VW in der Krise: Produktionsstopp in Gläserner Manufaktur in Dresden
Volkswagen (VW) plant laut einem Medienbericht die Einstellung der Fahrzeugproduktion in der Gläsernen Manufaktur in Dresden. Der Standort solle aber erhalten bleiben, wie die „Freie Presse“ berichtet. Die rund 300 Mitarbeiter bekämen andere Aufgaben, berichtete die Wirtschaftszeitung unter Berufung auf Unternehmensquellen.
Seit Anfang 2021 produziert der Autobauer in Dresden das E-Auto ID.3. Die Gläserne Manufaktur hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen Elektromobilität im Rahmen der Mobilitätswende transparenter und greifbarer zu machen.
Jobsicherung bis 2029
Ein VW-Sprecher teilte laut „Elektroauto News“ am Sonntag mit, dass sich das Unternehmen nicht an Spekulationen beteilige. „Die Marke Volkswagen Pkw erarbeitet derzeit ergebnisoffen ein detailliertes Maßnahmenpaket zur Umsetzung eines Performance-Programms. Ziel ist es, die globale Wettbewerbsfähigkeit weiter zu erhöhen und der volatilen Marktsituation zu begegnen.“ Die standortunabhängige Vereinbarung zur Beschäftigungssicherung bis 2029 habe unverändert Bestand.
Im Jahr 2002 nahm die Gläserne Manufaktur ihren Betrieb auf, berichtete „Stern“. Anfangs bauten die Mitarbeiter dort Phaetons zusammen, später folgen Bentleys, der Elektro-Golf und schließlich der ID.3. Im Frühjahr dieses Jahres rollte das 150.000. Fahrzeug in Dresden vom Band. Laut dem Medienbericht sind in den nächsten drei Jahren weitere befristete Stellen ungewiss.
Im August verzeichnete das Kraftfahrt-Bundesamt laut ADAC 86.649 Neuzulassungen von E-Autos. Das ist ein gewaltiger Sprung im Vergleich zum Juli (48.682 Neuzulassungen). Dennoch verzeichnet gerade VW aufgrund mangelnder Nachfrage nach E-Autos Schwierigkeiten. Das wirkt sich auf einige Standorte aus.
Stellenstreichung in Zwickau
Volkswagen reduzierte erst vorige Woche seine Belegschaft am auf die Fertigung von E-Autos spezialisierten Standort im sächsischen Zwickau. „Angesichts der aktuellen Marktsituation“ könnte das Management 269 befristete Verträge nicht verlängern, erklärte ein Konzernsprecher am Donnerstag, 14. September. „Auch den Schichtbetrieb müssen wir voraussichtlich anpassen.“
Die Gewerkschaft IG Metall kritisierte die Entscheidung scharf. „Ich bin verärgert“, erklärte Gewerkschaftssprecher Thomas Knabel. „Das ist für diese 269 betroffenen Menschen und ihre Familien eine persönliche Katastrophe.“ Die Mitarbeiter hätten „entscheidend dazu beigetragen, dass Zwickau so reibungslos zum größten E-Auto-Werk des Konzerns umgebaut wurde“.
Volkswagen betonte die Bedeutung des Werks in Südwestsachsen für den „Weg in die Elektromobilität“, an dem der Konzern festhalte. „In den vergangenen Jahren haben wir 1,2 Milliarden Euro in den Standort Zwickau investiert und sind personell stark gewachsen.“ Es seien 3.000 Mitarbeiter neu eingestellt worden.
(Mit Material von AFP)
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