Salomonssiegel: Das Geheimkraut für schmerzfreies Altern

Das Salomonssiegel ist ein unauffälliges Kraut und hilft, Sehnen, Bänder und Gelenke flexibel zu halten. Für den Kräuterkundigen Matthew Wood aus den USA ist es das Kraut schlechthin, um schmerzfrei zu altern.
Salomonssiegel
Alte Illustration des Salomonssiegels mit Stängel, Blüten, Beeren und dem Rhizom (Wurzelstock).Foto: Gemeinfrei
Von 21. September 2024

Wenn wir älter werden – und ich spreche aus eigener Erfahrung – brauchen wir eine besondere Art der Selbstpflege. Oft müssen wir unsere Ernährung umstellen, uns viel bewegen. Körperübungen sind dabei das Ein und Alles, auch um Unfälle zu vermeiden.

Wie einer meiner Freunde sagte, als er 60 wurde: „Keine Kettensägen mehr benutzen und nicht mehr auf Bäume klettern. Und vor allem nicht mehr mit Kettensägen auf Bäume klettern.“

Selbst kleine Verletzungen können verheerend sein, weil wir uns nicht mehr so schnell erholen, aber auch – und das habe ich zu oft erlebt – der Verlust der Beweglichkeit dazu führt, dass man sich nicht mehr körperlich betätigt. Und das kann einen Menschen schnell altern lassen. Außerdem wollen wir keine Schmerzen haben. Das Schlimmste von allem jedoch wäre, auf die regelmäßige Einnahme von Schmerzmitteln angewiesen zu sein.

Ein Freund sagte einmal, wenn wir altern, neigen wir dazu, „auszutrocknen, zu verbrennen oder zu zerfallen“. Unser Bindegewebe – Knochen, Sehnen, Bänder, Gelenke, Haut und Haare – ist besonders anfällig für das Austrocknen. Deswegen müssen wir es feucht halten und mit Nährstoffen versorgen.

Wenn es nur ein Kraut gäbe, das ich mit meinen 69 Jahren und als ein seit mehr als 40 Jahren praktizierender Kräuterkundiger für ein anmutiges Altern des Muskel- und Skelettsystems empfehlen könnte, dann wäre es das echte Salomonssiegel, auch Weißwurzen oder Gelenkwurzen genannt, eine Polygonatum-Art.

Es ist sehr beliebt in der chinesischen und europäischen Kräuterkunde und auch bei den Ureinwohnern Amerikas. Diese pralle, kleine, rhizombildende Pflanze eignet sich besonders für den Einsatz bei alternden oder verletzten Gelenken, Sehnen, Bändern und Knochen.

Salomonssiegel

Der Kräuterkundige Matthew Wood. Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Matthew Wood

Anwendung in der Geschichte

Vor Jahrtausenden waren es nicht die chinesischen Mediziner, die das Salomonssiegel in der chinesischen Kräuterkunde bekannt machten. Vielmehr waren es taoistische Weise, die nach Mitteln gegen das Altern suchten. Sie nutzen das Kraut, um im Alter flexibel und beweglich zu bleiben.

In der europäischen Kräuterkunde kam die Pflanze im Altertum kaum zum Einsatz. Erstmals in der Neuzeit erwähnt wird sie von dem Kräuterkundigen John Gerard in seinem Kräuterbuch von 1597. Er berichtet, dass sie „von den gewöhnlichen Leuten in Hampshire“ für sich und ihr Vieh verwendet wurde. Ein Umschlag, „der auf Glieder gelegt wird, die ausgerenkt waren und wieder eingerenkt wurden, vertreibt den Schmerz und macht das Gelenk sehr fest. Auch nimmt er die Entzündung weg, wenn es vielleicht eine gibt.“

Auch bei den nordamerikanischen Ureinwohnern genoss die Weißwurzen einen guten Ruf. Die nordamerikanischen Sorten sind wichtige alte indianische Wander- und Überlebensmittel.

Für diejenigen, die ihr pflanzliches Wissen gerne in wissenschaftlicher Form serviert bekommen möchten. Das Salomonssiegel enthält Folgendes: 

  • Polysaccharide, komplexe Zucker, die bei der Reparatur des Bindegewebes helfen; 
  • Saponine und Alkaloide, die der Pflanze einen scharfen Geschmack verleihen, der sich beim Trocknen verflüchtigt; 
  • Asparagin, ein Eiweißsynthetisierer (der Salomonssiegel ist ein Cousin des Spargels); 
  • Vitamin A; 
  • Naturgummi und Pektin;
  • und eine winzige Dosis Convallamarin, ein Digitaloid, das in großen Mengen ein Herzmedikament und ein Toxin wäre, hier aber unbedeutend ist. 

Der hohe Gehalt an Polysacchariden ist der Grund dafür, dass die Pflanze als Wegzehrung und in manchen Gegenden sogar als normales Nahrungsmittel verwendet wird. Das gilt aber nur für das Rhizom und die Wurzeln – die Beeren und Blätter sind giftig.

Erfolge in der Anwendung

Ich kann über das Salomonsiegel mehr Erfolgsgeschichten erzählen als über fast jedes andere Kraut. Es war eines der Kräuter, die ich einem 76-jährigen Mann gab, dessen gebrochenes Schlüsselbein nach einem Monat noch nicht verheilt war. Nach einem weiteren Monat war er genesen.

Eine Frau hätte ihr Hüftgelenk ersetzen sollen. Ihre Bekannte, die Kräuterkundige war, empfahl ihr das Salomonssiegel. Sie verwendete es äußerlich – und 17 Jahre später hatte die Frau immer noch ihre eigene Hüfte.

Was mich betrifft, so verwende ich seit Jahren eine Creme mit Salomonssiegel für meine Knie. Mit zunehmendem Alter muss ich sie öfter auftragen, aber sie stärkt immer noch. Wenn ich Steifheit und Schmerzen beim Treppensteigen verspüre, reibe ich mehrere Tage oder eine Woche lang die Salbe ein, bis es besser wird.

In der Kräuterkunde denken wir wie Mechaniker, nicht wie Chemiker. Wir wollen wissen, wie das Gewebe und der Körper funktionieren, weil unsere grünen Freunde nach bestimmten Kriterien zum Einsatz kommen. Beispielsweise kann es sein, dass sich Bänder oder Sehnen zusammenziehen, weil sie nicht genug Schmierung und Nährstoffe aufweisen.

Andererseits können sie sich auch so weit dehnen, dass sie sich nicht mehr zusammenziehen können. Das Salomonssiegel kann in beiden Fällen eingesetzt werden, weil es sowohl zur Festigkeit als auch zur Lockerung beiträgt.

Hilft bei überdehnten oder gerissenen Bändern und Sehnen

Der folgende Fall eines anderen Freundes veranschaulicht das Problem der überdehnten Bänder: Nach der Geburt ihres ersten Kindes hatte die 42-jährige Frau einen Gebärmuttervorfall. Dabei rutscht die Gebärmutter wegen zu schwach haltender Bänder durch den Geburtskanal und kann im Extremfall sogar durch die Vagina nach außen austreten.

Der Gynäkologe empfahl eine Operation, bei der zwei Zentimeter der Bänder entfernt und wieder zusammengenäht werden sollten. Mein Freund, ein Akupunkteur, stand ebenfalls am Krankenbett. Er ließ die Patientin eine Salbe mit dem Salomonssiegel auftragen und in weniger als einer Woche war die Gebärmutter wieder an ihrem Platz.

Dieser Vorfall macht deutlich, dass das Salomonssiegel Menschen jeden Alters helfen kann. Einmal fragte mich eine Frau, ob ich etwas für ihren Neffen tun könne. Er spielte Baseball und wurde zum besten Jugendspieler des Jahres gewählt. In der Nachsaison zog er sich allerdings einen Riss der Rotatorenmanschette zu. Diese besteht aus vier Sehnen und den dazugehörigen Muskeln, die den Oberarm mit der Schulter verbinden und das Schultergelenk stabilisieren.

Die Operation sei erfolgreich verlaufen, aber ihr Neffe sei immer noch steif und hätte Schmerzen. Auch mache sie sich Sorgen um seine Leistung in der nächsten Saison, erzählte die Frau. Ich schickte ihr eine Creme aus Salomonssiegel von einem kleinen Unternehmen. Es ging ihm schnell besser, und seine Tante schickte mir die ganze Saison Nachrichten über die Siege seiner Mannschaft.

Salomonssiegel wird zwar wenig im Internet angepriesen oder von großen Unternehmen hergestellt und weithin beworben. Es ist aber möglich, es online zu kaufen. Ich habe noch nie Nebenwirkungen gesehen (ich kenne niemanden, der unverantwortlich genug ist, die Beeren und Blätter zu essen – aber man weiß ja nie).

Diese Pflanze trägt den Namen des weisen Königs Salomon. Mit dem Alter gewinnt man an Weisheit. Ich denke, er hätte dieses bemerkenswerte Rhizom gutgeheißen.

Über den Autor:

Matthew Wood ist seit mehr als 40 Jahren praktizierender Kräuterkundiger. Er hat einen Master of Science in Kräutermedizin von der Scottish School of Herbal Medicine. Er ist Autor mehrerer Bücher, darunter „The Book of Herbal Wisdom“, „The Earthwise Herbal“ und „Holistic Medicine and the Extracellular Matrix“. Ferner gibt er Online-Kurse auf seiner Website „Matthew Wood Institute of Herbalism“.

Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.

Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „I’m an Herbalist, and This Is My Secret Herb for Pain-Free Aging“. (redaktionelle Bearbeitung as)

Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.


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