Nordkorea droht mit Militäraktion gegen Südkorea – Südkorea hält Notfallsitzung ab

Nordkorea will nach Aussage der Schwester von Machthaber Kim Jong-un militärisch gegen Südkorea vorgehen. Südkorea hält eine Notfallsitzung ab, das Militär steht für „alle Situationen“ in Bereitschaft.
Titelbild
Kim Yo-jong, Schwester von Nordkoreas Führer Kim Jong-un, nimmt am 2. März 2019 an der Zeremonie im Ho-Chi-Minh-Mausoleum in Hanoi teil.Foto: JORGE SILVA/AFP über Getty Images
Von 15. Juni 2020

„Ich fühle, dass es höchste Zeit ist, mit den südkoreanischen Behörden zu brechen. Wir werden bald die nächste Aktion in Angriff nehmen“, sagte Kim Jong-uns einflussreiche Schwester Kim Yo-jong am 13. Juni in einer von der staatlichen Nachrichtenagentur „KCNA“ verbreiteten Mitteilung.

Mit Genehmigung ihres Bruders, der Partei und des Staates habe sie „die mit den Angelegenheiten des Feindes beauftragten Behörden angewiesen, entschlossen die nächste Aktion vorzunehmen“. Das „Recht zur Durchführung der nächsten Aktion“ liege „beim Generalstab unserer Armee“, sagte Kim Yo-jong.

Kim nannte keine Details zu der geplanten Militäraktion. Offenbar spielte sie aber auf eine mögliche Zerstörung des gemeinsamen koreanischen Verbindungsbüros in der Grenzstadt Kaesong an. In ihrer Erklärung heißt es:

In Kürze wird eine tragische Szene des komplett eingestürzten, nutzlosen Nord-Süd-Verbindungsbüros zu sehen sein.“

Nordkorea hatte den Süden bereits in den vergangenen Tagen mehrfach dafür verurteilt, dass Aktivisten ungehindert Pjöngjang-kritische Flugblätter über die Grenze schicken konnten. Die Flugblätter-Aktion sei „ein Akt von Präventivschlag, der einem Krieg vorausgeht“. „Es ist Zeit, sie heftig spüren zu lassen, was sie getan haben“, hieß es aus Nordkorea.

Südkorea hält Notfallsitzung nach den Drohungen ab

Die Aussagen von Kim Yo-jong veranlassten Südkoreas Direktor für nationale Sicherheit Chung Eui-yong am Sonntag (14. Juni) zu einem Treffen mit Ministern und Generälen.

Das Wiedervereinigungsministerium des Landes sagte, Pjöngjang solle frühere Vereinbarungen einhalten.

„Der Süden und der Norden sollten versuchen, alle innerkoreanischen Vereinbarungen einzuhalten“, sagte das Ministerium in einer von „Reuters“ erhaltenen Erklärung. 

Das Verteidigungsministerium erklärte, es „[nehme] die gegenwärtige Situation ernst“ und beobachte alle Schritte von Nordkoreas Militär, so die Nachrichtenagentur „Yonhap“. Das Militär steht in Bereitschaft für „alle Situationen“.

Die Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea haben sich in den letzten Monaten verschlechtert. Erst letzte Woche gab es eine Erklärung aus dem isolierten, kommunistischen Land, alle Kommunikationskanäle mit Südkorea abzuschneiden.

Einige Experten meinten, dass Nordkorea möglicherweise gerade den Grundstein für eine ernsthafte Provokation lege.

(Mit Material von afp und Epoch Times USA)



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