2000 Migranten in Tijuana angekommen, 8000 unterwegs – Bürgermeister: Diese „Horde“ ist Teil eines „aggressiven Plans“
Die Zahl der Migranten aus Zentralamerika in der mexikanischen Stadt Tijuana an der Grenze zu den USA ist am Freitag auf mehr als 2000 gestiegen. Der Empfang dort war zum Teil alles andere als freundlich.
Tijuanas Bürgermeister Juan Manuel Gastélum von der Partei der Nationalen Aktion (PAN) sagte, die „Horde“ der Migranten seien Teil eines „aggressiven Plans“. Er forderte die mexikanische Regierung auf, die Migranten umgehend abzuschieben.
Am Mittwochabend protestierten Einwohner in einem Wohngebiet von Tijuana gegen die Neuankömmlinge. Unter den Augen der Polizei riefen sie Parolen und warfen Steine in Richtung der Migranten. Dabei sangen sie die Nationalhymne. In den sozialen Medien mehrt sich unterdessen die Kritik an den Migranten.
Rund 8000 Migranten sind unterwegs
Hilfsorganisationen protestierten dagegen, dass die Bundespolizei im Bundesstaat Sonora die Insassen zweier Busse festnahmen, die nach Tijuana unterwegs waren. Dort verbrachten 2000 Migranten die Nacht zum Freitag in einer Sportanlage. Nach Angaben des mexikanischen Innenministeriums sind derzeit etwa 8000 Migranten in verschiedenen Gruppen unterwegs.
Am Wochenende sollen zwei große Gruppen in der Stadt an der Grenze zum US-Bundesstaat Kalifornien ankommen. Sie machen sich von Mexicali und Navojoa aus auf den Weg.
Der Hauptmigrantenzug startete am 13. Oktober in San Pedro Sula in Honduras. Die mehr als 4300 Kilometer lange Strecke nach Tijuana im Bundesstaat Baja California legten die Migranten größtenteils zu Fuß und per Anhalter zurück. Tijuana liegt der kalifornischen Stadt San Diego gegenüber.
Aus Schutz vor den illegalen Zuwanderern errichteten fast 6000 US-Soldaten auf Geheiß von Präsident Donald Trump Sperren aus Beton und Nato-Draht.
Ziel der Migranten ist es, in den USA als „Flüchtlinge“ anerkannt zu werden, die aus ihren Heimatländern Honduras, El Salvador und Guatemala auswandern wollen. Trump hat bereits mehrfach vor einer Invasion von Kriminellen gewarnt. Um diese zurückzudrängen, will er insgesamt bis zu 9000 Soldaten an die südliche Landesgrenze verlegen.
Eine von Trump vergangene Woche erlassene Anordnung sieht vor, dass Migranten, die über die „grüne Grenze“ in die USA gehen statt an offiziellen Grenzübergängen kein Asyl beantragen dürfen und sofort abgeschoben werden. (afp/so)
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