„Bloop“ entschlüsselt, „Pfeifen“ auch nach über 30 Jahren weiter rätselhaft
Es war der lauteste Rülpser, der je auf der Erde zu hören war – zumindest hörte es sich für manche Beobachter so an. Die Originalaufnahme ist 16-mal langsamer, was bedeutet, dass es eher wie ein Donnergrollen klingt als das Aufstoßen eines großen Tieres. Die NASA schrieb dazu:
„Das Bloop-Geräusch wurde mehrmals vor der Südküste Südamerikas aufgezeichnet und war in 5.000 Kilometern Entfernung zu hören. Obwohl das Geräusch Ähnlichkeiten mit den Vokallauten von Lebewesen aufweist, ist nicht einmal ein Blauwal groß genug, um so laut zu trällern. Die Geräusche deuten auf die faszinierende Hypothese hin, dass noch größere Lebensformen in der unerforschten Dunkelheit der tiefen Ozeane der Erde lauern.“
Militärübung, Schiffsmotoren, Tiefseekreaturen?
Tatsächlich ändert sich die Frequenz, sprich Tonhöhe des mysteriösen Geräusches in einer Art, die Walgesängen ähnelt. Der Umstand, dass das Geräusch gleichzeitig von zwei Unterwassermikrofonen im Pazifik im Abstand von 3.219 Kilometern aufgezeichnet wurde, macht eine tierische Herkunft jedoch nahezu unmöglich.
Wie die amerikanische Ozean- und Atmosphärenbehörde (NOAA) mitteilte, gab es zahlreiche Spekulationen über die Herkunft des Bloops: Dazu gehören unter anderem geheime Unterwasser-Militärübungen, Schiffsmotoren, die Winden von Fischerbooten, Riesenkalmare, Wale und ein der Wissenschaft unbekanntes Meereslebewesen.
Unmöglich ist letzteres nicht, da bis einschließlich 2023 lediglich knapp ein Viertel (24,9 Prozent) des Meeresbodens vermessen war, geschweige denn die durchschnittlich über dreieinhalb Kilometer Wasser darüber erforscht waren.
Zufällige Annäherung im Südpazifik
So blieben auch vor 25 Jahren fast alle Versuche der Wissenschaftler des „Pacific Marine Environmental Laboratory“ der NOAA, mehr über das Geräusch zu erfahren, erfolglos. Zwei Ursachen konnten die Forscher jedoch recht zügig ausschließen: Das, wofür sie eigentlich in die Tiefen der Ozeane lauschten, nämlich Vulkanismus und Erdbeben. In diesem Fall hätten auch andere Instrumente wie Seismometer anschlagen müssen.
Aufgrund der Standorte der Unterwassermikrofone konnten sie die Herkunft des Bloop zudem eingrenzen: Es kam von irgendwo vor der südlichen Küste Chiles im Pazifik.
Bis heute ist das Geräusch eines der lautesten, die jemals unter Wasser aufgezeichnet wurden. Der Herkunft des super-tieffrequenten Tons kamen Forscher erst mehr als zehn Jahre später und eher durch Zufall auf die Schliche.
Im Laufe der Jahre nahmen Wissenschaftler weitere sogenannte Hydrophone in Betrieb, um die Geräusche von Vulkanen und Erdbeben auf dem Meeresboden zu untersuchen. Je weiter südlich sie forschten, umso näher kamen sie – unwissend – dem Bloop.
„Dort, auf der einsamen südlichsten Landmasse der Erde, entdeckte man 2005 endlich die Quelle des donnernden Grolls aus der Tiefe“, heißt es auf der NOAA-Website.
Ein „Bloop“ kommt selten allein
Zwischen 2005 und 2010 bestätigten mehrere Unterwasseraufnahmen, was Forscher bis dato vermuteten. Der Bloop war höchstwahrscheinlich das Geräusch eines Eisbebens beziehungsweise das Geräusch eines Eisberges, der sich von der Antarktis löste und zerbrach.
Im Jahr 2012 erklärte der Seismologe Robert Dziak, dass die Hydrophone der NOAA jedes Jahr Zehntausende von „Bloop“-ähnlichen Geräuschen im Meer aufzeichnen.
Obwohl die Herkunft einiger Unterwassergeräusche – wie „Julia“, „Verlangsamung“ und „Zug“ – ebenfalls Eisbeben zugeordnet werden konnte, bleiben andere Aufnahmen nach wie vor ein Rätsel. Darunter fallen unter anderem ein seit 1991 saisonal wiederkehrender akustischer „Aufschwung“ und das ebenfalls 1997 entdeckte „Pfeifen“. Letzteres ähnelt zwar dem Geräusch eines untermeerischen Vulkanausbruchs, kann aber nicht eindeutig zugeordnet werden.
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