Zusammen sind sie stark – Kurkuma und schwarzer Pfeffer
Als „Allheilmittel“ ist Kurkuma sehr beliebt. Man spricht darüber, kocht damit oder nimmt Nahrungsergänzungsmittel mit dem leuchtend gelben Pulver ein. Obwohl sich Kurkuma auch in hohen Dosen (12 Gramm pro Tag) als sicher erwiesen hat, gibt es eine kleine Einschränkung, die vielen nicht bewusst ist.
Der in der Wurzel dieser in Asien beheimateten Pflanze enthaltene polyphenolische Stoff Curcumin verfügt über eine schier endlose Liste positiver Eigenschaften. Leider hat Kurkuma aber eine schlechte Bioverfügbarkeit, das heißt die gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe können nicht ohne Weiteres an ihren Bestimmungsort gelangen, da sie bei der normalen Verdauung schnell abgebaut und ausgeschieden werden.
Geringe Bioverfügbarkeit von Kurkuma
In einer Übersichtsarbeit, die in der Fachzeitschrift „Molecular Pharmaceutics“ veröffentlicht wurde, werden neben der schlechten Resorption auch der schnelle Stoffwechsel und die schnelle systemische Ausscheidung als zwei Ursachen genannt, die verhindern, dass Kurkuma sein heilendes Potenzial im Körper voll entfalten kann.
Ein Bericht aus dem Jahr 2019 hebt dieselben pharmakokinetischen Probleme hervor und fügt hinzu, dass der Phase-II-Metabolismus in der Leber, auch Konjugation genannt, die orale Bioverfügbarkeit stark reduziert und den Eliminationsprozess beschleunigt.
Trotz der verminderten Absorptionsrate bleibt Kurkuma ein wertvolles Gewürz mit therapeutischer Wirksamkeit „gegen verschiedene menschliche Krankheiten, einschließlich Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Arthritis, neurologische Erkrankungen und Morbus Crohn“, so der Artikel in „Molecular Pharmaceutics“.
Forscher haben nach Lösungen gesucht und herausgefunden, dass das Alkaloid Piperin die Lösung sein könnte. Piperin verleiht schwarzem Pfeffer seinen charakteristischen Geschmack und hat selbst gesundheitsfördernde Eigenschaften.
Piperin: Wirkstoff mit großer Bandbreite
Piperin hat entzündungshemmende Eigenschaften, die auch bei Fettleber und Insulinresistenz helfen. Es wirkt gegen chronische Krankheiten, heißt es in einem Bericht in „Advances in Experimental Medicine and Biology“.
Aber das ist noch nicht alles. In einer Analyse aus dem Jahr 2021 in „Phytotherapy Research“, die mehrere In-vitro- und In-vivo-Studien berücksichtigte, zeigte Piperin krebsbekämpfende Eigenschaften wie antitumorale, antiproliferative, antiangiogene und antioxidative Potenziale. Der Wirkstoff des schwarzen Pfeffers zeigte auch „antidiabetische, fettleibigkeitshemmende, kardioprotektive, antimikrobielle, alterungshemmende und immunmodulatorische Wirkungen“.
Außerdem soll schwarzer Pfeffer „leberschützend, antiallergisch, entzündungshemmend und neuroprotektiv“ sein.
Das dynamische Duo
Die Kombination von Kurkumawurzel und schwarzem Pfeffer bildet ein dynamisches Duo, das einer beschleunigten Ausscheidung entgegenwirkt und die Aufnahme der medizinischen Wirkstoffe von Kurkuma verbessert.
In einer umfassenden Studie aus dem Jahr 2023 weisen alle Ergebnisse auf die positive Wirkung des Curcumin-Piperin-Duos hin. Menschen, die an Diabetes, Fettleibigkeit oder dem metabolischen Syndrom leiden, können von den antioxidativen Eigenschaften des Gewürzes profitieren und ihren glykämischen Index und ihr Lipidprofil verbessern.
Darüber hinaus heißt es in dem Beitrag, dass das Duo „oxidativen Stress und Depressionen bei chronischem Stress und neurologischen Störungen reduziert und auch chronische Atemwegserkrankungen, Asthma und COVID-19 lindert“.
Eine klinische Studie, die in „Planta Medica“ veröffentlicht wurde, verglich die Absorptionsrate der Eigenschaften von Curcumin bei Menschen und Tieren. Die Forscher untersuchten die unterschiedliche Aufnahme von Curcumin allein im Vergleich zum Curcumin-Piperin-Duo.
Bei Ratten erhöhte Piperin die Bioverfügbarkeit von Curcumin um maximal 154 Prozent. Noch deutlicher war die Steigerung der Aufnahme beim Menschen, wo die gleichzeitige Gabe beider Wirkstoffe den Nutzeffekt von Kurkuma um 2.000 Prozent steigerte – und das ohne Nebenwirkungen.
Kurkumakonzentrate und Medikamente
Bei all diesen gesundheitlichen Vorteilen könnte man meinen: „Je mehr, desto besser.“ Doch Mary-Eve Brown, klinische Diätassistentin und Ernährungsberaterin in der Onkologie am Johns Hopkins Medicine, warnt in einem Artikel:
„Kurkumakonzentrate können die Wirkung von [Schmerzmitteln wie] Indometacin, Aspirin, Ibuprofen oder Paracetamol abschwächen“ und „das Risiko von Blutungen bei Menschen, die Warfarin [ein Blutverdünner] einnehmen, erhöhen.“
Brown weist auch darauf hin, dass bei Personen, die das Immunsuppressivum Tacrolimus einnehmen, bei der Einnahme hoher Dosen von Kurkuma Nebenwirkungen auftreten können. Sie rät Kurkuma und schwarzen Pfeffer, in diätetischer Form zu konsumieren, das heißt in Suppen, Eintöpfen und anderen Lebensmitteln und Getränken, zum Beispiel Tee. So sei die Wahrscheinlichkeit einer „Überdosierung“ viel geringer.
Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „A Dynamic Duo–Turmeric and Black Pepper“. (deutsche Bearbeitung jw)
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