Das Weltwirtschaftsforum will die vierte Industrielle Revolution diktieren
Die Industrielle Revolution, die im 18. Jahrhundert begann, hat die Struktur der Gesellschaft grundlegend verändert. Mit der Verlagerung der Produktion von den Häusern in die Fabriken wurde die Gesellschaft zunehmend urbanisiert und industrialisiert.
Die zweite Industrielle Revolution, die in den 1850er-Jahren begann, brachte der Menschheit fortschrittliche Technologien wie Flugzeuge und Automobile. Es war das Zeitalter des Unternehmertums, in dem Henry Ford, der Gründer der Ford Motor Company, das Fließbandverfahren für die Massenproduktion entwickelte.
Weniger als ein Jahrhundert später fand die dritte Industrielle Revolution statt, als die Menschen Mobiltelefone in der Größe von Computern und Computer in der Größe von Kühlschränken erhielten. Der Weltraum, den man bis dahin nur durch ein Fernrohr betrachten konnte, wurde den Menschen nun zugänglich. John Glenn war der erste Amerikaner, der die Erde umkreiste, und Neil Armstrong war der erste Mensch, der den Mond betrat, auch wenn Skeptiker das Gegenteil behaupten.
Vorbild: Das WEF preist China
In der ersten und zweiten Industriellen Revolution waren die Briten führend, in der dritten die Vereinigten Staaten. Die vierte Industrielle Revolution (4IR) wird jedoch etwas anders verlaufen. Das liegt daran, dass das Weltwirtschaftsforum (WEF) mit einem anerkennenden Blick auf das kommunistische China den Weg verweisen wird.
Der Gründer des WEF, Klaus Schwab, hat wiederholt über die Umstrukturierung der Weltwirtschaft gesprochen und darüber, dass dieser Prozess unweigerlich zu verschiedenen sozialen Spannungen führen wird. Diese Spannungen seien aber notwendig, um als Gesellschaft voranzukommen. Letztes Jahr ermutigte Schwab seine Zuhörer, „die vierte industrielle Revolution zu akzeptieren“, eine neue Ära, in der „unsere physische, unsere digitale und unsere biologische Identitäten“ verschmelzen werden.
Es ist nicht das erste Mal, dass Schwab von der neuen Revolution spricht. Der Deutsche hat den Begriff sogar geprägt. Er ist überzeugt, dass die Verschmelzung verschiedener Welten – der physischen, der digitalen und der biologischen – Auswirkungen auf „alle Disziplinen, alle Volkswirtschaften und alle Branchen“ haben wird und sogar die Vorstellungen davon infrage stellt, „was es bedeutet, ein Mensch zu sein“.
Das WEF-Jahrestreffen findet vom 16. bis 20. Januar statt. Laut WEF-Website wird die vierte Industrielle Revolution im Mittelpunkt vieler Diskussionen stehen. Den Lesern wird gesagt, dass Unternehmen auf der ganzen Welt, um bestimmte „aktuelle Reibungspunkte“ wie „Klimawandel und geopolitische Zersplitterung“ zu überwinden, „aufkommende 4IR-Technologien fördern und ihre Agilität optimieren“ müssen.
Wenn Sie sich eine dystopische Zukunft vorstellen, in der die Menschen noch stärker überwacht werden, dann haben Sie recht. Das bringt uns zu China, einem Land, das von Herrn Schwab sehr gelobt wurde und an der Spitze der neuen Revolution steht.
Hightech-Dominanz und „Quanteninternet“
In China wird der „physische, digitale und biologische Bereich“ von der Kommunistischen Partei Chinas (KPC) streng kontrolliert. Seit Jahren exportiert Peking diesen besonderen Regierungsstil in die ganze Welt.
2019 behauptete jedes fünfte US-Unternehmen, China habe sein geistiges Eigentum gestohlen. Vor dem Hintergrund des Diebstahls geistigen Eigentums und der akademischen Spionage wird diese Revolution von Big Data und verschiedenen Systemen der künstlichen Intelligenz (KI) geprägt sein.
Kombiniert man die Bereitschaft des chinesischen Regimes, geistiges Eigentum zu stehlen, mit der Verbesserung des Bildungsniveaus, erhält man ein Rezept für signifikantes Wachstum. Da sich immer mehr chinesische Studenten für MINT-Fächer interessieren, wenden sich immer mehr Amerikaner von diesen Fächern ab. Mit weniger MINT-Absolventen könnten die Vereinigten Staaten Schwierigkeiten haben, mit einem zunehmend aggressiven, wettbewerbsfähigen und technologisch versierten China zu konkurrieren.
Im Zuge der vierten Industriellen Revolution werden künstliche Intelligenz (KI) und Quantencomputer eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung der Gesellschaft von morgen spielen. Das sind schlechte Nachrichten für die Amerikaner.
Laut Nicolas Chaillan, dem ehemaligen Chef-Softwareingenieur des Pentagon, werden die Vereinigten Staaten „in 15 bis 20 Jahren keine Chance mehr haben, mit China zu konkurrieren“. Im Moment, so argumentiert er, „ist es bereits eine abgeschlossene Angelegenheit, es ist bereits vorbei“.
Obwohl die US-Regierung dreimal so viel für Verteidigung ausgibt wie China, hat sie wenig vorzuweisen. Chaillan zufolge lassen Chinas Fortschritte in den Bereichen künstliche Intelligenz, maschinelles Lernen und Cyberfähigkeiten die Cyberabwehr der USA alt aussehen. Bürokratische Hürden und Überregulierung verhindern, dass die USA mit China mithalten können.
Zudem steht China kurz davor, das „Quanteninternet“ zu schaffen, eine Online-Welt, die praktisch unhackbar sein wird. Sollte dies gelingen, würde es der KPC eine nie dagewesene geopolitische und technologische Macht verleihen.
Da ich lange in China gelebt habe, kenne ich die vollautomatisierten Lagerhäuser, die von Robotern betriebenen Restaurants und die fahrerlosen Taxis. China ist bereits der dominierende Akteur bei 5G und ein technologisches Kraftpaket. In Zukunft wird die Hightech-Dominanz des Landes einen großen Einfluss auf jeden Aspekt des Lebens haben, auch auf die Art der Kriegsführung.
Die Zukunft des Krieges
Schwab ist es wichtig zu betonen: Die gegenwärtige Revolution ist wie keine andere; sie ist nicht einfach eine natürliche Weiterentwicklung der vorangegangenen. Sie ist völlig neu, nicht vergleichbar mit dem, das es zuvor gegeben hat. Das Zusammenspiel von Quantencomputern und künstlicher Intelligenz, von Bio- und Nanotechnologie wird unser Leben in einer Weise verändern, die wir uns kaum vorstellen können.
Wie die Strategieexperten David Barno und Nora Bensahel feststellen, bringt diese Revolution eine Vielzahl neuer, höchst „innovativer Waffensysteme hervor, darunter Railguns, gerichtete Energiewaffen, Hochgeschwindigkeitsprojektile und Hyperschallraketen“. Es überrascht nicht, dass diese Waffen „die Geschwindigkeit, Reichweite und Zerstörungskraft konventioneller Waffen über das bisher Vorstellbare hinaus dramatisch steigern werden“.
Im Gegensatz zu China scheine sich das US-Militär zu sehr auf veraltete Systeme zu verlassen, warnen sie, was der KPC einen klaren Vorteil verschaffe. Im Bereich Forschung und Entwicklung steigert China seine Ausgaben jährlich um 16 Prozent des BIP, während die USA noch weiter zurückfallen.
Allein in Shenzhen, einer Stadt mit 12 Millionen Einwohnern, hat Peking mehr als 100 Milliarden Dollar in technologiebasierte Forschung investiert. Der rasante Fortschritt Chinas ist keine Überraschung. Dort werden Städte schneller gebaut als in den meisten anderen Ländern Häuser.
Die USA und China, die sich bereits in einem neuen Kalten Krieg befinden, könnten in nicht allzu ferner Zukunft in einen echten Krieg verwickelt werden. In diesem Fall könnten nicht die USA, sondern China die Oberhand gewinnen. Dies könnte schwerwiegende Folgen haben.
Laut David P. Goldman, Kolumnist der „Asia Times“, will die KP Chinas „die vierte Industrielle Revolution anführen und die Zukunft gewinnen“. Sollte ihr dies gelingen, „werden die Folgen für die Vereinigten Staaten katastrophal sein“. Die Amerikaner würden „erheblich ärmer“, die amerikanische Politik „weniger stabil“ und die amerikanische Wirtschaft „von einem Feind beherrscht“.
Die vierte Industrielle Revolution ist bereits in vollem Gange. Es ist an der Zeit, dass die USA dafür sorgen, dass das chinesische Regime sie nicht dominiert. Was das WEF betrifft, so ist es leider so, dass die Eliten in Davos, ob es uns gefällt oder nicht, dazu bestimmt sind, eine entscheidende Rolle in dieser technologiegetriebenen Metamorphose zu spielen.
Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: „Opinion: The World Economic Forum Will Dictate the Fourth Industrial Revolution“ (deutsche Bearbeitung jw)
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