Totgesagte leben länger: Tesla legt Rekordgewinnzahlen vor
Zahlreiche Leitmedien in den USA und in Europa hatten Elon Musk und seinem E-Auto-Konzern Tesla zuletzt einen dauerhaften Absturz vorhergesagt. Nun meldet sich der US-Milliardär machtvoll zurück: mit der Verkündung eines Rekordgewinns für das Jahr 2022.
Von einem „fantastischen Jahr“ und dem bislang besten für den Konzern sprach Musk, als er am Donnerstag, 26. Januar, die Zahlen verkündete. Tesla konnte seinen Gewinn gegenüber dem Vorjahr um 128 Prozent auf 12,6 Milliarden US-Dollar steigern. Die Erlöse seien um 51 Prozent auf 81,5 Milliarden US-Dollar gestiegen.
UBS sieht bei Aktie von Tesla günstigen Einstiegszeitpunkt
Unmittelbar nach Bekanntgabe des operativen Ergebnisses (Ebit) für das Vorjahr haben sowohl die Tesla-Aktie als auch der Nasdaq-Index einen deutlichen Sprung nach oben gemacht. Wie „boerse.de“ mitteilt, hat auch die Schweizer Großbank UBS ihre „Buy“-Kaufempfehlung aufrechterhalten. Das Kursziel liegt bei 220 US-Dollar. Im Moment notiert die Aktie bei 145,56.
Analyst Patrick Hummel geht allerdings davon aus, dass die Markterwartungen im laufenden Jahr etwas niedriger sein dürften. Immerhin sei, so heißt es in der Ersteinschätzung, die bereinigte Bruttomarge geringer gewesen als Experten erwartet hätten. Tesla habe den Wachstumsausblick bestätigt.
Das herausragende Ebit-Ergebnis wiegt umso mehr, als Tesla mit einem widrigen Marktumfeld zu kämpfen hatte. Die Inflation war hoch und die Sorgen um die Konjunkturentwicklung veranlassten viele potenzielle Kaufinteressenten dazu, Ausgaben zu verschieben. Dazu kamen der Lockdown in China und andere Faktoren, die sich sowohl auf Tesla-Fertigungsstätten als auch auf die Lieferkette ausgewirkt hatten. Der Konzern unterhält in Shanghai ein größeres Fertigungszentrum.
Kurseinbruch: Medien fehlte der Blick auf die Relationen
Insgesamt hatte die Tesla-Aktie 2022 ein schwieriges Jahr hinter sich. Vom bisherigen Höchstkurs von 356,47 Euro am 5. November 2021 stürzte sie auf 103,68 Euro am 6. Januar 2023 ab. Vor allem linksliberale Medien, die Musk den Erwerb des Kurznachrichtendienstes Twitter übelgenommen hatten, sahen sich bestätigt.
Mittlerweile hat sich der Kurs jedoch wieder erholt und bewegt sich in etwa auf einem Level wie schon im November 2020. Vor Beginn der Corona-Krise hatte sich die Tesla-Aktie allerdings zehn Jahre lang in einem Kurskorridor zwischen 0 und 25 Euro bewegt. Der E-Auto-Konzern profitierte während der Pandemie von einem generellen Boom von Techaktien.
Musk selbst äußerte in der Phase der Höchstkurse, er halte die Aktie für überbewertet und begann selbst damit, eigene Bestände abzustoßen. Dass er dies auch im vergangenen Jahr so handhabte, löste eine Korrekturbewegung aus. Allerdings erwies sich der Titel nicht als das fallende Messer, zu dem der eine oder andere Marktbeobachter ihn erklärt hatte.
Allein im vierten Quartal erhöhte Tesla das Nettoergebnis im Jahresvergleich um 59 Prozent auf 3,7 Milliarden Dollar. Der Umsatz legte um 37 Prozent auf 24,3 Milliarden Dollar zu.
Tesla soll auch für breite Masse erschwinglich werden
Für das laufende Jahr rät Musk selbst von übertriebenem Optimismus ab. Er prognostiziert weiterhin schwierige Zeiten:
Wir werden wahrscheinlich eine sehr schwierige Rezession haben.“
Zwar könne Tesla mit sinkenden Materialkosten rechnen, allerdings könnte die anhaltende Zinswende die Finanzierung von Autokäufen erschweren. Für 2023 peilt Elon Musk eine Ausweitung der Produktion auf 1,8 Millionen Fahrzeuge an – im Idealfall zwei Millionen. Längerfristig solle das Jahreswachstum bei 50 Prozent liegen. Die Produktionskapazitäten hat der Konzern verdoppelt.
Perspektivisch will Musk auch weg vom Tesla als hauptsächliches Luxusprodukt. In einer Web-Konferenz mit Analysten und Investoren erklärte er, es sei immer schon Teslas Ziel gewesen, Elektroautos für die breite Masse erschwinglich zu machen. Deshalb seien die zuletzt verkündeten Preissenkungen auch kein Bruch mit der Geschäftsphilosophie des Unternehmens.
(Mit Material der dpa)
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