Festtagsfreuden ohne Verdauungssorgen: So geht’s
Die österreichische Kräuterkundige Maria Treben hat mit ihrem 1980 veröffentlichten Bestseller „Gesundheit aus der Apotheke Gottes“ dem traditionellen Heilmittel Schwedenbitter, auch Schwedenkräuter genannt, zu neuer Bekanntheit verholfen. Besonders während der Feiertage oder bei Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, Völlegefühl und Sodbrennen können die Heilkräfte von Schwedenbitter im Alltag eine wertvolle Hilfe sein.
Frau Treben, deren Rezept für Schwedenkräuter laut einer Veröffentlichung in einer schweizerischen Zeitschrift für ganzheitliche Medizin weiterhin große Beliebtheit genießt, hat in ihrem Buch ein „kleines“ Rezept vorgestellt. Dieses enthält elf Kräuterzutaten: Aloe, Myrrhe, Safran, Senna, Kampfer, Chinesischer Rhabarber, Zitwerwurzel, Manna, Karline, Angelika und Theriak (venezianischer).
Sie betonte, dass sowohl ihre eigenen Heilerfolge als auch die Heilberichte anderer durch dieses spezielle Rezept erzielt wurden.
Schlüsselkomponenten und ihre heilenden Wirkungen
Jedes Kraut in dieser Mischung des Schwedenbitter bringt seine spezifischen heilenden Eigenschaften mit, die gemeinsam zur Linderung einer Reihe von Verdauungsbeschwerden beitragen. Im Folgenden werfen wir einen detaillierten Blick auf einige dieser Schlüsselzutaten und ihre nachgewiesenen gesundheitlichen Vorteile, basierend auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Aloe
Eine Studie, die 2020 in der Zeitschrift „Nutrition Research“ veröffentlicht wurde, zeigt, dass Aloe, neben anderen Kräuterzusammensetzungen, „Symptome im oberen und unteren Magen-Darm-Trakt“ bei Patienten mit Verdauungsstörungen verbessert. Die Gattung Aloe weist entzündungshemmende Eigenschaften auf.
Myrrhe
Myrrhe, ein häufig in der traditionellen saudi-arabischen Medizin verwendetes Kraut, wird oft zur Behandlung von Magen-Darm-Problemen eingesetzt. Eine Studie, veröffentlicht im „International Journal of Colorectal Disease“, hebt hervor, dass Myrrhe besonders wirksam bei Darmerkrankungen sein könnte, die durch Entzündungen und Beeinträchtigungen der Schutzschicht des Darms, der sogenannten Darmbarriere, gekennzeichnet sind. Diese Barriere ist entscheidend für die Aufrechterhaltung einer gesunden Darmfunktion, indem sie schädliche Substanzen abhält und gleichzeitig die Aufnahme von Nährstoffen ermöglicht.
Safran
2019 erklärte ein Team von Wissenschaftlern Safran in ihrem veröffentlichten Artikel zum „goldenen Gewürz mit therapeutischen Eigenschaften bei Verdauungskrankheiten“. Sie beschrieben die entzündungshemmenden und antioxidativen Eigenschaften von Safran, insbesondere bei entzündlichen Darmerkrankungen.
Eine Studie, veröffentlicht im „Iranian Journal of Basic Medicinal Sciences“, hebt die therapeutischen Eigenschaften von Safran hervor und zeigt seine Wirksamkeit bei einer Vielzahl schwerer Verdauungsbeschwerden. Dazu zählen Erkrankungen wie Leberkrebs, Hepatotoxizität (Leberschäden durch Toxine), Fettleber und Hyperlipidämie (hohe Blutfettwerte). Ebenso wurde Safran als nützlich gegen Magen- und Darmkrebs, peptische Geschwüre, Colitis ulcerosa (eine entzündliche Darmerkrankung), Diabetes sowie Pankreaskrebs identifiziert.
Die Studie weist außerdem darauf hin, dass Safran bei der Normalisierung der Bewegungsabläufe im Ileum nützlich sein kann. Das Ileum, als letzter Abschnitt des Dünndarms, spielt eine wichtige Rolle in der Verdauung. Safran scheint hier unterstützend wirken zu können, um diese natürlichen Bewegungen, die für die Verdauung entscheidend sind, zu regulieren.
Senna
Senna, häufig für seine abführenden Eigenschaften in Schwedenbitter verwendet, ist wissenschaftlich als wirksam gegen Verstopfung anerkannt. Eine klinische Studie unterstreicht dies, indem sie zeigt, wie Senna die gesamte Zeit beeinflusst, die Verdauungsrückstände durch den Darm benötigen.
Kampfer
Eine Studie aus dem Jahr 2020 ergab, dass der Stamm und die Wurzel des Kampferbaums effektiv oxidativen Stress in wichtigen Verdauungsorganen wie der Leber, dem Pankreas und den Nieren reduzieren können. Diese Ergebnisse unterstreichen die antioxidativen Fähigkeiten des Kampfers. Darüber hinaus kann er helfen, einen übermäßig hohen Blutzuckerspiegel zu senken.
Rhabarber
Rhabarber wird seit Jahrhunderten in der Volksmedizin verwendet. Seine positiven Eigenschaften, wie die Hemmung von Bakterien, die Vorbeugung von Gewebeverhärtung, der Schutz vor bestimmten Krebsarten und die Linderung von Entzündungen, haben sich in Studien als hilfreich erwiesen. Insbesondere ist er gut für die Darmgesundheit, da er dabei hilft, ein gesundes Gleichgewicht der Bakterien im Darm aufrechtzuerhalten und die Darmschleimhaut zu schützen. Bei der ersten Anwendung wirkt Rhabarber als leichtes Abführmittel, aber bei längerem Gebrauch kann er auch beruhigend auf den Magen-Darm-Trakt wirken.
Forscher zeigten in einer kürzlich veröffentlichten Studie, dass Rhabarber eine wichtige Rolle bei verschiedenen Verdauungsproblemen spielen kann.
Zitwer
Zitwer, auch bekannt als Curcuma zedoaria, gehört zur Familie der Ingwergewächse und ist eng verwandt mit Kurkuma (Curcuma longa). In beiden Pflanzen findet sich eine wichtige Verbindung namens Curcumin, die intensiv erforscht wird, und, wie eine Studie in „Advances in Molecular Toxicology“ zeigt, auch in Zitwer vorhanden ist.
Eine in der Fachzeitschrift „Nutrients“ im Jahr 2020 veröffentlichte Studie deutet darauf hin, dass Curcumin seine vielfältigen gesundheitlichen Vorteile durch Wechselwirkungen mit den Bakterien im Darm entfaltet. Es wird angenommen, dass Curcumin vor allem wegen seiner antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften hauptsächlich im Magen-Darm-Bereich wirken könnte.
Manna
Der Mannabaum ist eine südeuropäische Blütenesche und ein Hauptbestandteil im Gemisch des Schwedenbitter.
„Studien zeigen bedeutende antimikrobielle, antioxidative, photodynamische Schadensprävention, Wundheilung, entzündungshemmende, immunmodulatorische und antivirale Aktivitäten“, heißt es in der Forschung über die medizinischen Verwendungen der Rinde des Baumes, die in „Fitoterapia“ veröffentlicht wurde.
Eberwurz
Die Wurzel der Eberwurz, auch bekannt als Carlina vulgaris, ist ein traditionelles Heilmittel in den Karpaten, einer Bergregion an der Grenze zwischen der Ukraine und Polen. Wissenschaftliche Untersuchungen, die im Journal „Frontiers in Pharmacology“ veröffentlicht wurden, betrachten diese Distelart und ähnliche Kräuter als mögliche Mittel zur Vorbeugung und Behandlung von Krankheiten. Obwohl die Forschung über die Eberwurz noch nicht sehr umfangreich ist, gibt es Studien, die sich mit ihrem antioxidativen Potenzial befassen.
Engelwurz
Engelwurz (Angelica archangelica) könnte eine bedeutende Rolle bei der Heilung von Magenschleimhautschäden spielen.
Eine im Jahr 2001 in der Fachzeitschrift „Life Sciences“ veröffentlichte Studie untersuchte die Auswirkungen eines Extrakts dieser Pflanze. Die Forscher fanden heraus, dass der Extrakt vor Schäden an der Magenschleimhaut schützt und die Heilung von Magengeschwüren unterstützt.
Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „Swedish Bitters–Rescue Your Gut From Holiday Indigestion“. (deutsche Bearbeitung kr)
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