Essen als Medizin: Wie die richtige Ernährung heilen kann
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Bei Erkrankungen sei Nahrung der beste Weg, um unseren Körper zu stärken und unsere Gesundheit wiederzuerlangen. Das sagte Mandy Blume im Sommer 2023 auf der Documenting Hope Conference als Vertreterin der Weston A. Price Foundation in Orlando, Florida.
Blume ist Ernährungswissenschaftlerin und Mutter eines autistischen Kindes. Sie unterstützt seit mehr als 15 Jahren Pflegekinder unter anderem mit Autismus, Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung und Schizophrenie. Besonderen Wert legt sie dabei auf die GFCF-Ernährung (glutenfrei und kaseinfrei), bei der auf glutenhaltiges Getreide, Milch und Milchprodukte verzichtet wird.
Die Lebensmittel, die wir verzehren, können uns heilen, aber auch krank machen. Das sehe man anhand vieler unserer modernen Krankheiten. Sie lassen sich durch eine bewusste und gesunde Auswahl der Lebensmittel kontrollieren oder sogar heilen, erklärte Blume.
Zucker – der süße Killer
Ein großer Krankheitsfaktor in der westlichen Standardernährung ist der allgegenwärtige Zucker. Er macht stark süchtig und schadet der Gesundheit, vor allem bei Kindern. Zudem steht er mit zahlreichen chronischen Krankheiten in Verbindung, wie eine Studie aus dem Jahr 2023 feststellte. Demnach erhöht der Verzehr von zu viel Zucker das Risiko von 45 Krankheiten deutlich, darunter Gicht, Asthma, Depressionen, Bluthochdruck, Fettleibigkeit, Herzinfarkt, Schlaganfall und Krebs.
Während ihres Vortrags erörterte Blume, wie stark der Zuckerkonsum im vergangenen Jahrhundert anstieg. So verzehrten Menschen vor einem Jahrhundert durchschnittlich 11 Kilogramm Zucker pro Jahr. Heute konsumieren die Amerikaner im Durchschnitt etwa 6,3 Kilogramm Zucker pro Monat, also rund 76 Kilogramm pro Jahr.
In Deutschland ist der Verbrauch mit etwa 32,2 Kilogramm jährlich, sprich 2,68 Kilogramm monatlich und 91 Gramm täglich (Stand 2022/23) deutlich geringer. Allerdings ist er immer noch höher als die empfohlene Menge von 18,25 Kilogramm pro Jahr oder 50 Gramm (zehn Teelöffeln) pro Tag.
Natürlich essen nicht alle Menschen auch nur annähernd so viel Zucker pro Monat. Es gibt aber auch Personen, die weit mehr als der Durchschnitt konsumieren.
Versteckter Zucker
Selbst vermeintlich gesunde Getränke enthalten zu viel Zucker. Blume führt als Beispiel Orangensaft an, der Vitamin C enthält, das für die Heilung und ein starkes Immunsystem benötigt wird. Allerdings enthält Orangensaft etwa 90 Gramm Zucker pro Liter, was etwa 18 Teelöffeln Zucker entspricht. Das sind acht Teelöffel mehr als die empfohlene Tagesdosis.
Außerdem fehlen im Saft die nützlichen Ballaststoffe der Orange. Eine weitaus bessere Alternative wäre es also, eine Orange zu essen und ein Glas Wasser zu trinken, was dem Äquivalent von drei Teelöffeln Zucker entspreche, so die Ernährungswissenschaftlerin.
Als gesündere Alternativen zu weißem Zucker empfiehlt Blume rohen Honig aus der Region, reinen Ahornsirup (Klasse B), Melasse und Stevia. Diese sollten jedoch in Maßen genossen werden.
Es ist auch wichtig, beim Einkaufen die Zutatenliste zu überprüfen. Denn Zucker wird vielen Produkten zugesetzt, die man vielleicht nicht mit Zucker in Verbindung bringt, zum Beispiel Würzmittel, Salatdressings und Fertiggerichte.
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Fabrikraum, in dem Zucker gelagert wird. Foto: Mailson Pignata/iStock
Mit der richtigen Ernährung heilen
Demzufolge kann uns die Wahl der richtigen Lebensmittel entgiften und heilen. So zeigte sich immer wieder, dass die Ernährung viele Krankheiten verhindern, rückgängig machen oder verbessern kann. Lebensmittel können eine wirksame Medizin sein, wenn wir eine bewusste Wahl treffen.
Besonders bei Kindern ist die richtige Ernährung für ein gesundes Wachstum und eine gesunde Entwicklung wesentlich. Eine optimale Ernährung hat nachweislich auch eine heilende Wirkung auf Kinder mit gesundheitlichen Problemen wie Autismus.
Laut einer systematischen Übersichtsarbeit kommt eine glutenfreie und kaseinfreie GFCF-Diät Kindern mit Autismus-Spektrum-Störungen zugute. So zeigte sich, dass die Diät stereotype Verhaltensweisen, die mit der Erkrankung einhergehen, reduziert und die kognitiven Fähigkeiten verbessert.
Eine andere Metaanalyse stellte fest, dass eine proteinreiche Ernährung das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Menschen mit Typ-2-Diabetes senkt.
Blume empfiehlt, verarbeitete Lebensmittel einzuschränken oder zu meiden, da sie einen hohen Anteil an Natrium, Chemikalien und verarbeiteten Zuckern enthalten. Außerdem würden die Unternehmen die billigsten Zutaten verwenden, um ihre Gewinne zu maximieren.
Ferner geben diese Millionen für die Erforschung von Chemikalien aus, die das Gehirn stimulieren. Dadurch würden ihre Produkte süchtig machen und den Appetit beeinflussen, erklärte die Ernährungswissenschaftlerin. Die Folge: Man isst mehr.
Sich nährstoffreich und gesund ernähren: Tipps dazu
Im Folgenden gab Blume Tipps, auf was man achten sollte, um gesund einzukaufen. Blume befolgt diese Empfehlungen in ihrem Alltag und auch bei ihrer Arbeit mit kranken Kindern. Normalerweise sehe sie nach etwa zwei Wochen spürbare Ergebnisse. Dabei sei es ihre Philosophie, die Lebensmittel möglichst so zu belassen, wie Gott sie erschaffen habe:
- Die Inhaltsstoffe auf allen verpackten Lebensmitteln lesen.
- Lokal einkaufen – bei Bauern oder auf Wochenmärkten.
- Im Lebensmittelladen zu den Gängen gehen, in denen sich die frischen Lebensmittel befinden.
- In Lebensmittelgeschäften einkaufen, die lokale Landwirte unterstützen.
Blume sprach auch über Lebensmittel, die unserer Gesundheit zugutekommen. Eine verkürzte Liste ihrer Empfehlungen umfasst:
- Grünes Blattgemüse.
- Fette: Tierische Fette, Fette aus Kokosnussmilch und Avocado sowie Fette aus Milch, Sahne, Butter, Joghurt und Kefir, wenn sie vertragen werden.
- Suppenbrühe: Übrig gebliebenes Gemüse und Fleisch desselben Tages kann auf kleiner Flamme geköchelt werden und über Nacht durchziehen. Am Morgen mit der Brühe eine Suppe kochen. Blume zufolge ist das sehr gesund.
- Wasser: Für einen guten Start in den Tag kann man ein Glas Wasser mit einer Prise Mineralsalz trinken.
- Eiweiß: Fisch, Rindfleisch, Geflügel, Käse und Nüsse.
- Fleisch und tierische Produkte: Tiere aus reiner Grasfütterung enthalten mehr Omega-3-Fettsäuren. Rindfleisch, Geflügel, Eier und wild gefangener Fisch wie Lachs, Makrele und Schellfisch enthalten die meisten Omega-3-Fettsäuren. Zudem sind Innereien am nährstoffreichsten und können zu anderen Lebensmitteln hinzugefügt oder zu Pastete verarbeitet werden.
- Fermentierte Lebensmittel: Joghurt, Käse, Kefir, Sauerkraut, Kimchi.
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Der Einkauf am Gemüsestand auf dem Wochenmarkt bietet eine größere Auswahl, wesentlich mehr Frische und bereitet nicht zuletzt wesentlich mehr Freude – Sonne und ein nettes Gespräch inklusive. Foto: Ralf Geithe/iStock
Unsere Wahl in der Ernährung beeinflusst unsere Gesundheit
Letztendlich haben wir die Kontrolle über unsere Gesundheit, vor allem wenn es um unsere Ernährung geht. Die Wahl nährstoffreicher Lebensmittel, so naturbelassen wie möglich, am besten aus ökologischem Anbau, kann eine Reihe von Gesundheitsproblemen heilen.
Zum Glück gibt es viele Möglichkeiten, köstliche Mahlzeiten zuzubereiten, die der ganzen Familie schmecken und so die Nährstoffzufuhr von jedem verbessern können.
Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „Back to Basics–The Traditional Wisdom of Eating for Health and Healing“. (redaktionelle Bearbeitung as)
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