmung ist jedoch ebenfalls eher in den äquatorialen Ozeanen zu beobachten. Im gleichen Zeitraum ist in den nördlichen Ozeanen (55-65°N) eine deutliche Abkühlung in Tiefen bis zu 1.400 Meter festzustellen. Darunter zeichnete sich eine leichte Erwärmung ab. Die südlichen Ozeane (55-65°S) haben sich seit 2004 in den meisten Tiefen leicht erwärmt. Auch hier findet sich die stärkste Temperaturänderung nahe der Oberfläche.
Die Durchschnittswerte könnten jedoch irreführend sein, so Prof. Humlum. Die Aussagen des Berichts stützen sich daher, insbesondere auf Detailbetrachtungen.
Meeresspiegel
Der globale Meeresspiegel wird ebenfalls mithilfe von Satelliten überwacht. Parallel dazu erfolgen direkte Messungen mithilfe von Gezeitenmessern. Während die Satellitenaufzeichnungen auf einen weltweiten Anstieg des Meeresspiegels von etwa 3,3 Millimetern pro Jahr oder mehr hindeuten, deuten die Daten von Gezeitenmessern in der ganzen Welt auf einen stabilen Anstieg von ein bis zwei Millimetern pro Jahr hin.
Die Gezeitenpegel zeigen weder Beschleunigung noch Verlangsamung des Meeresspiegelanstiegs in jüngster Zeit. Für den deutlichen Unterschied zwischen den beiden Datensätzen gibt es keine allgemein akzeptierte Erklärung. Was auch immer die Ursache ist, die Gezeitendaten sind für die lokale Küstenplanung relevanter, egal ob Klimakrise oder nicht.
Insgesamt müssen zudem drei Faktoren berücksichtigt werden: Gletscherschmelze, Volumenausdehnung und Landsenkung. Lediglich Ersteres trägt tatsächlich zu einer Steigerung der Wassermenge bei. Sowohl Volumenausdehnung durch steigende Temperaturen (warmes Wasser ist „größer“ als kaltes) als auch Landsenkungen, beispielsweise durch Küstenbebauung oder Sandabbau, tragen indirekt zum Meeresspiegelanstieg bei. Um ein Vielfaches stärker als die natürlichen Veränderungen lassen dabei (menschengemachte) Landsenkungen die Pegel steigen.
Meereis
Im Jahr 2021 blieb die globale Meereisbedeckung deutlich unter dem Durchschnitt seit Beginn der Satellitenmessungen, nimmt aber wieder zu. Ende 2016 erreichte sie ein deutliches Minimum, was zumindest teilweise auf das Wirken zweier unterschiedlicher natürlicher Variationsmuster zurückzuführen ist, die das Meereis auf der Nord- beziehungsweise der Südhalbkugel betreffen. Diese Schwankungen hatten im Jahr 2016 gleichzeitig ein Minimum.
Der Trend zu einer stabilen oder höheren Eisausdehnung an beiden Polen begann wahrscheinlich im Jahr 2018 und hat sich seitdem verstärkt. Der deutliche Rückgang des Meereises in der Antarktis 2016 war zudem von ungewöhnlichen Windbedingungen geprägt.
Schneedecke
Die Schwankungen der globalen Schneedecke sind hauptsächlich auf Veränderungen in der nördlichen Hemisphäre zurückzuführen, wo sich alle größeren Landgebiete befinden. Auf der südlichen Hemisphäre liegt der meiste Schnee in der Antarktis und ist relativ stabil. Die durchschnittliche Schneedecke der nördlichen Hemisphäre ist seit Beginn der Satellitenbeobachtungen ebenfalls stabil, auch wenn es lokal und regional zwischen den Jahren große Schwankungen geben kann.
Seit 1979 hat die Schneedecke der nördlichen Hemisphäre im Herbst leicht zugenommen, die Schneedecke im mittleren Winter ist im Wesentlichen stabil, und die Schneedecke im Frühjahr ist leicht rückläufig. Im Jahr 2021 lag die saisonale Schneedecke der nördlichen Hemisphäre nahe dem Durchschnitt von 1972 bis 2020.
Stürme und Hurrikans
Auch die jüngsten Daten über die akkumulierte Wirbelsturmenergie (ACE) von Tropenstürmen und Hurrikans lassen nicht auf eine Klimakrise schließen. Sie liegen deutlich innerhalb der seit 1970 beobachteten Spanne.
Tatsächlich sind die ACE-Daten im Laufe der Zeit sehr variabel. Einen klaren Trend zu höheren oder niedrigeren Werten zeigen sie nicht. Sie unterliegen jedoch einer signifikanten 3,6-Jahres-Schwankung. Eine längere Zeitreihe für das Atlantikbecken deutet außerdem auf eine Oszillation von etwa 60 Jahren Dauer hin.
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