Verzögerung der COVID-19-Zweitimpfung senkt Herzentzündungsrisiko deutlich
Neue Forschungsergebnisse legen nahe, dass die Verlängerung des Intervalls zwischen den Impfdosen oder die Verwendung einer einzelnen Dosis das Risiko einer durch mRNA-COVID-19-Impfstoffe verursachten Herzentzündung deutlich senken könnte. Einige Kardiologen äußern jedoch Bedenken hinsichtlich unentdeckter Myokarditisfälle und meinen, jedes Risiko einer Herzentzündung in einer Bevölkerungsgruppe, die keinem Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf ausgesetzt ist, sei zu hoch.
Verzögerte Zweitimpfung reduziert Risiko
In einer im Februar veröffentlichten, von Fachkollegen begutachteten Studie, die in der Zeitschrift „NPJ Vaccines“ erschien, beobachteten Forscher in Hongkong eine deutlich niedrigere kumulative Inzidenz von Karditis, also verschiedenen Herzentzündungen, bei Jugendlichen, die ihre zweite Impfdosis mehr als 56 Tage nach der ersten Dosis erhielten, verglichen mit jenen, die ihre zweite Dosis innerhalb von nur 21 bis 27 Tagen erhielten. Eine zweite Analyse zeigte, dass die Verlängerung des Zeitraums zwischen der ersten und zweiten Impfdosis das Risiko einer Herzentzündung um 66 Prozent verringerte.
Die Forscher verglichen das Risiko einer Karditis zwischen standardmäßigen und verlängerten Intervallen zwischen den Dosen bei 12- bis 17-Jährigen, die zwei Dosen des COVID-19-Impfstoffs von Pfizer erhielten.
Die Inzidenz von Herzentzündungen war bei männlichen Personen höher als bei weiblichen.
Die Wissenschaftler betonten, dass ihre Ergebnisse mit anderen Studien übereinstimmen, die aufzeigen, dass junge Männer ein erhöhtes Risiko für eine mRNA-Impfstoff-bezogene Herzentzündung haben, obwohl das absolute Risiko niedrig ist.
Kardiologe: Impfung gesunder Jugendlicher ist „reines Risiko“
Der pädiatrische Kardiologe Dr. Kirk Milhoan sagte, dass er die Ergebnisse der Studie nicht grundsätzlich anzweifelt, aber selbst ein geringes Risiko einer Herzentzündung bei Jugendlichen, die kein Risiko durch COVID-19 haben, sei zu hoch.
„Bevor wir irgendeinen Eingriff wie eine Medikamentengabe, Impfung oder Operation durchführen, prüfe ich, ob der Nutzen das Risiko überwiegt oder ob es überhaupt einen Nutzen gibt. Eine kürzlich erschienene Studie der Cleveland Clinic hat gezeigt, dass mit mehr Impfungen das Risiko, an COVID-19 zu erkranken, steigt. Sobald Daten aus einer seriösen Studie vorliegen, müssen wir dann hinterfragen, ob es überhaupt einen Nutzen der Impfung für die Mehrheit der Menschen gibt“, sagte er.
Mit Bezug auf die aktuelle Studie aus Hongkong sagte Dr. Milhoan, dass die Forscher nur Myokarditis bei hospitalisierten Patienten betrachtet haben, aber er sei besorgt über Menschen mit asymptomatischer Myokarditis durch den COVID-19-Impfstoff, weshalb er die Troponinwerte überprüft. Selbst ein leicht erhöhter Troponinwert kann auf Herzschäden hinweisen.
„Wenn man die Dosen des Pfizer-Produkts, das eine Pseudo-mRNA enthält, die den Körper möglicherweise dazu veranlasst hat, ein Spike-Protein zu produzieren, von dem wir jetzt wissen, dass es kardiotoxisch ist und direkt mit Myokarditis in Verbindung steht, zeitlich weiter verteilt, wurden zwar weniger Menschen hospitalisiert, aber es gab immer noch Hospitalisierungen“, sagte Dr. Milhoan.
Rate an Herzentzündungen höher
In Hongkong wurde der COVID-19-Impfstoff von Pfizer erstmals im Juni 2021 verfügbar gemacht. Das empfohlene Intervall zwischen den Impfdosen betrug 21 Tage für Erwachsene und Jugendliche. Nachdem eine lokale Pharmakovigilanz-Studie (Anm. d. Red.: Studie zur Arzneimittelsicherheit) im Januar 2022 ein erhöhtes Risiko für Herzentzündungen bei Jugendlichen, die zwei Impfdosen erhielten, zeigte, empfahl das Gesundheitsministerium im März 2022, das Intervall zwischen der ersten und zweiten Impfdosis auf 56 Tage zu erhöhen.
Obwohl die amerikanische Gesundheitsbehörde ursprünglich ein dreiwöchiges Intervall zwischen der ersten und zweiten COVID-19-Impfdosis empfohlen hatte, wurde 2022 empfohlen, dieses Intervall für die Pfizer- und Moderna-Impfstoffe auf acht Wochen zu verlängern, um das Risiko einer Herzentzündung zu verringern.
In einer Anhörung eines Unterausschusses zum Coronavirus am 15. Februar erklärte Dr. Peter Marks, Direktor des Zentrums für die Bewertung und Forschung biologischer Präparate der amerikanischen Arzneimittelbehörde (FDA), dass Myokarditis oder Herzentzündung zu den „seltenen“ Nebenwirkungen gehört, die bei COVID-19-Impfstoffen festgestellt wurden. Er fügte hinzu, dass durch die Anwendung von Risikominderungsstrategien die Häufigkeit solcher Fälle zurückgegangen sei.
Allerdings kam der Kardiologe Dr. Peter McCullough nach der Überprüfung mehrerer von Experten begutachteten Studien über Myokarditis zu den folgenden Schlussfolgerungen:
- Impfstoffmyokarditis tritt bei etwa 2,5 Prozent der Impfempfänger pro Verabreichung auf – und die Hälfte der Fälle ist asymptomatisch.
- Die Inzidenz von Myokarditis wird stark von Alter und Geschlecht beeinflusst, wobei junge Männer im Alter von 18 bis 24 Jahren am meisten gefährdet sind.
- Impfstoffinduzierte Myokarditis ist in bei der Autopsie untersuchten Fällen tödlich.
Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „Study Finds Increasing Time Between COVID Vaccine Doses Reduces Risk of Myocarditis, Yet Cardiologists Raise Concerns“. (deutsche Bearbeitung kr)
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