„Personaloptimierung“: Xiaomi reduziert zehn Prozent seiner Belegschaft
Bis 2024 wollte der chinesische Techkonzern Xiaomi der weltweit führende Hersteller für Smartphones sein. Angesichts der sinkenden Verkaufszahlen wird daraus wohl nichts mehr. Stattdessen gibt es nun eine Massenentlassung. Das Unternehmen hat bereits begonnen, die ersten der weltweit rund 35.300 Mitarbeiter zu entlassen.
Ein Xiaomi-Vertreter sagte in einer Erklärung am Dienstag, dass das Unternehmen „routinemäßige Personaloptimierungen und organisatorische Rationalisierungen“ durchgeführt habe, von denen „weniger als zehn Prozent der Gesamtbelegschaft“ betroffen seien.
In China bezeichnen Unternehmen größere Entlassungswellen oft als „Geschäftsoptimierung“, um so eine Überprüfung durch die Arbeitsbehörden zu vermeiden. Denn Entlassungen, die mehr als 20 Arbeitsplätze betreffen, müssen die Unternehmen nach chinesischem Arbeitsrecht an die Regierung weiterleiten.
Tausende Mitarbeiter betroffen
Xiaomi hat seinen Stellenabbau für mehrere Einheiten seines Smartphone- und Internetdienstleistungsgeschäfts vorgesehen, berichtete die „South China Morning Post“. Davon könnten Tausende Mitarbeiter betroffen sein, wovon viele gerade erst mit der ab Dezember 2021 begonnenen Einstiegswelle in das Unternehmen eingetreten sind. Die Betroffenen erhalten demnach Abfindungszahlungen.
Die Entlassungsmaßnahme sei demnach auf Chinas strikte COVID-19-Lockdowns zurückzuführen. Diese führten zu einem Umsatzrückgang des Unternehmens mit Sitz in Peking.
Laut dem Marktforschungsunternehmen Canalys gingen die weltweiten Xiaomi-Smartphone-Lieferungen im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahr um neun Prozent auf 297,8 Millionen Einheiten zurück. Die Lieferungen innerhalb Chinas gingen im gleichen Zeitraum um elf Prozent auf 70 Millionen Einheiten zurück.
Wirtschaft im Abschwung
Auch andere Wirtschaftsbereiche Chinas leiden derzeit unter den Auswirkungen der Pandemie und den Maßnahmen der Regierung, die diese kürzlich nach landesweiten Protesten beendete. So gingen die kontrollierten Einzelhandelsumsätze laut offizieller Angaben im November im Jahresvergleich um 5,9 Prozent zurück, ebenso Konsumgüter ohne Autos um 6,1 Prozent.
Das ist ein Indikator für die weit verbreitete Konsumschwäche in der zweitgrößten Wirtschaftskraft der Welt.
Xiaomi ist mit einem Marktanteil von 13 Prozent im dritten Quartal dieses Jahres der fünftgrößte Smartphone-Anbieter auf dem chinesischen Markt. Im selben Quartal sank der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 9,7 Prozent auf 70,47 Milliarden Yuan (10,1 Milliarden US-Dollar), während der Nettogewinn um 59,1 Prozent auf 2,21 Milliarden Yuan fiel.
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