Liebe verändert das Herz – nicht nur sinnbildlich

Von der Wundheilung bis zur Linderung von Herzschmerzen: Wissenschaftliche Untersuchungen enthüllen das außergewöhnliche medizinische Potenzial des Gefühls namens Liebe.
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Laut Dr. Eben Alexander war die Liebe die Kraft, die ihn vom Abgrund des Todes zurückgeholt hat.Foto: Anton Vierietin/iStock
Von 23. März 2025

Dr. Eben Alexander lag im Krankenhaus und sein Geist glitt in ein tiefes Koma ab, während sein Gehirn von einer bakteriellen Meningitis heimgesucht wurde. Seine Überlebenschancen lagen bei nur zwei Prozent.

In den kommenden sieben Tagen zeigte sein Gehirn keinerlei Aktivität. Nach allen medizinischen Standards hätte Dr. Alexander, ein angesehener Absolvent der Duke Medical School im US-Bundesstaat North Carolina und ein in Harvard ausgebildeter Neurochirurg, nie wieder aufwachen dürfen.

„Du wirst zutiefst geliebt“

Und doch überlebte er nicht nur, sondern er erwachte auch aus dem Koma, mit einer Geschichte, die nicht nur sein Leben verändern, sondern auch die Grenzen wissenschaftlicher Erklärungen neu definieren würde.

Während er im Koma lag, verließ er seinen Körper und sah sich selbst über einer Landschaft aus pulsierendem Licht und Farben schweben – ein Phänomen, das in der medizinischen Literatur als Nahtoderfahrung (NTE) bezeichnet wird, wie in einem früheren Artikel beschrieben.

Während seiner Nahtoderfahrung begegnete er einer Lichtgestalt, die ihm eine Botschaft überbrachte, die er nie vergessen wird: „Du wirst zutiefst geliebt und wirst für immer geschätzt. Du hast nichts zu befürchten. Du bist bestens versorgt.“

Alexander glaubt, dass sein Überleben nicht nur ein Glücksfall war. Laut ihm war die Liebe die Kraft, die ihn vom Abgrund des Todes zurückholte.

Aber kann Liebe – ein Gefühl, das oft als poetisch oder sentimental abgetan wird – wirklich über Leben, Gesundheit und Tod bestimmen?

Eine Medizin – nicht von dieser Welt

Das Leben von Dr. Alexander war in jeder Hinsicht höchst beneidenswert: Er war ein erfolgreicher Neurochirurg, der 15 Jahre lang an der Harvard Medical School lehrte, mehr als 150 wissenschaftliche Publikationen verfasste und an renommierten Institutionen tätig war.

Doch unter der Oberfläche schlummerte noch eine andere Geschichte. Er war nach der Geburt adoptiert worden. Obwohl er von liebevollen Eltern aufgezogen wurde, plagte ihn innerlich das Gefühl, verlassen worden zu sein.

„In meinem Unterbewusstsein gab es diese Überzeugung, dass ich es vielleicht nicht einmal verdiene zu existieren – dass ich möglicherweise gar keine Liebe verdiene, da meine leibliche Mutter mich weggegeben hatte“, sagte er der Epoch Times.

Er erinnerte sich daran, dass er während seiner Nahtoderfahrung ein überwältigendes Gefühl von „enormer Liebe“ verspürte – rein, bedingungslos und absolut. Diese Liebe heilte die tiefsten Narben seiner Vergangenheit und hinterließ bei ihm die Botschaft, dass „Liebe die ultimative schöpferische Kraft des Universums ist“.

Sich mit dieser Kraft zu verbinden, sagt er, kann zu „Ganzheit und Heilung“ führen.

Liebe unter dem Mikroskop

Obwohl Dr. Alexanders Erfahrung außergewöhnlich scheint, ist sie kein Einzelfall. Die Wissenschaft entwickelt ein immer differenzierteres und umfassenderes Verständnis von Liebe und ihren Auswirkungen auf den Körper.

In einem bahnbrechenden Experiment, das in der medizinischen Fachzeitschrift „JAMA Psychiatry“ veröffentlicht wurde, fanden Forscher heraus, dass Paare, die sich warmherzig und liebevoll begegnen, 40 Prozent schneller von kleineren Blasenwunden genesen als Paare, die sich streiten oder feindselig miteinander umgehen.

Die Studie legt nahe, dass positive emotionale Zustände, die durch liebevolle Beziehungen erzeugt werden, das parasympathische Nervensystem aktivieren. Dieses wird oft als „Ruhe- und Verdauungssystem“ bezeichnet und kann Entzündungen reduzieren und die Zellreparatur beschleunigen.

Im Gegensatz dazu verschlechterten konfliktreiche Beziehungen die Heilung um 40 Prozent, wahrscheinlich aufgrund erhöhter Stresshormone wie Zytokine, die Entzündungen verstärken, sowie aufgrund eines Anstiegs von Stresshormonen wie Adrenalin.

Dr. Cynthia Thaik, eine in Harvard ausgebildete Kardiologin und medizinische Leiterin des Holistic Healing Heart Center in Kalifornien, erklärte gegenüber der Epoch Times, dass Liebe auf biochemischer Ebene heilt, indem sie Oxytocin freisetzt. Dies ist ein Neuropeptid, das oft auch als „Wohlfühl-“ oder „Liebeshormon“ bezeichnet wird.

Laut Thaik reduziert dieses Hormon den Stress und verbessert die Immunfunktion.

Liebe lindert auf natürliche Weise das Schmerzempfinden. In einer Studie der Stanford University wurden die Versuchspersonen mäßigen schmerzhaften Temperaturreizen ausgesetzt, während ihnen zeitgleich Fotos ihrer Liebespartner gezeigt wurden.

Diese Gruppe berichtete von deutlich geringeren Schmerzen als diejenigen, denen entweder ein Foto eines Bekannten gezeigt wurde oder die eine Aufgabe zur Ablenkung erhielten – wie zum Beispiel „Denken Sie an so viele Sportarten wie möglich, bei denen kein Ball verwendet wird.“

Der Ruf des Herzens

Das Herz gilt allgemein als Symbol der Liebe. Passend dazu hat Liebe einen bedeutenden Einfluss auf das Herz selbst. Eine Studie, in der 10.000 Männern die Frage gestellt wurde: „Zeigt Ihnen Ihre Frau, dass sie Sie liebt?“, ergab, dass diejenigen, die mit „Ja“ antworteten, eine um 50 Prozent geringere Rate an Angina pectoris oder Brustschmerzen aufwiesen. Dieser Unterschied war sogar bei Männern mit Risikofaktoren wie hohem Cholesterinspiegel und Diabetes zu beobachten.

„Liebe heilt das Herz und fördert Frieden, Harmonie und Gelassenheit“, sagt Thaik, die das Thema Herzgesundheit ganzheitlich betrachtet. „Um ein ausbalanciertes und gesund funktionierendes physisches Herz zu erhalten, müssen wir darauf achten, das emotionale Herz zu nähren.“

Tatsächlich wirkt sich Liebe unmittelbar auf die Funktionsweise des Herzens aus. Eine Studie von Brooks Gump, Stiftungsprofessor für öffentliche Gesundheit am Falk College der Syracuse University, zeigt, dass der Blutdruck von Menschen sank, sobald sie sich in der Nähe ihres Ehepartners oder Partners befanden.

Interessanterweise sank der Blutdruck auch dann, wenn die Beziehung nicht besonders glücklich war, sondern beispielsweise durch einen Mangel an Kommunikation, Intimität oder emotionaler Unterstützung geprägt war.

„Vertrauen und Sicherheit sind zwei der wichtigsten Komponenten der Liebe“, sagt Gump der Epoch Times. Aus seinen eigenen Untersuchungen und denen anderer Wissenschaftler geht hervor, dass Menschen entspannter sind, wenn sie sich in der Nähe von jemandem befinden, der ihnen ein Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit vermittelt.

Diese verminderte Alarmbereitschaft bedeutet, dass Menschen nicht so stark reagieren, wenn Stressfaktoren auftreten – zum Beispiel bei lauten Geräuschen, schlechten Nachrichten oder wenn etwas Unglückliches passiert ist. Diese schützende Eigenschaft verbessert das Immunsystem und verringert die Anfälligkeit für Herzerkrankungen, so Gump.

Wenn die Liebe fehlt

Liebe kann heilen, doch ihr Fehlen kann emotional sehr schmerzhaft sein – und sogar körperlich verheerend. Im Jahr 2005 verfasste eine Gruppe von Forschern der Johns Hopkins University eine Studie über eine Herzerkrankung, die als stressinduzierte Kardiomyopathie bekannt ist, oder auch bekannt als Broken-Heart-Syndrom – ein umgangssprachlicher Name, gegen den Mediziner nichts einzuwenden haben.

Eine stressinduzierte Kardiomyopathie tritt auf, nachdem Menschen – vor allem Frauen über 65 – ganz plötzlich akutem emotionalem Stress ausgesetzt sind. Dies kann durch den Tod eines geliebten Menschen, die Trennung von einem Partner oder ein anderes belastendes Ereignis verursacht werden.

Die mystische Seite der Liebe

Liebe als Gefühl und als Handlung muss keineswegs von einem einzelnen Individuum ausgehen. Viele Menschen empfinden eine höhere oder transzendentale Liebe, die in der Regel mit spirituellen Erfahrungen verbunden ist. In einer Studie von Jeff Levin von der Baylor University in Texas wurde das Konzept der religiösen Liebe untersucht.

Diese wird als das Gefühl definiert, Gott zu lieben oder von ihm geliebt zu werden. Die Ergebnisse zeigten einen signifikanten Zusammenhang zwischen der wahrgenommenen „göttlichen Liebe” und der Bewertung des eigenen Gesundheitszustands.

Während die physiologischen Auswirkungen von Liebe – wie die Ausschüttung von Oxytocin und die Linderung von Schmerzen – von der Wissenschaft anerkannt werden, hat die Liebe nach wie vor eine geheimnisvolle Seite.

Menschen erleben oft sogenannte telesomatische Ereignisse, bei denen körperliche Empfindungen oder Emotionen über Entfernungen hinweg mit Menschen geteilt werden, denen sie emotional nahestehen – oder mit denen, die sie lieben.

Das Buch „The Rough Guide to Unexplained Phenomena“ (zu deutsch etwa: Der kompakte Ratgeber zu unerklärlichen Phänomenen) von Bob Rickard und John Michell erzählt von Hugh Perkins, einem Jungen, der Tauben als Haustiere hielt.

Nachdem Perkins schwer erkrankt war, wurde er für eine Notoperation in ein 169 km entferntes Krankenhaus gebracht.
Während er sich von der Operation erholte, hörte er inmitten eines heftigen Schneesturms ein Geräusch an seinem Fenster.

Als die Krankenschwester das Fenster öffnete, flog eine Taube hinein und landete auf Perkins Brust. Es war einer seiner Vögel, zu erkennen an einem Ring am Bein mit der Aufschrift „167“. Die Taube war noch nie in diesem Krankenhaus gewesen und konnte nicht wissen, wo Perkins war.

Quantenverschränkung und Resonanz

Eine Fallstudie in „New Directions in Parapsychological Research, Parapsychological Monographs No. 4“ (auf deutsch etwa: Neue Wege in der parapsychologischen Forschung, Parapsychologische Monographien Nr. 4) von Joseph H. Rush ist ebenso eindrücklich.

Es ist die Geschichte einer Mutter, die beim Schreiben eines Briefes an ihre Tochter, die beim Studium war, plötzlich ein starkes Brennen in ihrer rechten Hand verspürte. Der Schmerz war so stark, dass sie das Schreiben abbrechen musste.

Nicht einmal eine Stunde später erhielt sie einen Anruf, in dem sie darüber informiert wurde, dass ihre Tochter bei einem Laborunfall eine Verätzung erlitten hatte – eine Verätzung an ihrer rechten Hand. Die genauen Umstände und der Zeitpunkt der Verletzung machen es schwierig, dies als reinen Zufall abzutun.

Solche Erfahrungen scheinen einem Muster zu folgen: Sie treten am häufigsten zwischen Menschen mit tiefen emotionalen Bindungen auf – Eltern und Kinder, Geschwister, Ehepartner, lebenslange Freunde und sogar Menschen und ihren Haustiere. Darüber hinaus sind sie nicht an den materiellen, physischen Raum gebunden.

Dr. Larry Dossey, ein Arzt und Autor, der Medizin und Spiritualität miteinander verbindet, schreibt in einem Artikel aus dem Jahr 2019 in der Zeitschrift „Explore“, dass dieses Phänomen das widerspiegelt, was Physiker bei der Quantenverschränkung beobachten: Hierbei bleiben Teilchen über große Entfernungen hinweg miteinander verbunden. Wenn sich ein Teilchen verändert, reagiert das andere augenblicklich, als ob sie Teil desselben Systems wären.

Eine weitere mögliche Erklärung bietet die Resonanz. In der Physik spricht man von Resonanz, wenn zwei Systeme, die mit der gleichen Frequenz schwingen, ihre Wirkung gegenseitig verstärken, zum Beispiel wenn die Stimme eines Sängers Glas zum Schwingen bringt, indem sich die Schwingungsfrequenz des Glases anpasst.

„Getrenntsein nichts als eine Illusion“

Dieses Prinzip beschränkt sich möglicherweise nicht nur auf Objekte. Wenn zwei Menschen tief miteinander verbunden sind, können ihre Emotionen und Gedanken in einer ähnlichen Resonanz übereinstimmen und die Erfahrungen des anderen verstärken und vergrößern.

Zum Beispiel suggerieren Experimente mit Zufallsgeneratoren und Geräten, die unvorhersehbare Ergebnisse erzeugen, wie zum Beispiel das wiederholte Werfen einer Münze, dass emotionale Bindungen ihre Funktionsweise beeinflussen können. Wenn emotional verbundene Paare sich gemeinsam auf diese Maschinen konzentrieren, werden die Ergebnisse etwas weniger zufällig.

All diese Ideen sind nicht neu. In sämtlichen Kulturen, Religionen und Traditionen wird Liebe als eine verbindende Energie angesehen, die über die Individuen hinausgeht und sie miteinander vereint.

Alexander erlebte die Kraft der Liebe während seiner Nahtoderfahrung. Er erklärte, dass er eine große Verbundenheit spürte – eine zugrunde liegende Realität, in der das Getrenntsein nichts als eine Illusion ist.

„In der unmittelbaren Gegenwart der Liebe verstand ich, dass wir alle eins sind“, sagt er. „Die verschiedenen Arten der Trennung, wie wir sie im Leben wahrnehmen – zwischen uns selbst und anderen, Geist und Körper – lösen sich allesamt auf.”

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „Love Changes the Heart—More Than Metaphorically“. (deutsche Bearbeitung so)



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