8,5 Milliarden Tonnen: Nachfrage nach Kohle 2023 auf Allzeithoch

Allen Klimaschwüren zum Trotz wird die Kohle bis auf Weiteres ein bedeutsamer Wirtschaftsfaktor bleiben. Zwar ging die Nachfrage in den USA und der EU im Jahr 2023 um ein Fünftel zurück, jedoch wird der Verbrauch laut IEA in Asien noch weiter ansteigen.
Braunkohletagebau in Brandenburg: Laut der Internationalen Energieagentur ist Kohle der wichtigste Energieträger für die Stromerzeugung.
Braunkohletagebau in Brandenburg: Laut der Internationalen Energieagentur ist Kohle der wichtigste Energieträger für die Stromerzeugung.Foto: Patrick Pleul/dpa
Von 16. Dezember 2023

Die weltweite Nachfrage nach Kohle hat im Jahr 2023 ein neues Rekordhoch erreicht. Dies geht aus dem aktuellen Marktbericht der Internationalen Energieagentur (IEA) hervor. Diesem zufolge wird die Nachfrage global um 1,4 Prozent steigen und erstmalig die Marke von 8,5 Milliarden Tonnen überschreiten. Während sie in den USA und der EU um nicht weniger als 20 Prozent zurückgegangen sei, habe sie in Asien deutlich zugenommen.

Stärkster Anstieg der Nachfrage nach Kohle in Indonesien und Indien

Besonders stark zugelegt habe die Nachfrage vor allem in Indonesien mit einem Plus von elf und in Indien mit einem Zuwachs von acht Prozent. In China belief sich der Anstieg auf knapp fünf Prozent. Die IEA führt dies auf eine steigende Nachfrage nach Strom zurück.

Die Produktion hatte bereits im Vorjahr mit rund 8,8 Milliarden Tonnen einen neuen Höchststand erreicht. Darin sind alle handelsüblichen festen Brennstoffe enthalten. Demgegenüber sei die Produktion von Energie aus Wasserkraft in den entsprechenden Ländern hinter den Erwartungen zurückgeblieben.

Allerdings geht die Energieagentur davon aus, dass die globale Nachfrage ab 2026 rückläufig sein werde. Dies sei selbst dann zu erwarten, wenn es in Asien keine Klimaschutzmaßnahmen geben sollte, die mit jenen in den USA oder der EU vergleichbar wären.

IEA rechnet noch bis 2026 mit Verbrauch von mehr als acht Milliarden Tonnen

Grund dafür werde sein, dass auch die Spitzenverbraucher in den kommenden drei Jahren ihre Kapazitäten im Bereich der erneuerbaren Energien ausbauen werden. Mehr als die Hälfte des weltweiten Ausbaus soll dabei auf China entfallen, das derzeit noch mehr als die Hälfte der weltweiten Kohle verbraucht.

Das KP-Regime profitiert bei seinem Ausbau erneuerbarer Energien nicht zuletzt von seinem Zugang zu Seltenen Erden. Dazu kommen Verfehlungen der europäischen Energiepolitik. So wanderten beispielsweise in der ersten Hälfte der 2010er-Jahre zuvor über Jahre hinweg hoch subventionierte Unternehmen nach China ab. Sie nahmen dabei nicht nur die Produktion mit, sondern auch Teile des Managements und Know-hows.

Bis 2026 werde der weltweite Verbrauch von Kohle jedoch weiterhin deutlich über acht Milliarden Tonnen betragen, prognostiziert die IEA. Während es zuvor bereits Jahre mit rückläufiger Kohlenachfrage gegeben habe, sei der erwartete künftige Trend jedoch dauerhaft. Dies liege daran, dass er vom Ausbau erneuerbarer Energien flankiert werde.

IEA: Rückgang der Nachfrage nach Kohle wird nicht nur temporär bleiben

In Summe hatten bereits die vergangenen mehr als 30 Jahre eine deutliche Verlagerung des Verbrauchs erkennen lassen, so die IEA. Im Jahr 1990 sei nur etwa ein Viertel davon weltweit auf China, Indien und Südostasien entfallen.

In diesem Jahr werde der Verbrauch in Südostasien erstmals jenen in den USA und der EU übersteigen. Für 2026 rechnet die IEA damit, dass allein China und Indien zusammen auf mehr als 70 Prozent des Verbrauchs an Kohle kommen werden. Bei der Produktion entfallen bereits in diesem Jahr mehr als 70 Prozent auf die genannten Länder plus Indonesien.

Weltrekorde stellen in diesem Jahr China durch den Import von etwa 450 Millionen Tonnen Kohle und Indonesien durch den Export von fast 500 Milliarden Tonnen dar. Der IEA zufolge werde das Tempo des Rückgangs der Kohlenachfrage in den kommenden Jahren allein nicht ausreichen, um die UN-Klimaziele zu erreichen.

COP28 betont Notwendigkeit des Ausbaus Erneuerbarer – aber auch der Kernkraft

Am Mittwoch endete in Dubai der 28. Weltklimagipfel COP28. Dabei verständigten sich die Delegierte auf eine von Zielvereinbarungen, die einer Verringerung von Treibhausgasemissionen dienlich sein sollen.

Unter anderem gelang es, 85 Milliarden US-Dollar für Klimaprogramme zu mobilisieren, die unter anderem helfen sollen, klimabedingte Katastrophenschäden auszugleichen. Mehr als 50 Ölkonzerne haben eine drastische Reduktion der Methan-Emissionen in Aussicht gestellt.

Eine Absichtserklärung gab es hinsichtlich der Abkehr von fossilen Brennstoffen. Darüber hinaus wollen die UN-Mitgliedstaaten ihre Kapazitäten erneuerbarer Energien verdreifachen und die Energieeffizienz verdoppeln. Mehr als 20 Länder haben zudem eine Verdreifachung ihrer Energiegewinnung aus Kernenergie angekündigt. Auch der Technologie von „Carbon Capture and Storage (CCS)“ messen sie einen erheblichen Bedeutungszuwachs zu. Deutschland lehnt beides aus ideologischen Gründen im eigenen Land ab.

 

 



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