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Beliebter Süßstoff: Erhöhtes Risiko für Herzkrankheiten?

Künstliche Zuckerersatzstoffe sind weitverbreitet. Doch lösen sie einen erhöhten Insulinspiegel aus. Dies verursacht langfristig möglicherweise Herzprobleme.

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Aspartam bietet zwar kalorienfreie Süße, doch Forscher warnen vor möglichen Langzeitfolgen.

Foto: axeiz77/ iStock

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Lesedauer: 5 Min.

Eine neue Studie deutet darauf hin, dass ein weitverbreiteter Süßstoff, der meist in Diätgetränken, Kaugummis und zuckerarmem Joghurt enthalten ist, den Insulinspiegel erhöhen und damit langfristig das Risiko von Herzproblemen steigern könnte.
„Künstliche Süßstoffe sind in vielen Lebensmitteln enthalten, daher müssen wir die langfristigen Auswirkungen auf die Gesundheit kennen“, sagte der leitende Autor Yihai Cao, der am Karolinska-Institut in Schweden chronische Krankheiten im Zusammenhang mit Blutgefäßerkrankungen untersucht.

Aspartam „täuscht“ den Körper

Die Studie, die kürzlich in der Fachzeitschrift „Cell Metabolism“ von Cell Press veröffentlicht wurde, ergab, dass der Zuckerersatzstoff Aspartam bei Mäusen einen erhöhten Insulinspiegel auslöst, was wiederum zur Atherosklerose, der Bildung von Fettablagerungen in den Arterien beiträgt. Diese Ablagerungen können zu einem höheren Maß an Entzündungen führen, einem bekannten Faktor, der das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle im Laufe der Zeit erhöht.
Mäuse wurden zwölf Wochen lang täglich mit Futter versorgt, das 0,15 Prozent Aspartam enthielt. Eine Menge, die dem täglichen Konsum von etwa drei Dosen Diätlimonade entspricht. Im Vergleich zu Mäusen, die kein mit Süßstoff angereichertes Futter erhielten, entwickelten mit Aspartam gefütterte Mäuse größere und fettigere Arterienablagerungen und wiesen ein höheres Maß an Entzündungen auf.
Auch stellten die Forscher einen Anstieg des Insulinspiegels fest, nachdem Aspartam in den Organismus der Mäuse gelangt war.

Aspartam: 200-mal süßer als Zucker

Aspartam überlistet den Körper, indem es die Süßgeschmacksrezeptoren im Mund und im Darm aktiviert und der Bauchspeicheldrüse signalisiert, sich auf den ankommenden Zucker vorzubereiten, obwohl keine tatsächlichen Kalorien oder Glukose vorhanden sind.
Dies führt zu einem leichten Insulinanstieg, obwohl der Blutzucker nicht erhöht ist. Im Wesentlichen reagiert der Körper auf die Süße, als wäre es echter Zucker, obwohl das nicht der Fall ist.
Ein hoher Insulinspiegel bei den Mäusen führte zu einer Ansammlung von Fettablagerungen in ihren Arterien. Das deutet laut den Forschern darauf hin, dass Insulin die Verbindung zwischen Aspartam und Herzproblemen sein könnte.
Laut Chris Mohr, einem Ernährungsberater und Sportphysiologen, gelten künstliche Süßstoffe aufgrund von Langzeitdaten im Allgemeinen als sicher. Zwar geben einige Studien Anlass zur Sorge, darunter auch diese neue, doch reichen sie nicht aus, um die gängige Ansicht zu ändern, sagte er.
Er weist jedoch darauf hin, dass künstliche Süßstoffe dennoch Auswirkungen auf Darmbakterien, Appetit und Insulinreaktion haben können, da der Körper auch ohne echten Zucker auf Süße reagiert und möglicherweise den Stoffwechsel auf unbekannte Weise beeinflusst.
Das Team von Cao beabsichtigt, seine Ergebnisse durch Studien an menschlichen Probanden zu bestätigen.

Auswirkungen von Aspartam auf den Stoffwechsel

Es gibt eine Vielzahl von Theorien darüber, warum Aspartam den Insulinspiegel erhöht, aber der genaue Mechanismus ist noch unbekannt, sagte Courtney Kassis, eine in den USA registrierte Ernährungsberaterin, die nicht an der Studie beteiligt ist, gegenüber Epoch Times.
„Einige Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass allein die intensive Süße künstlicher Süßstoffe dazu führt, dass der Insulinspiegel in Erwartung der Zuckeraufnahme ansteigt“, sagte sie. „Da Insulin jedoch ein entzündungsförderndes Hormon ist, das die Fettspeicherung fördert, kann dies negative Auswirkungen auf die Stoffwechselgesundheit haben.“
Dazu können „hartnäckige Gewichtszunahme, die Unfähigkeit, Gewicht zu verlieren, Hormonstörungen, Heißhungerattacken, Störungen des Blutzuckerspiegels und vieles mehr“ gehören, so Kassis.
Shelley Balls, eine in den USA zugelassene Ernährungsberaterin, sagte, dass verschiedene Arten von künstlichen Süßstoffen den Blutzucker und den Stoffwechsel unterschiedlich beeinflussen.
Sie erklärte, dass Untersuchungen darauf hindeuteten, dass Sucralose die Insulinempfindlichkeit sowie den Blutzuckerstoffwechsel beeinträchtigen könne. Zudem wies sie darauf hin, dass Aspartam nachweislich mit einem Anstieg des Nüchternblutzuckers in Verbindung gebracht werde. Im Gegensatz dazu würden Allulose und Mönchsfrucht als diabetesfreundlich gelten, da sie weder den Blutzucker- noch den Insulinspiegel beeinflussten.
Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „Popular Artificial Sweetener May Increase Insulin Levels, Research Shows“. (deutsche Bearbeitung kr)

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