Peru zerfällt – China investierte jahrzehntelang in das Land
Auf den ersten Blick scheinen China und Peru nur wenig gemeinsam zu haben. Mehr als 17.000 Kilometer und zwei Ozeane trennen beide Länder. Und doch verbindet sie eine sehr enge Geschichte.
Laut Historikerin Justina Hwang kamen innerhalb von 25 Jahren – in der Zeit zwischen 1849 und 1874 – mehr als 100.000 ungelernte Arbeiter nach Peru. Viele von ihnen waren Chinesen. Der Grund für die Masseneinwanderung war der hohe Bedarf an Arbeitskräften, nachdem die Sklaverei in dem Andenstaat abgeschafft worden war. Dies machte den Weg frei für die Vertragsarbeiter aus China.
Heute, im Jahr 2022, leben in Peru rund 60.000 Chinesen. Eine weit untertriebene Schätzung, meinen einige Forscher, die davon ausgehen, dass diese Bevölkerungsgruppe möglicherweise mehr als eine Million Chinesen umfasst. Sollte dies zutreffen, bedeute es, dass etwa jeder 33ste Einwohner Perus chinesischer Abstammung wäre.
Perus Kupfergeschäft mit China
Neben den starken historischen und demografischen Bindungen sind China und Peru auch wirtschaftlich eng miteinander verflochten. Doch da Peru derzeit von einer Krise in die nächste schlittert, dürfte auch seine Beziehung zu China auf die Probe gestellt werden.
Das südamerikanische Land verhängte am 14. Dezember landesweit den Ausnahmezustand. Damit wurden der Polizei Sonderbefugnisse eingeräumt und die Menschen wurden weitgehend daran gehindert, auf der Straße zu demonstrieren. Diese Ankündigung erfolgte nach einer Woche gewaltsamer Proteste, die, wie „Reuters“ berichtete, mindestens acht Todesopfer gefordert haben.
Die Unruhen begannen, kurz nachdem der ehemalige Präsident Pedro Castillo aus dem Amt gedrängt und verhaftet worden war. Er wurde dafür angeprangert, den Kongress des Landes rechtswidrig auflösen zu wollen. Während die Spannungen weiter aufflammen, schaut die Welt mit angehaltenem Atem zu. Man kann sich vorstellen, dass die Kommunistische Partei Chinas (KPC) besonders beunruhigt ist über die Vorgänge in dem Andenstaat.
Peru beherbergt nämlich einige der größten Kupferminen der Welt und exportiert große Mengen dieses wohl wichtigsten Minerals der Welt nach China. Inzwischen ist die KPC mit Abstand der größte Abnehmer des peruanischen Kupfers. Das kommunistische Regime kauft nicht nur übermäßig viel von dem Rohstoff ein, sondern schickt auch Bergleute in die Region, um das wertvolle Metall abzubauen. Dies ist schon seit Jahren der Fall.
Und mehr noch: China stützt Unternehmen, die sich zu sogenannten Konsortien zusammengeschlossen haben. Diese sind nun im Besitz der peruanischen Kupferminen. Auch Perus Regierung zeigt sich bei diesem Geschäft fügsam. Offenbar profitiert sie selbst von dem ausbeuterischen Handel.
Steht dem illegalen Holzhandel bald ein Ende bevor?
Castillos Präsidentschaft in den letzten anderthalb Jahren hat der KP Chinas zweifellos viele Vorzüge beschert. Im Juli 2021, gleich in seiner ersten Woche im Amt, verschwendete der ehemalige peruanische Präsident keine Zeit, dem kommunistischen Regime Chinas die Hand zu reichen. Peking war Ziel seines ersten Staatsbesuches nach der Vereidigung. Castillo wurde vom chinesischen Staatschef Xi Jinping mit offenen Armen empfangen. Beide standen sich augenfällig wohlwollend gegenüber.
Doch rund 18 Monate später steht die Freundschaft schon auf der Kippe: Castillo ist nicht mehr an der Macht. Eine neue Präsidentin regiert das Land. Ihr Name ist Dina Boluarte, Perus erste Frau im höchsten Amt. Die 60-Jährige hat es sich zur Priorität gemacht, gegen Korruption im Land vorzugehen. „Dieses Krebsgeschwür muss in dem Land ausgerottet werden“, so Boluarte. Dies sollte dem chinesischen Regime in der Tat zu denken geben. Schließlich spielen die von der KP Chinas unterstützten Holzfäller eine Schlüsselrolle auf dem illegalen Holzmarkt in Peru.
Laut den Recherchen des investigativen Journalisten Mark Wilson von InSight Crime sollen peruanische Beamte Schmiergelder von chinesischen Holzfirmen erhalten haben. Als Gegenleistung hätte die Behörde den Unternehmen großzügige Abholzungs- und Transportgenehmigungen erteilt.
Zu den Profiteuren gehört Xiadong Ji Wu, ein chinesischer Eigentümer von mindestens fünf Holzunternehmen – alle in Peru ansässig. Allem Anschein nach hätten einige „betrügerische chinesische Unternehmen“ die peruanischen Beamten „direkt bestochen, um den illegalen Holzhandel voranzutreiben“, erklärte Wilson.
Wie die KP Chinas Perus Gesellschaft unterwandert
Peru ist seit 2019 Mitglied der berüchtigten „Seidenstraßen-Initiative“ und verbucht seither milliardenschwere Investitionen aus China, vor allem in den Bereichen Bergbau und Energie. Allein in den Bergbausektor haben chinesische Firmen mindestens 10,4 Milliarden Dollar fließen lassen.
Die KP Chinas bemüht sich auch um mehr Einfluss in der peruanischen Gesellschaft. Der kürzlich erschienene Bericht von Freedom House legt nahe, wie Peking etwa die Medien in Peru kontrolliert. Demnach beeinflusst das kommunistische Regime sowohl die Themenauswahl als auch die Entscheidung darüber, welche Narrative erlaubt sind und welche nicht.
Die chinesische Botschaft in der peruanischen Hauptstadt Lima steht darüber hinaus unter dem Vorwurf, Peruaner eingeschüchtert zu haben. Sie hätte gegenüber Bürgern, die es wagten, positiv über Taiwan zu sprechen, „aggressiv“ gehandelt.
Wird sich die neue Präsidentin Boularte gegen die Unterwanderung durch die KP Chinas behaupten können? Das wird die Zukunft zeigen. Klar ist, dass Peking bislang von der schwachen Führung Perus erheblich profitiert hat.
John Mac Ghlionn ist Wissenschaftler auf dem Gebiet der psychosozialen Forschung mit den Schwerpunkten soziale Dysfunktion und Medienmanipulation. Außerdem ist er Essayist. Seine Essays erschienen in verschiedenen Publikationen, darunter „New York Post“, „Sydney Morning Herald“, „Newsweek“, „National Review“, „The Spectator US“.
Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: As This Latin American Country Falls Apart, China Looks on Anxiously (deutsche Bearbeitung dl)
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