Ursachen von Angstzuständen – und natürliche Behandlungsmethoden

Angst hilft, Gefahren zu vermeiden, aber sie kann auch zur Krankheit werden. Eine Reihe pflanzlicher Heilmittel können jedoch Abhilfe schaffen.
Befreiung aus der Angst
Symbolbild.Foto: iStock
Von 23. Januar 2023

Angst ist eine natürliche und normale Reaktion auf Gefahren und schwierige Situationen – meistens jedenfalls. Unsere Fähigkeit, Angst zu empfinden, hilft uns, zu reagieren und uns auf Ereignisse im Leben vorzubereiten. Allerdings muss gut zwischen Angst und ihrer Verwandten – der Furcht – unterschieden werden. Während Furcht eine angemessene, kurzlebige Reaktion auf eine erkennbare Bedrohung ist, ist Angst oft eine zukunftsorientierte Sorge, die auf einer weniger nachweisbaren Bedrohung beruht.

Letztere erzeugt Angstgefühle, die manchmal weniger greifbar, gar übertrieben oder aufdringlich erscheinen. In diesen Situationen kann sich die Angst negativ auf das tägliche Leben auswirken. Die Folge unkontrollierter Ängste ist eine mögliche Entwicklung von Angststörungen, die häufigste Form psychischer Störungen.

Laut der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e. V. entwickeln in Deutschland etwa 15 Prozent der Menschen krankhafte Angstzustände. Rund jede zweite Erkrankung wird dabei nicht als solche erkannt und behandelt. Infolgedessen halten ängstliche oder aufdringliche Gedanken die Erkrankten über Monate hinweg nachts wach. Ihre Produktivität und Freude an Aufgaben wird beeinträchtigt oder kann aus Sorge gar zur Vermeidung von Situationen führen.

Aus statistischer Sicht scheinen Frauen häufiger von akuten Ängsten betroffen zu sein als Männer. Zu den Angststörungen zählen spezifische Phobien, Panikattacken oder Trennungsangststörungen. Glücklicherweise lassen sich Angststörungen auf unterschiedliche Weise wirksam behandeln und verbessern so das Leben der Betroffenen.

Anzeichen für Krankheiten

Manchmal haben Angstzustände auch andere Ursachen. So können eine Reihe von gesundheitlichen Beschwerden zur Bildung von akuten Ängsten führen. Ein Beispiel sind Atemwegserkrankungen wie die chronisch obstruktive Lungenerkrankung oder Asthma. Außerdem können Herzerkrankungen, Diabetes, Schilddrüsenerkrankungen und Verdauungsprobleme zu schwer kontrollierbaren Angstzuständen führen – ebenso wie unerwünschte Nebenwirkung von Medikamenten. Darüber hinaus können auch soziale Faktoren wie Traumata oder Verluste die Ursache von Angstzuständen sein.

Obgleich der vielfältigen Ursachen sollten Menschen, die unter akuten Angstzuständen leiden, einen Arzt aufsuchen, der die Ursache(n) diagnostiziert und individuell über eine medizinische Behandlung informiert. Sollten soziale Faktoren eine Rolle spielen, wird oft ein Besuch bei einem Psychologen empfohlen. Während der Gesprächstherapie können Betroffene neue Denk-, Reaktions- und Verhaltensweisen erlernen und so ihre Angststörungen bewältigen.

Im Allgemeinen werden jedoch viel zu häufig Medikamente verschrieben. Diese lindern zwar die Symptome, können aber die Ursache – die Angst – nicht heilen. Manchmal reicht bei leichten Fällen bereits die Reduzierung von Stress oder die Veränderung des Lebensstils. So könnten Bewegung und eine ausgewogene Ernährung ohne Alkohol, Drogen oder zu viel Koffein bereits helfen.

Ein neues Behandlungsfeld stellt die Ernährungspsychologie dar. Hierbei geht es vor allem darum, wie die Ernährung beziehungsweise das Mikrobiom Ängste beeinflusst. In einer Studie aus dem Jahr 2021 haben Wissenschaftler mögliche Nahrungsmittel zur Behandlung von Angstzuständen untersucht. Sie stellten fest, dass Zucker, pflanzliche Öle mit vielen Omega-6-Fettsäuren, künstliche Süßstoffe und Gluten negative Auswirkung haben. Omega-3-Fettsäuren, Kurkuma und Vitamin D hingegen zeigten eine positive therapeutische Wirkung.

Pflanzliche Helfer

Wie bei Medikamenten, die zur Behandlung von Angstzuständen verschrieben werden, können auch pflanzliche Arzneimittel kurzzeitig zur Linderung der Angstzustände eingesetzt werden. Bestimmte Kräuter und Gewürze haben eine angstlösende und beruhigende Wirkung auf Körper und Geist. Ihre Ergebnisse sind oft mit denen von verschreibungspflichtigen Medikamenten vergleichbar. Die drei wichtigsten pflanzlichen Helfer sind: Lavendel, Kamille und Ashwagandha.

Lavendel

Lavendel wird aufgrund seiner einzigartigen chemischen Verbindungen und pflanzlichen Eigenschaften seit Jahrhunderten in der traditionellen Heilkunde verwendet. Es gibt viele Belege für seine therapeutischen und heilenden Eigenschaften. Besonders wertvoll gelten seine beruhigende, stimmungsstabilisierende und krampflösende Wirkung.

Wenn der eigene Anbau von Lavendel nicht infrage kommt, kann auf hochwertiges ätherisches Lavendelöl und ätherische Ölmischungen zurückgegriffen werden. Darüber hinaus führen viele Naturkostläden ganze Blüten, Blätter oder Tee im Angebot. Wichtig ist die Verwendung von biologischem, natürlich angebautem Lavendel.

Das ätherische Lavendelöl hat mehrere Verwendungsmöglichkeiten, die allgemein in der Aromatherapie üblich sind. So können beispielsweise Bäder mit ätherischem Lavendelöl und Massageprodukte zur Linderung von Ängsten beitragen.

Essbare Blumen: Nr. 4 - Lavendel

Lavendel (Lavandula angustifolia). Foto: iStock

Eigenes Lavendel-Badesalz kann aus zehn Tropfen ätherischem Lavendelöl und zwei Tassen Bittersalz gemischt werden. Für ein Bad wird nur eine halbe Tasse dieser Mischung gebraucht. Lavendel-Massageöl ist ebenfalls leicht zu Hause herzustellen. Hierfür werden fünf Tropfen ätherisches Lavendelöl in ein Trägeröl eigener Wahl wie Kokosnuss, Olive, Avocado oder Süßmandel gegeben.

Für einen Lavendel-Tee wird ein Teelöffel der getrockneten Blüten benötigt, kochendes Wasser darüber gegossen und das Ganze zehn Minuten ziehen lassen.

Kamille

Ebenfalls seit Tausenden Jahren in der Volksmedizin verwendet wird Kamille. Besonders geschätzt sind ihre entzündungshemmenden, antiseptischen, verdauungsfördernden, beruhigenden und krampflösenden Wirkungen. Da sie nahezu frei von Nebenwirkungen sowie leicht zu beschaffen ist, wird sie häufig zur Behandlung von Angstzuständen eingesetzt.

Die Blüten werden hauptsächlich als Tee verwendet oder zu ätherischem Kamillenöl destilliert. Das ätherische Öl kann beispielsweise in einen Zerstäuber gegeben werden oder direkt auf die Haut aufgetragen werden. Alternativ kann auch ein bis zwei Stunden vor dem Schlafengehen eine Tasse Kamillentee getrunken werden. Der benutzte Teebeutel muss danach nicht weggeworfen werden, sondern kann auf schmerzende Stellen wie verspannte Nackenmuskeln oder wunde Knöchel aufgelegt werden.

Römische Kamille (Chamaemelum nobile). Foto: iStock

Schlafbeere

Die Schlafbeere – auch Ashwagandha genannt – ist ein kleiner Strauch mit gelben Blüten, der in Indien und Südostasien heimisch ist. Er wird seit Langem traditionell auf der Grundlage der indischen Prinzipien der Naturheilkunde verwendet, besser bekannt als Ayurveda. Die Schlafbeere ist dafür bekannt, dem Körper zu helfen, auf Stress, Angstzustände und Müdigkeit zu reagieren. Sie bringt den Körper in ein stabiles Gleichgewicht, indem sie sowohl bei geistigem als auch bei körperlichem Stress unterstützt.

Immer wieder zeigen Studien eine positive Wirkung seiner Verwendung auf, da es nachweislich Stress hemmt und Erkrankungen wie Alzheimer, Chorea Huntington und Parkinson abmildert.

Zum Einsatz kommen jedoch nur die Wurzeln und Blätter von Ashwagandha, wobei ein wässriger Extrakt aus der süß riechenden Wurzel die häufigste Anwendung findet. Zu dessen Zubereitung empfiehlt es sich, einen Esslöffel der getrockneten (ganzen) Wurzel in etwa einem halben Liter Wasser aufzukochen. Anschließend die Menge abseihen. Um den Geschmack zu verbessern, können andere Kräuter hinzugefügt werden.

Sowohl fertige Tinkturen und Kapseln als auch Pulver, Pflanzenteile und Extrakte finden sich in Naturkostläden und Reformhäusern.

Schlafbeere kann bei der Behandlung von Angst helfen

Schlafbeere oder Ashwagandha (Withania somnifera). Foto: iStock

(Mit Material von The Epoch Times)



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