„Nature“-Studie: Spezieller Bluttest könnte Rätsel von Long-COVID entschlüsseln
Long-COVID ist durch verschiedenste anhaltende Symptome nach einer überstandenen COVID-19-Erkrankung gekennzeichnet.
Wissenschaftler haben in einer Studie, die in der Zeitschrift „Nature“ erschienen ist, bestimmte Anzeichen im Blut gefunden, die bei Long-COVID-Patienten auftreten. Mithilfe eines maschinellen Lernalgorithmus könnte diese komplexe Erkrankung nun mit hoher Wahrscheinlichkeit diagnostiziert werden.
Dr. David Putrino, Hauptautor der Studie und Direktor für Rehabilitation am Mount Sinai Krankenhaus in New York, sagte gegenüber The Epoch Times: „Das ist die erste von vielen Untersuchungen, in denen wir Unterschiede zwischen gesunden Personen und Long-COVID-Patienten sehen.“ Die Forschung könnte bald konkrete Antworten für die vielen Betroffenen bieten.
Wie funktioniert der Test?
Die neuesten Forschungsergebnisse bringen Hoffnung für Long-COVID-Betroffene. Schätzungen des US-Seuchenzentrums (CDC) zufolge sind das sechs Prozent der US-Bürger. Viele stoßen auf Skepsis hinsichtlich der Echtheit ihrer anhaltenden Symptome wie Erschöpfung, Konzentrationsstörungen und Schmerzen nach einer überstandenen COVID-19-Erkrankung.
Dr. Putrino und sein Team haben rund 270 Patienten zwischen Januar 2021 und Juni 2022 untersucht.
Die Studienteilnehmer wurden in drei Gruppen unterteilt: Personen ohne vorangegangene Coronavirusinfektion, solche, die eine vollständige Genesung erlebten, und Patienten, die nach der Infektion mindestens vier Monate lang an Long-COVID-Symptomen litten.
Die Forscher ließen die Patienten Fragebögen über ihre Symptome, ihre bisherige Gesundheit und ihr Wohlbefinden ausfüllen. Zusätzlich wurden von allen Patienten Blutproben entnommen, um sogenannte Biomarker zu untersuchen.
Mit einem computergestützten Lernverfahren prüften sie dann, welche dieser Biomarker am ehesten typisch für Long-COVID sind. Dabei wurden zusätzlich auch die Informationen aus den Fragebögen berücksichtigt.
Der Algorithmus konnte mit einer beeindruckenden Genauigkeit von 96 Prozent zwischen denjenigen mit und ohne Long-COVID unterscheiden. Zu den markantesten Unterschieden zählten die Aktivität bestimmter Immunzellen, die Reaktivierung von inaktiven Herpesviren wie beispielsweise dem Epstein-Barr-Virus sowie veränderte Cortisolwerte.
Dr. Thomas Gut, Leiter des Post-COVID-Erholungszentrums am Northwell Staten Island University Hospital in New York, äußerte gegenüber The Epoch Times, dass die Ergebnisse gute Wege aufzeigen würden, um eine bestimmte Zusammenstellung von Immunzellen zu erkennen, die für Long-COVID typisch sei.
Zusätzlich werfen die Daten Fragen zur Rolle von COVID-19 im Kontext der Reaktivierung anderer Viren im Körper auf, wie Dr. Gut anmerkte: „Es gibt Hinweise darauf, dass zwischen diesen Viren eine Verbindung besteht.“
Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „Long COVID Might Be Diagnosed With Nearly 100 Percent Accuracy: Study“ (deutsche Bearbeitung kr).
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