Gehirngesundheit: Ohne diese vier Gewohnheiten wird das Denken schärfer

Mit dem Alter schrumpft unser Gehirn. Doch einige Gewohnheiten können den kognitiven Abbau sogar noch verschlimmern. Die gilt es anzugehen.
Titelbild
Ab dem 40. Lebensjahr nehmen Größe und Gewicht des menschlichen Gehirns um etwa 5 Prozent pro Jahrzehnt ab.Foto: designer491/iStock
Von und 9. November 2024

Ab dem mittleren Lebensalter ist es ganz natürlich, dass unser Gehirn beständig etwas schrumpft. Dadurch lassen Gedächtnis und kognitive Fähigkeiten nach.

Die Ursachen und Anzeichen für eine Degeneration des Gehirns sind verschieden. Es gebe allerdings praktische Maßnahmen, um unser Denkorgan fit zu halten und Demenz vorzubeugen, meinte Wu Guobin in „Health 1+1“, einer chinesischsprachigen Gesundheitssendung von Epoch Times.

Wu ist Arzt für traditionelle chinesische Medizin (TCM) und der Leiter der TCM-Klinik Xin Yi Tang in Taiwan.

Warnzeichen der Hirndegeneration

Zuerst listete Wu Anzeichen auf, die auf eine Degeneration des Gehirns hindeuten können. Dazu gehören:

  • Gedächtnisstörungen (beispielsweise werden kürzlich erworbene Informationen und vertraute Dinge vergessen),
  • verminderte sprachliche Ausdrucksfähigkeit,
  • Schwierigkeiten, Zeit und Raum sowie Personen zu erkennen,
  • verminderte Fähigkeit, zu denken und zu arbeiten,
  • Veränderungen in der Persönlichkeit,
  • abnorme Stimmung, plötzliche Wut, Angst und Depression,
  • Verlust der normalen Fähigkeiten und Verhaltensweisen und die Unfähigkeit, für sich selbst zu sorgen.

Demenz schon ab 40 vorbeugen

Demenz ist eine häufige neurodegenerative Erkrankung. Das Risiko, an ihr zu erkranken, steigt mit dem Altern an. Wu zufolge sollte man daher schon früh anfangen, Demenz vorzubeugen – am besten bereits mit 40 Jahren.

Der Grund, dieses Alter als Startpunkt zu nehmen, liegt darin, dass nach dem 40. Lebensjahr Größe und Gewicht des menschlichen Gehirns um etwa 5 Prozent pro Jahrzehnt abnehmen. Ab 70 Jahren schrumpft das Gehirn möglicherweise noch schneller, heißt es in einer Studie aus dem Jahr 2006.

Ursachen des kognitiven Abbaus

Doch Wu zufolge führt nicht nur das Altern zum kognitiven Abbau. Überarbeitung, schlechte Schlafqualität, Angstzustände und Depressionen, übermäßiger Alkoholkonsum sowie schlechte Ernährungsgewohnheiten können die Gehirngesundheit negativ beeinflussen. Auch ein Mangel an den Vitaminen B1, B9 und B12 sowie anderen Nährstoffen kann das Gehirn beeinträchtigen.

Einige Erkrankungen, darunter eine Schilddrüsenunterfunktion und schwere Migräne, können ebenfalls zu kognitiven Beeinträchtigungen führen. Wu wies darauf hin, dass zum Beispiel eine lang andauernde Migräne ein Zeichen für eine unzureichende Durchblutung des Gehirns sei. Das führt dazu, dass das Gehirn dauerhaft nicht mit Sauerstoff versorgt wird und allmählich degeneriert.

Ferner nimmt nach der Menopause die allgemeine körperliche Fitness der Frauen ab, so der TCM-Arzt weiter. Zusammen mit den hormonellen Veränderungen können psychologische und physiologische Veränderungen dazu führen, dass das Gehirn einer Frau nach der Menopause nicht mehr so leistungsfähig ist wie früher.

Degeneration des Gehirns: Wie die TCM sie behandelt

Aus Sicht der TCM gibt es drei Ursachen für die Gehirndegeneration: Nierenschwäche, schlechter Stoffwechsel und schlechte Durchblutung.

1. Nierenschwäche

Die TCM geht davon aus, dass die Nieren eng mit dem Gehirn verbunden sind. Wenn die Nieren zu viel Energie verbrauchen, hat das einen negativen Einfluss auf die Gehirnleistung. Zu den Symptomen gehören Schmerzen im Rücken und in den Beinen, Schwindel, Haarverlust, fahler Teint und langsamere Bewegungen.

Wie Wu noch hinzufügte, erschöpfe übermäßige sexuelle Aktivität die Energie der Nieren ernsthaft. Um die Gesundheit des Gehirns zu erhalten, sollten sexuelle Aktivitäten in Maßen ausgeübt werden.

2. Schlechter Stoffwechsel

Wenn der Stoffwechsel nicht reibungslos funktioniert, sammeln sich Fette und andere Abfallprodukte an, die vom Körper nicht normal verstoffwechselt oder ausgeschieden werden können.

Zu den Symptomen gehören eine schlechte Magen-Darm-Funktion und ein starker Zungenbelag. Ferner gilt eine Anhäufung von zu viel Amyloid-beta-Protein im Nervensystem als das zentrale biologische Merkmal der Alzheimer-Krankheit.

3. Schlechte Blutzirkulation

Des Weiteren können Hirnverletzungen ebenfalls das Gehirn beeinträchtigen. Solche Verletzungen müssen allerdings keine unmittelbar spürbaren pathologischen Reaktionen zeigen und die Betroffenen könnten die Symptome dieser früheren Vorfälle erst 10 oder 20 Jahre später zu spüren bekommen. 

So zeigten Personen, die eine traumatische Hirnverletzung erlitten hatten, im Vergleich zu Personen ohne eine solche Verletzung ein um 24 Prozent erhöhtes Demenzrisiko. Das ist das Ergebnis einer Studie aus dem Jahr 2018 mit fast drei Millionen Probanden.

Vier Gewohnheiten, die dem Gehirn schaden

Im weiteren Verlauf der Sendung wies Wu auf einige alltägliche Gewohnheiten hin, die sich langfristig negativ auf das Gehirn auswirken.

1. Zu schnell essen

So führt zu schnelles Essen zu einer geringeren Speichelsekretion als nötig. Das belaste die Gesundheit der Nieren und des Gehirns, erklärte Wu. In der TCM heißt es, dass „der Speichel aus den Nieren kommt“, was bedeutet, dass der Speichel aus der Nierenenergie stammt.

Im Gegenzug hat der Speichel auch eine nährende Wirkung auf die Nieren. Wu rät, während der Mahlzeiten jeden Bissen etwa 30-mal zu kauen, was die Speichelsekretion anregt.

Gleichzeitig trainiert das Kauen die Gesichtsmuskeln. Das aktiviert zusammenhängende Gehirnteile wie den Hippocampus und fördert die Blutzirkulation im Gehirn.

2. Zu lange Nickerchen machen

Mäßige Mittagsschläfchen tragen nachweislich zur Erholung und Entspannung des Gehirns bei. Allerdings sollte das Nickerchen nicht zu lange dauern. Dies zeigte eine Studie aus dem Jahr 2019, die die kognitiven Leistungen älterer Männer untersuchte. 

Demnach hatten Teilnehmer, die 120 Minuten oder mehr pro Tag ein Nickerchen machten, im Vergleich zu den Teilnehmern, deren Mittagsschläfchen weniger als 30 Minuten pro Tag betrug, ein um 66 Prozent höheres Risiko, im Laufe von 12 Jahren kognitive Beeinträchtigungen zu entwickeln.

Wu nach sollte ein Mittagsschläfchen etwa 20 bis 30 Minuten dauern. Die beste Zeit dafür sei zwischen 12:00 und 14:30 Uhr.

3. Sucht nach kurzen Videos im Internet

Wie der TCM-Arzt in der Sendung weiter ausführte, hat das Anschauen von kurzen Videos im Internet negative Auswirkungen auf das Gehirn. Solche kurzweilige Unterhaltung schadet dem Gedächtnis und senkt die Leistung beim Ausführen von Aufgaben.

Das zeigten Studien, die die elektrische Aktivität des Gehirns maßen. Ihnen nach beeinträchtigt die zunehmende Sucht nach Kurzvideos auf Mobiltelefonen die mentalen Funktionen. 

„Wenn man sich kontinuierlich schnelle Dinge anschaut, kann sich das Gehirn nicht mehr beruhigen und unabhängig denken. Und wenn die Aufmerksamkeit zu sehr abgelenkt ist, wird das Gedächtnis geschädigt“, erklärte Wu.

4. Multitasking

Des Weiteren schade es dem Gedächtnis, sich mit zu vielen Dingen gleichzeitig zu beschäftigen, so der TCM-Arzt. Am besten sei es, sich immer nur auf eine Sache zu konzentrieren.

Wie Untersuchungen zeigten, beeinflusst es die Leistung in vielen kognitiven Bereichen negativ, wenn man gleichzeitig mehrere Medien nutzt. Dazu gehören unter anderem ein schwächeres Langzeitgedächtnis und eine schlechtere anhaltende Aufmerksamkeit.

Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.

Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „4 Likely Causes of Brain Degeneration and 2 Daily Habits to Fight It“. (redaktionelle Bearbeitung as)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion